Freitag 19. April 2024
KW 16


Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Hayböck: „Es ist jedes Mal, wenn du zur WM fährst, etwas Besonderes“

David Ramaseder, 21.02.2023 09:01

KIRCHBERG-THENING. Michael Hayböck stand mit neun Jahren zum ersten Mal auf einer Skisprungschanze. Von 21. Februar bis 3. März nimmt der Kirchberg-Theninger an der nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Planica (SLO) teil. Tips hat sich mit ihm über seine Erwartungen und die bisherige Saison unterhalten.

Michael Hayböck (Foto: JumpandReach)
Michael Hayböck (Foto: JumpandReach)

Tips: Wie zufrieden bist du grundsätzlich mit dem bisherigen Saisonverlauf? Hindern dich die Nachwirkungen deiner Bandscheiben-Operation noch in irgendeiner Weise?

Michael Hayböck: Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden. Das große Ziel war, dass alles wieder etwas stabiler wird. Nicht nur vom Körper her, sondern auch von meinem Sprung. Das geht dann alles ein bisschen Hand in Hand. Mir taugt schon sehr, dass ich sehr oft in den Top Ten war heuer, wenn alles normal läuft. Weil es eine lange Zeit nicht so war. Deswegen bin ich recht happy, auch wenn mir der Ausreißer ganz nach vorne aufs Podest noch nicht ganz gelungen ist.

Tips: Hast du deinen Sprungstil aufgrund der OP anpassen müssen?

Hayböck: Nein, das nicht. Wenn ich einmal im Sprung bin, auf der Schanze, dann denke ich nicht viel über den Rücken nach. Was ich schon umstellen musste, ist das körperliche Training abseits der Schanze. Da hat sich definitiv einiges getan im letzten Jahr. Das musst du akzeptieren und dann halt gewisse Sachen weglassen, andere Sachen vermehrt machen.

Tips: Du warst ja in den letzten Wochen krank, hast auch Medikamente nehmen müssen. Wie geht es dir aktuell?

Hayböck: Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben die echte Grippe ausgefasst, ist auch nicht so lustig. In Willingen zum Beispiel war ich schon noch ein bisschen müde. Aber es ist von Tag zu Tag besser geworden und jetzt würde ich sagen, ist es eigentlich wieder wie vorher. Auch vom Energielevel her, passt es wirklich wieder gut.

Tips: Bisher ist es bei Weltmeisterschaften ja immer recht gut gelaufen für dich, seit 2015 konntest du jeweils eine Medaille holen. Was erwartest du dir heuer?

Hayböck: Logischerweise fährst du zu einer WM und möchtest gerne eine Medaille mitnehmen. Das ist mir bis jetzt immer gelungen, was richtig cool ist. Aber heuer ist wieder ein neues Jahr, es ist viel passiert inzwischen. Ich komme diesmal sicher wieder mit mehr Selbstvertrauen zur Weltmeisterschaft als 2021. Gleichzeitig sind andere die Favoriten, so realistisch bin ich. Aber ich fahre mit einem sehr guten Gefühl hin.

Tips: Bei welchen WM-Bewerben wirst du fix starten?

Hayböck: So wie es jetzt aussieht, werden wir zu fünft anreisen. Wir sind mannschaftlich sehr gut aufgestellt. Das entscheidet sich dann vor Ort.

Tips: Du gehst aber schon von Starts in beiden Einzelbewerben und im Herren-Team aus?

Hayböck: Wenn nichts groß aus dem Ruder läuft, hoffe ich zumindest darauf. Aber da gilt es vor Ort gut zu springen, dann stehen die Chancen sicher gut.

Tips: Was sind deine Erinnerungen an den Austragungsort Planica?

Hayböck: Planica grundsätzlich verbindet jeder etwas mehr mit dem Skifliegen, die Flugschanze dort ist meine Lieblingsschanze. Jetzt zu einer WM mit Klein- und Großschanze zu fahren ist da schon ganz anders. Die Schanzen sind auch ganz cool, aber es sind halt keine Flugschanzen. Die Situation ist schon eine ganz andere, aber ich freue mich irrsinnig, weil dort einfach das Skispringen extrem gefeiert wird.

Tips: Spielt die Nähe zu Österreich eine Rolle in der Vorbereitung?

Hayböck: Es ist anreisetechnisch unkompliziert, weil nicht weit weg. Nach den zwei Langstreckenflügen zuletzt ist man dann schon froh, wenn man in zwei Stunden da ist und nicht wieder einen Tagestrip einplanen muss. Wir schlafen sogar in Österreich. Mit der Nähe und Verbindung zu daheim wird es sicher eine sehr coole Weltmeisterschaft dort unten. Vielleicht kommt auch der ein oder andere Fan mehr aus Österreich.

Tips: Hast du gezielt auf die WM als Saisonhöhepunkt hintrainiert?

Hayböck: Nein, das eigentlich nicht. Vor der Saison war das große Ziel, dass ich in der Weltcupmannschaft wieder fix dabei bin und wieder stabiler Ski springe als die Jahre zuvor. Und das ist mir alles super gelungen. Bei den primären Saisonzielen bin also wirklich gut dabei. Natürlich ist aber das große Highlight und Ziel bei der WM dabei zu sein. Das ist jetzt auch passiert, und der Rest wird sich ergeben. Ich bin auf jeden Fall schwerst motiviert auf das was kommt, in den nächsten Tagen und freue mich irrsinnig drauf.

Tips:Hast du eine bestimmte Routine vor dem Wettkampf?

Hayböck: Eine gewisse Routine hat jeder. Was bei mir jetzt schon zur Routine geworden ist, dass mein Körper gut aufgewärmt ist, vor allem auch den Rücken betreffend. Das hat sich vielleicht etwas verändert. Aber sonst ist es fast immer gleich. Wenn die Wettkämpfe – wie meistens – am späten Nachmittag sind, schlafe ich mich aus und frühstücke gut. Dann gehe ich am Vormittag in die Halle und spiele mit der Mannschaft ein bisschen Volleyball. Gut dehnen und in meinem Fall besonders wichtig den Rumpf zu aktivieren. Dann geht es eh schon auf die Schanze.

Tips: Bist du als arrivierter Athlet bei Großveranstaltungen, wie einer WM, noch nervöser als vor einem normalen Weltcupspringen?

Hayböck:Ja, definitiv. Ich glaube, das wird nie zur Routine, weil es sie doch nur alle zwei Jahre gibt. Ich habe das Glück schon ein paar Mal dabei gewesen zu sein und einige Medaillen zuhause hängen zu haben, das ist auch nicht selbstverständlich. Aber trotzdem ist es jedes Mal wieder wenn du hinfährst etwas Besonderes, weil du doch immer unter den besten fünf Skispringern deines Landes sein musst. Auch nicht immer einfach. Und es geht dann schlussendlich nur um die ersten drei Plätze, es ist also definitiv anders. Gleichzeitig aber auch immer wieder eine neue Herausforderung.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden


Traun reagiert auf Bürgeranliegen und investiert in Straßensanierung

Traun reagiert auf Bürgeranliegen und investiert in Straßensanierung

TRAUN. Die Stadt Traun nimmt die Anliegen der Bürger ernst und startet eine umfassende Sanierung des Straßennetzes. Die Initiative folgt auf ...

Tips - total regional Verena Beneder
Sieben Schulen im Bezirk Linz-Land erhalten Schulsportgütesiegel

Sieben Schulen im Bezirk Linz-Land erhalten Schulsportgütesiegel

LINZ-LAND. 86 oberösterreichische Schulen wurden mit dem begehrten Schulsportgütesiegel für ihr besonderes Engagement in Sport und Bewegung ...

Tips - total regional Verena Beneder
Safety Tour 2024: Zivilschutz-Kindersicherheitsolympiade machte Halt in Linz-Land photo_library

"Safety Tour 2024": Zivilschutz-Kindersicherheitsolympiade machte Halt in Linz-Land

LINZ-LAND/WILHERING. Bei der Jubiläumstour der Zivilschutz-Kindersicherheitsolympiade, die heuer zum 25. Mal stattfindet, sucht der OÖ Zivilschutz ...

Tips - total regional David Ramaseder
Neue Kinderbücher für die Stadtbibliothek

Neue Kinderbücher für die Stadtbibliothek

ANSFELDEN. Die Kinderfreunde und Roten Falken Haid-Ansfelden spenden anlässlich des Welttages des Buchs am 23. April Kinderbücher an die Stadtbibliothek. ...

Tips - total regional David Ramaseder
Regionales Bündnis ruft zu sozialer Gerechtigkeit am Tag der Arbeitslosen auf

Regionales Bündnis ruft zu sozialer Gerechtigkeit am Tag der Arbeitslosen auf

LINZ-LAND/TRAUN. Der 30. April ist der Tag der Arbeitslosen. Weil arbeitende und arbeitslose Menschen wichtig sind, hat das „Bündnis für ...

Tips - total regional David Ramaseder
„Kochen für die Zukunft“ – Neue zentrale Schulküche wird gebaut

„Kochen für die Zukunft“ – Neue zentrale Schulküche wird gebaut

ANSFELDEN. Die Stadtgemeinde Ansfelden setzt einen bedeutenden Schritt in die Zukunft der Bildung ihrer Bürger. Mit einer Investition von über ...

Tips - total regional David Ramaseder
Mundart-Lesung: Dialekt trifft Literatur

Mundart-Lesung: Dialekt trifft Literatur

PASCHING. Der Kulturausschuss der Pfarrgemeinde Langholzfeld lädt am Mittwoch, 24. April, um 18 Uhr alle Literaturbegeisterten herzlich zur ...

Tips - total regional David Ramaseder
Regionale Politiker erleben Feuerwehrarbeit hautnah photo_library

Regionale Politiker erleben Feuerwehrarbeit hautnah

KEMATEN. In einer bemerkenswerten Initiative des Abschnittsfeuerwehrkommandanten Andreas Steiner aus Neuhofen fand am Montagabend, dem 8. April ...

Tips - total regional David Ramaseder