Stift Wilhering und Tabakfabrik wollen „die Welt besser machen“
WILHERING/LINZ. Das neu gegründete „Forum Humanismus Wilhering“, die Tabakfabrik Linz, FASresearch und 30 Experten starten mit einer Expedition die Suche nach der Menschlichkeit im Digitalen und wollen so Antworten auf Defizite und Krisen im digitalen Wandel finden.
Wie schnell Verschwörungstheorien in Umlauf geraten, hat uns 2020 die Corona-Pandemie gezeigt. Plötzlich bestimmten soziale Medien und Algorithmen das Denken und Handeln vieler. Verschwörungsideologien stellen eine echte Bedrohung für die Gesellschaft und die Demokratie dar. Diese spürbare Fragmentierung war einer der Beweggründe für den Start der Initiative Forum Humanismus Wilhering. Stift und Marktgemeinde haben dazu eine Initiative gestartet und den gemeinnützigen Verein „Forum Humanismus Wilhering“ mit Sitz im Stift Wilhering gegründet.
„Die Krise scheint derzeit im Dauermodus zu sein. Die Menschen sind zwar hypervernetzt, aber doch oft einsam“, bringt es Abt Reinhold Dessl auf den Punkt und fordert daher Kommunikation. „Wir müssen Brücken bauen und Lösungen suchen“, sieht er dabei die Religion als Teil der Lösung, nicht des Problems. Das Stift Wilhering stellt sich daher als Plattform zur Verfügung. Ganz im Sinne des Kulturauftrages der Klöster. „Die Herausforderungen unserer Zeit betreffen jeden Einzelnen von uns, sind aber im Alleingang nicht zu lösen. Daher brauchen wir einen Schulterschluss, ein Zugehen aufeinander, gemeinsame Ideen – und dann vor allem auch ein gemeinsames Tun“, ergänzt Wilherings Bürgermeister Mario Mühlböck.
Verein gegründet
„Es sind immer die Menschen, die bewegen“, ist Unternehmerin Melanie Hofinger, genauso wie Abt Reinhold und Bürgermeister Mühlböck im Vorstand der Initiative, überzeugt. Im Juni dieses Jahres wurden Verein und Vorstand gebildet, im September gibt es bereits die erste große Aktion: Gemeinsam mit der Tabakfabrik Linz, die seit Beginn ein wichtiger Partner für das Forum Humanismus Wilhering ist, findet von 23. bis 25. September eine „Expedition für Digitalen Humanismus im Stift Wilhering“ statt. Die dreitägige Veranstaltung widmet sich mit einem vielseitigen Programm „Menschen und Pflichten in Zeiten des Digitalen“. Ziel der Veranstaltung ist es, einen Grundstein für eine humanistisch geprägte digitale Zukunft zu legen.
Richtige Fragen stellen
Ziel des Forum Humanismus ist es, ein stabiles Fundament zu graben, auf das nächste Generationen aufbauen können. Oberösterreich ergreift damit, von Wilhering und der Tabakfabrik ausgehend, die Chance, eine menschenzentrierte Digitalisierung maßgeblich zu prägen und sich als wichtiger Player einzubringen. „Zwei Jahre intensiven Gedankenaustauschs brachten interessante Diskussionen und einen fruchtenden Prozess hervor“, ist Chris Müller von der Tabakfabrik davon überzeugt, dass besonders Dinge, die aktuell nicht gut laufen, angegangen werden müssen.
In einer Zeit der massiven Überhitzung ist es für Harald Katzmair, Direktor der FASresearch, extrem wichtig, im Stift einen Raum gefunden zu haben, der auf Unendlichkeit ausgerichtet ist: „Wenn wir die richtigen Fragen stellen, öffnet das Räume“, ist er überzeugt. Den Auftakt dazu macht die „Expedition für Digitalen Humanismus“, die am 23. September im Stift Wilhering beginnt. Die dreitägige Veranstaltung widmet sich mit einem vielseitigen Programm „Menschen und Pflichten in Zeiten des Digitalen“. Programm und Anmeldung: www.humanismus-wilhering.com
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden