„Das Ergebnis mit großer Dankbarkeit angenommen“

Tips: War es für dich ein leichter Schritt, dich nach so langer Zeit als Parteiobmann in deiner Gemeinde zurückzuziehen?

Wolfgang Stanek: Als Parteiobmann haben wir mit Kurt Diesenreither jemanden, der die Position ausführen möchte, in höchstem Maße geeignet und dazu noch engagiert ist. Daher hat auch der Zeitpunkt für diesen Wechsel jetzt ideal gepasst. Noch dazu, wo ich das Amt 2005 ja nur vorübergehend ausfüllen wollte.

Tips: Bleibst du deiner Gemeinde weiterhin politisch erhalten?

Stanek: Ich bin als Bezirksparteiobmann weiterhin im Gemeindevorstand, unterstütze, wo es gewünscht wird, aber jetzt sind die Neuen dran, ihre Ideen umzusetzen. Außerdem bin ich nach wie vor Fraktionsobmann, wobei ich ernsthaft überlege, diese Position auch demnächst in jüngere Hände zu übergeben.

Tips: Was bedeutet dir das Wahlergebnis mit 98,82 Prozent zum Bezirksparteiobmann im September?

Stanek: So wie schon sechsmal zuvor, habe ich auch beim siebten Mal das Ergebnis mit großer Dankbarkeit und viel Freude angenommen, weil es wirklich nicht selbstverständlich ist, mit so einem hohen Quorum gewählt zu werden. Weil du als Bezirksparteiobmann immer jemand bist, der auch da oder dort einmal regulierend eingreifen muss. Es geht immer wieder um Personalien und darum, klare Entscheidungen zu treffen, die nicht jedermanns Sache sind. Daher denke ich, dass es nach so vielen Jahren ein tolles Ergebnis ist. Es ist wirklich ein wunderbares Gefühl, wenn man de facto von allen getragen wird.

Tips: Gab es auch hier Überlegungen, nicht mehr anzutreten?

Stanek: Nein, das war – nachdem ich auch sehr klar in den Landtag gewählt wurde – mit allen Gemeinden so abgesprochen und der Wunsch aller, dass ich es noch einmal machen solle. Aber das ist auch ganz klar, dass das jetzt meine letzte Periode in dieser Funktion sein wird. Da wird es zeitgerecht zu einem guten und geordneten Übergang kommen. Da gibt es glücklicherweise im Bezirk etliche Kandidaten, die die Fähigkeiten und Qualifikationen dafür haben. Daher sehe ich dem mit großer Gelassenheit entgegen.

Tips: Was sind im Bezirk derzeit die größten Herausforderungen?

Stanek: Derzeit das größte Problem ist die große Unsicherheit in der Bevölkerung hinsichtlich der Teuerungswelle und der hohen Inflation. Besonders die Annahmen, wie viel die Erhöhung der Energiepreise tatsächlich zu Buche schlagen werden, was sich aber erst zeigen wird. Daher halte ich die Strategie von Landeshauptmann Thomas Stelzer, einmal abzuwarten, was wirklich auf uns zukommt, und dann zu helfen, für besser, als den momentanen Schreiern zu folgen, die jetzt sofort nach Maßnahmen verlangen.

Tips: Auch der Verkehr ist in Linz-Land immer wieder Aufreger.

Stanek: Brennpunkt ist derzeit die Umfahrung Haid mit der Autobahnabfahrt und momentan die Diskussion St. Marien gegen Pucking und Ansfelden. Das ist derzeit auch Diskussion im Landtag. Da werden wir aus ÖVP-Sicht natürlich alles versuchen, dass es nicht geht, dass zwei Gemeinden Flächen für die Autobahnabfahrt benötigen und in einer dritten Gemeinde plötzlich Ausgleichsflächen gesucht werden. Ich finde das auch nicht fair und unterstütze hier hundertprozentig Bürgermeister Lazelsberger in all seinen Bemühungen, dass das vom Land in Aussicht genommene Erwartungsgebiet für Betriebsbaugebiet in St. Marien selbstverständlich so bleibt.

Tips: Auch Raserei und illegale Straßenrennen sind immer wieder Thema.

Stanek: Ganz grundsätzlich bitte ich die Bevölkerung, wenn etwas festgestellt wird, zum Hörer zu greifen und die Exekutive zu rufen. Die Polizei schreitet bei solchen Dingen sofort ein, weil es eine ungeheure Gefährdung der Bevölkerung, insbesondere der Kinder, darstellt. Diese, das sage ich bewusst, Wahnsinnigen, gehören aus dem Verkehr gezogen. Ich bin da absolut dafür, dass hier streng gestraft wird. Bis hin zum Führerscheinentzug, weil das wirklich verantwortungslos ist.