Wassersuche in Kematen: Wassergenossenschaft Neuhofen prüft neue Brunnenstandorte
KEMATEN/NEUHOFEN. Um die Trinkwasserversorgung für die Kremstaler Gemeinden Neuhofen, Kematen und Piberbach langfristig abzusichern, sucht die Wassergenossenschaft Neuhofen derzeit nach neuen Wasserquellen. Aktuell liegt der Fokus auf dem Schachener Wald in Kematen, einem vom Land Oberösterreich als „Hoffnungsgebiet“ eingestuften Areal.

Gespräche mit Grundstückseigentümern laufen – konkrete Probebohrungen gibt es aber noch nicht. Obmann Stephan Imbery betont die Bedeutung eines gemeinsamen Vorgehens: „Die wachsenden Anforderungen nach Trinkwasser erfordern es neue Wasserbezugsmöglichkeiten zu erschließen. Nur so können wir die Sicherheit der Wasserversorgung für unsere Mitglieder erhöhen und uns Sicherheitsreserven aufbauen“. Neben den Herausforderungen durch Bevölkerungswachstum spielt auch der sinkende Grundwasserspiegel eine Rolle.
Aktuell fokussiert sich die Suche auf den Bereich des Schachener Waldes in Kematen. Dieses Gebiet wurde in einer Studie vom Land OÖ als „Hoffnungsgebiet für Trinkwasser“ eingestuft. Dort ist die Wassergenossenschaft in engen Gesprächen mit einem Grundstückseigentümer, um eine Wassersuche auf seinem Grundstück zu ermöglichen. „Noch gibt es keine endgültige Entscheidung bzw. wurden noch keine Schritte für Probebohrungen oder Wasserentnahmen eingeleitet. Wir informieren Anrainer und alle Beteiligten zeitnah und transparent über die Entwicklungen in diesem Vorhaben“, betont Imbery.
Kommt es zu einer Einigung mit dem Grundstücksbesitzer, erfolgt zuerst eine Probebohrung, um sicherzustellen, dass die Stelle für einen Brunnen geeignet ist. Erst wenn geklärt wurde, ob ausreichend Wasser in der geforderten Qualität vorhanden ist und die Rahmenbedingungen passen, folgen weitere Schritte.
Wassersuche unter strengen Vorschriften
Die Genossenschaft legt großen Wert auf transparente Kommunikation. Sollte es zu einer Einigung mit Eigentümern kommen, folgt eine behördlich streng geregelte Erkundungsphase. Dabei wird etwa mit Datenloggern gemessen, ob sich ein möglicher Brunnen auf umliegende Wasservorkommen auswirken würde. „Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen und tun alles, damit Anrainern keine Nachteile erfahren“, so Imbery. Ergebnisse werden voraussichtlich frühestens in zwei Jahren vorliegen.
Auch auf der Mitgliederversammlung am 23. April war das Interesse groß. Neben zahlreichen Mitgliedern informierten sich auch Vertreter aus Gemeinden und Behörden über laufende Projekte. Dabei wurde unter anderem eine aktualisierte Satzung einstimmig beschlossen – ein Schritt hin zu einer zukunftsfähigen Organisation. „Wasser bleibt in Bürgerhand, aber braucht moderne Strukturen“, so der Obmann. Die Genossenschaft will nicht nur erhalten, sondern aktiv gestalten – mit klaren Regeln, offener Kommunikation und Beteiligung aller Betroffenen.
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