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30 Jahre ÖPUL: Erfolgsmodell für Landwirtschaft und Umwelt

Helmuth Wimmer, 07.06.2025 10:00

LINZ/LINZ-LAND. 30. Geburtstag feiert ÖPUL, das österreichische Programm für eine umweltgerechte Landwirtschaft. Vom Erfolg des Projektes überzeugten sich Vertreter der Landwirtschaftskammer bei einer Pressefahrt in Linz-Land.

30 Jahre ÖPUL-Programm wurde in Oberösterreich gefeiert mit (v.l.) Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Ackerbäuerin Michaela Spachinger aus Pasching, dem Umweltökologen Andreas Bohner und Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ. (Foto: LK OÖ)

80 Prozent der Betriebe nehmen österreichweit an ÖPUL-Maßnahmen teil und haben heuer mit 240.000 Hektar einen neuen Rekord an Biodiversitäts-Flächen (Flächen mit biologischer Vielfalt) aufgestellt. In Oberösterreich liegt der Anteil sogar bei 86 Prozent. „Die hohe Teilnahmequote ist auch das Ergebnis unserer intensiven Informations- und Beratungsoffensive zum Einstieg in die neue GAP-Förderperiode. Umweltleistungen können und müssen sich lohnen – ökologisch und ökonomisch“, sagt Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ. (GAP = Gemeinsame Argrarpolitik, Anmerkung Red).

Verantwortungsvolles Wirtschaften

„Wir haben uns bewusst für die ÖPUL-Teilnahme entschieden, weil wir überzeugt sind, dass Landwirtschaft nur im Einklang mit der Natur langfristig erfolgreich sein kann, erklärt Michaela Spachinger, Ackerbäuerin aus Pasching: „Gleichzeitig bietet uns das Programm eine Abgeltung für Maßnahmen, die ökologisch sinnvoll, aber mit Mehraufwand oder Ertragsentgang verbunden sind, wie etwa Biodiversitätsflächen. So wird verantwortungsvolles Wirtschaften auch finanziell tragfähig.“

Die Familie Spachinger setzt unter anderem auf die Maßnahmen „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung“, Zwischenfruchtanbau, Erosionsschutz auf Ackerflächen sowie vorbeugenden Grundwasserschutz im Ackerbau. „Diese Maßnahmen verbessern nicht nur die Biodiversität, sondern machen den Betrieb auch widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels, wie Starkniederschlag und Dürre. Durch die Teilnahme am ÖPUL erbringen wir auch Leistungen für die Allgemeinheit: gesunde Böden, sauberes Wasser, Artenvielfalt, regionale Versorgung und gepflegte Kulturlandschaften“, sagt Spachinger.

Freiwillige Teilnahme

Landwirte können sich freiwillig an ÖPUL beteiligen und verpflichten sich, bestimmte Maßnahmen über mehrere Jahre hinweg umzusetzen, zum Beispiel Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel, Begrünung von Ackerflächen im Winter, Anlage von Biodiversitätsflächen oder biologische Landwirtschaft. Für die Einhaltung dieser Maßnahmen erhalten sie Ausgleichszahlungen.

Die wichtigsten Ziele sind der Schutz der Umwelt (beispielsweise durch Reduktion von Pestiziden und Düngemitteln), der Erhalt der Artenvielfalt (z. B. durch extensive Bewirtschaftung von Wiesen und Weiden), Klimaschutz, Bodenschutz und Wasserschutz sowie der Erhalt der Kulturlandschaft.

Für das ÖPUL und seine insgesamt 26 Maßnahmen sind von 2023 bis 2027 jährlich insgesamt 614 Millionen Euro an Ausgleichszahlungen vorgesehen. Dabei sind die vier Öko-Regelungen zu 100 Prozent EU-finanziert und die 22 Agrarumweltmaßnahmen zu 50 Prozent aus EU-Mitteln und zu 50 Prozent aus Bundes- und Ländermitteln.


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