Interview: St. Marien, Nöstlbach und Weichstetten feiern "700 Jahre im Dreiklang"
ST. MARIEN. Die Ortsteile St. Marien, Weichstetten und Nöstlbach feierten heuer 700 Jahre St. Marien. In Zeiten des Sparens waren die Feierlichkeiten im moderaten Rahmen, sagt Bürgermeister Helmut Templ.
Tips: Wie wurde das Jubiläum heuer gefeiert?
Templ: Wir haben bestehende Feste und Veranstaltungen von Vereinen genutzt, um die erste urkundliche Erwähnung St. Mariens vor 700 Jahren zu feiern. Es gab unter anderem ein Festkonzert der drei Musikkapellen unseres Ortes, das Festwochenende im Juni, im Dezember ist der Weihnachtsmarkt. Es war ein super Jahr, in dem man gesehen hat, wie gut die Vereinsstruktur in der Gemeinde ist und wie stark die Bevölkerung der drei Gemeindezentren zusammenhält. Darauf können wir stolz sein.
Tips: St. Marien ist eine klassische Wohngemeinde. Was sind die Herausforderungen?
Templ: Wir haben nicht die großen Einnahmen durch Kommunalsteuern. Durch die Gemeindefinanzierung Neu können wir nichts für zukünftige Projekte ansparen, wie etwa Sanierungen der Tennisanlagen Weichstetten und St. Marien. Sorge bereitet uns die Straßeninfrastruktur. St. Marien ist die zweitgrößte Gemeinde im Bezirk und hat ein sehr großes Straßennetz, das es zu erhalten gilt. Wir haben kein Prestigeprojekt, das wir einsparen könnten, jetzt müssen wir leider bei freiwilligen Ausgaben der Gemeinde sparen, etwa bei Vereinsförderungen und der Jugendbetreuung.
Tips: Welche größeren Ausgaben stehen in nächster Zeit an?
Templ: Priorität hat das Feuerwehrhaus in Weichstetten. 2020 soll es fertig sein. Weiters ist die Neuanschaffung eines Feuerwehrautos der Freiwilligen Feuerwehr St. Marien im Jahr 2021 geplant. Für beide Projekte haben wir eine schriftliche Zusage des Gemeindereferenten für die Finanzierung bekommen. Sehr wichtig wird die Park-and-Ride-Anlage in Nöstlbach. Diese ist in Planung, aber wir verhandeln noch mit Land und ÖBB.
Tips: Wie wird die Freizeitanlage in Nöstlbach angenommen?
Templ: Die Anlage ist sehr beliebt, sogar Familien aus anderen Gemeinden kommen teilweise mit dem Zug dort hin. Es war wichtig, dass wir in Nöstlbach etwas für die Kinder und Jugendlichen errichten.
Tips: Gibt es genügend Baugründe im Ort?
Templ: Ja, es wird laufend gewidmet, in letzter Zeit vor allem in Weichstetten. Die Schulen, Kindergärten und Horte sind gut ausgelastet. Es freut uns, dass die Jungfamilien zu uns kommen, aber diese erwarten auch die entsprechende Infrastruktur.
Tips: Warum widmet St. Marien kein neues Gewerbegebiet?
Templ: Es gibt eine hohe Nachfrage nach Gewerbegründen in Nöstlbach und Ritzlhof, die dem Land gehören und wo es Bereitschaft gäbe, umzuwidmen. Die Hochwassergefahr durch die Krems lässt es aber nicht zu, dass dort gebaut wird. Wir haben viel investiert in den Hochwasserschutz. Das Rückhaltebecken in der Krems-Au trägt zwar zur Erleichterung der Hochwassergefahr bei, aber zwei Rückhaltebecken beim Sulzbach müssen noch gebaut werden. Das kann noch Jahre dauern.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden