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Trauner Küchenhersteller Haka in Turbulenzen: Produktion soll während Sanierungsverfahren weiterlaufen

Helmuth Wimmer, 18.08.2025 15:15

TRAUN. Die HAKA Küche GmbH ist in finanziellen Schwierigkeiten. Das Unternehmen wurde vom Wirtschaftsprüfer darüber informiert, dass aufgrund mehrerer außergewöhnlicher Belastungen in den vergangenen Jahren Reorganisationsbedarf besteht. Daraufhin hat HAKA ein Sanierungsverfahren beantragt.

Während des Sanierungsverfahrens läuft die Produktion bei HAKA weiter. (Foto: Tips)
Während des Sanierungsverfahrens läuft die Produktion bei HAKA weiter. (Foto: Tips)

Die Produktion soll fortgeführt werden, alle Kunden sollen ihre Bestellungen wie gewohnt erhalten, teilte das Unternehmen mit. HAKA strebt einen Sanierungsplan an, der eine gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent vorsieht.

Außergewöhnliche Ereignisse

Die Jahre seit 2023 seien von einer Reihe außergewöhnlicher Ereignisse geprägt gewesen. Dazu zählen unter anderem ein Hochwasserschaden, das Russland-Embargo, die KIM-Verordnung zur Vergabe von Wohnkrediten, die Sperre einer Produktionshalle, defizitäre Großaufträge und Zahlungsausfälle. Das Unternehmen beklagt zudem gestiegene Lohn-, Material- und Energiekosten, die hohe Zinsbelastung sowie Umsatzrückgänge, insbesondere im Osten Österreichs. Im Bereich Bademöbel konnte HAKA nicht kostendeckend produzieren. Dieser Teilbetrieb soll geschlossen werden. Es werden auch Arbeitsplätze verloren gehen. Bestehende Lohn- und Gehaltsforderungen sollen zu 100 Prozent erfüllt werden.

Laut Arbeiterkammer (AK) könnten 158 Arbeitnehmer an den Standorten Traun, Wien und Mondsee betroffen sein. Laut AK seien die Löhne und Gehälter für Juli nicht mehr ausbezahlt worden. AK-Präsident Andreas Stangl appelliert an die Betroffenen, ihrer Arbeitspflicht nachzukommen und keine unüberlegten Handlungen zu setzen: „Wir empfehlen, Ruhe zu bewahren und sämtliche Fragen und Anliegen mit den Expertinnen und Experten der Arbeiterkammer und der Gewerkschaften abzuklären. Um arbeitsrechtliche Ansprüche in der Insolvenz nicht zu gefährden, raten wir von übereilten Beendigungen von Dienstverhältnissen ab.“

Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete HAKA laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (akv) einen Umsatz von rund 26,3 Millionen euro, musste jedoch einen Jahresverlust von rund sechs Millionen Euro hinnehmen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 sank der Umsatz weiter auf rund 23,4 Millionen Euro mit einem Jahresverlust von 4,4 Millionen Euro. Die Verluste der vergangenen beiden Jahre wurden durch Kapitalzuschüsse der Muttergesellschaft gedeckt.

Per 31. Juli 2025 belaufen sich die unbesicherten Verbindlichkeiten auf rund 11,4 Millionen Euro. Davon entfallen rund 3,3 Millionen Euro auf Bankverbindlichkeiten, bei Lieferanten ist ein Betrag von rund 1,77 Millionen Euro ausständig. Die freien Vermögenswerte werden im Eröffnungsantrag mit etwa 2,2 Millionen Euro beziffert.

Sanierungsverwalter

Das Sanierungsverfahren sollte, so erwartet es sich die Geschäftsführung, binnen drei Monaten positiv abgeschlossen werden. HAKA wird während dieser Zeit von einem Sanierungsverwalter begleitet.

Die Geschäftsführung erklärt: „Die letzten Jahre haben unser Unternehmen stark gefordert – teils durch äußere Ereignisse, teils durch eigene Fehler. Das Sanierungsverfahren gibt uns die Chance, HAKA wieder auf eine stabile, profitable Basis zurückzuführen. Wir setzen alles daran, unsere Kunden, Partner und Mitarbeiter weiterhin mit Verlässlichkeit und Qualität zu bedienen.“

HAKA steht seit 1930 für hochwertige Küchen und Möbel  „Made in Austria“. Mit Sitz in Traun und Mondsee produziert das Familienunternehmen maßgeschneiderte Küchen- und Wohnlösungen und beliefert Kunden in ganz Österreich und darüber hinaus.

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