Gefahr Blackout: Zivilschutz fordert Eigenvorsorge in der Bevölkerung
BEZIRK LINZ-LAND. Vor wenigen Wochen schrammte Europa nur knapp an einem Blackout vorbei – es wurde eine massive Störung des europäischen Stromnetzes verzeichnet. Zivilschutz-Bezirksleiter Werner Hellrigl fordert die Bevölkerung nun auf, sich für den Krisenfall zu rüsten.
Laut Austrian Power Grid (APG) kam es Anfang Jänner zu einer Frequenzabweichung. Um solch einen großflächigen und längerfristigen Stromausfall zu verhindern, wurden in ganz Europa kurzfristig einzelne Kraftwerke hochgefahren. Nur dadurch konnte eine weitere Eskalation verhindert werden. Der Vorfall habe wieder gezeigt, wie wichtig es sei, sich auf Katastrophenfälle wie ein Blackout vorzubereiten – und das rechtzeitig: „Seit dem Zeitpunkt, wo diese Störung publik wurde, stehen unsere Telefone nicht mehr still. Natürlich ist es gut, wenn sich die Bürger jetzt informieren wollen, generell sagen wir jedoch, dass es eigentlich zu spät ist, die Bevölkerung hätte sich schon früher informieren und vor allem vorsorgen sollen“, erklärt OÖ Zivilschutz-Bezirksleiter Werner Hellrigl.
Gefahr ernst nehmen und den Haushalt aufrüsten
Viele Bürger würden die Gefahr eines solchen längerfristigen, großflächigen Stromausfalles unterschätzen, ist Hellrigl sicher. „Wenn einmal der Strom weg ist, dann gehen die meisten davon aus, dass er nach ein paar Stunden wieder da ist“, erklärt OÖ Zivilschutz-Präsident Michael Hammer. „Bei einem Blackout sprechen wir aber von einem Stromausfall über mehrere Tage – ohne mögliche Zeitangabe bzw. Schätzung über ein mögliches Ende wie z.B. bei Naturkatastrophen.“ Je länger der Stromausfall dauert, desto länger dauert es, bis dass auch die Infrastruktur (Lebensmittelversorgung, Pumpwerke,…) wieder funktioniert.Die Vorsorge-Experten des OÖ Zivilschutzes beraten seit Jahren zum Thema Blackout. Die Basis des Selbstschutzes sei ein krisenfester Haushalt, damit die Bürger mindestens eine, besser zwei Wochen autark leben können und das Haus nicht verlassen müssen. Dazu gehören neben einem Lebensmittel- und Getränkevorrat unter anderem auch eine Notbeleuchtung, ein Notfallradio und eine Notkochstelle. Bei den Beratungen werde keine Panik verbreitet, sondern das Sicherheitsgefühl der Bürger durch sachliche Information gestärkt.
Sicher und hilfreich: LED-Lampen statt Kerzen
Ein paar Kerzen als Beleuchtung wären für eine solche Katastrophe weder ausreichend noch geeignet. „Heutzutage gibt es jedoch praktische LED-Alternativen mit einer langen Leuchtdauer – batteriebetrieben oder für die Personen, die wirklich auf Nummer sicher gehen wollen, mit Dynamo, also kurbelbetrieben“, so Hellrigl. Hilfreiche Tipps dazu gibt es auf www.zivilschutz-ooe.at, wo auch ein Infofolder mit Checklisten für die Zeit vor, während und nach einer solchen Katastrophe sowie die Broschüre „Krisenfester Haushalt“ kostenlos angefordert werden können.
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