Gesundheit für Kinder wird im Land OÖ großgeschrieben
OÖ. Im Gesunden Oberösterreich wird jährlich ein Schwerpunkt zur Gesundheitsförderung gesetzt. Dabei werden aktuelle Themen der Prävention und Gesundheitsförderung aufgegriffen. Gesunde Gemeinden und ab sofort auch Gesunde Kindergärten und Gesunde Krabbelstuben können sich mit Aktivitäten zum Thema am Schwerpunkt „Füreinander da sein“ beteiligen.
In Oberösterreich haben sich bereits rund 416 oberösterreichische Kindergärten entschlossen, dem Netzwerk „Gesunder Kindergarten“ beizutreten und sich somit verstärkt dem Thema Gesundheit zu widmen. Seit 2019 wird das Thema Gesundheit nun auch im Krabbelstubenalltag integriert und langfristig verankert. Das soll nun weiter ausgerollt werden. Die Erweiterung der Kriterien des Gesunden Kindergartens auf die Altersgruppe der 0-3-jährigen Kinder erfolgte unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Voraussetzungen in Krabbelstuben und den besonderen Bedürfnissen von Kleinkindern und Säuglingen. Wesentlich bleiben dabei – wie im Gesunden Kindergarten – die Förderung ausreichender und vielfältiger Bewegung, die tägliche gesunde Ernährung, Trinkförderung, das Wohlbefinden aller Kinder und die Förderung der Gesundheitskompetenz.
„In Oberösterreich haben wir ein großes Ziel. Wir wollen zum Kinderland Nr. 1 in Österreich werden. Das ist unser Ziel und Schritt für Schritt schaffen wir die Voraussetzungen dafür. Neben den verbesserten Rahmenbedingungen, neuen Öffnungszeiten und kleineren Gruppen setzten wir auch Schwerpunkte im Bereich der Gesundheit unserer kleinsten Oberösterreicherinnen und Oberösterreich. Denn, je früher wir auf unsere Gesundheit achten und sie fördern, desto mehr gesunde Lebensjahre können wir genießen. Gesunde Ernährung, Bewegungsfreude und psychisches Wohlbefinden sind für ein gesundes Leben wichtig, und der Grundstein muss bereits im Kleinkindalter gelegt werden. Denn in Krabbelstube und Kindergarten können Kinder spielerisch zu einem gesunden Lebensstil motiviert werden. Gesunde Kinder spielen und lernen gerne, sie können ihre Talente und Stärken optimal entfalten“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander.
Gesundheitsförderung schon im Säuglings- und Kleinkindalter
Die frühe Kindheit ist eine wichtige Basis für den späteren Gesundheitszustand und das Wohlbefinden Erwachsener. Die Erfahrungen dieser Zeit – wie Essgewohnheiten, Bewegungserfahrungen, Achtsamkeit auf psychisches Wohlbefinden – prägen nachweislich das spätere Leben und sind demnach besonders wesentlich in der Vorbeugung von Übergewicht, psychischen Erkrankungen oder auch Haltungsschwächen. Darum setzt wirksame Gesundheitsförderung bereits im Säuglings- und Kleinkindalter an. Die Kriterien der Gesunden Krabbelstube umfassen die sechs Bereiche Bewegung, Ernährung, Psychosoziale Gesundheit, Gesundheitskompetenz und Hygiene, Erziehungs- und Bildungspartnerschaft sowie Fortbildung und Vernetzung. „Ich finde es absolut gut, dass die Krabbelstuben da ins Boot geholt worden sind, weil das ist die Basis. Wir begleiten und prägen die Kinder und mit diesem Projekt werden sie von klein auf damit vertraut gemacht. Natürlich werden auch die Eltern dabei unterstützt“, so Agnes Spachinger, Leiterin des Kindergartens und der Krabbelstube Berg in Leonding.
Großes Interesse an Zertifizierung
Die Teams der ausgezeichneten Einrichtungen, ihre Träger, die Eltern und Bezugspersonen, die Verpflegungsbetriebe und die Arbeitskreise Gesunde Gemeinde haben in den vergangenen drei Jahren intensiv an der Erfüllung der Qualitätskriterien des Netzwerks gearbeitet. Das Zertifikat wird nach der dreijährigen Startphase für eine ganzheitliche, qualitätsorientierte Bildungsarbeit vergeben und berechtigt die Krabbelstuben sich als „Gesunde Krabbelstube“ zu bezeichnen. Erst kürzlich haben elf Krabbelstuben als erste Einrichtungen in Oberösterreich die Auszeichnung „Gesunde Krabbelstube“ erhalten. Weitere 63 Einrichtungen haben mit dem Projekt gestartet und befinden sich in der Vorbereitungsphase zum Zertifikat. Für die kommenden Jahre sind bereits viele Einrichtungen an einer Teilnahme am Projekt Gesunder Kindergarten & Gesunde Krabbelstube interessiert.
„Unser Leitmotiv: ‚Gesundheit ein Leben lang. Von Anfang an‘ können wir durch die Vernetzung der beiden Ressorts Gesundheit und Bildung bestmöglich einsetzen und können wertvolle Synergien nutzen. Die Pädagoginnen und Pädagogen in Oberösterreichs Kindergärten und Krabbelstuben leisten seit jeher sehr wertvolle Arbeit im Bereich der Gesundheitsförderung. Unterschiedlichste Maßnahmen wie die gesunde Jause, regelmäßige Waldtage, Bewegungsangebote oder Angebote zum psychischen Wohlbefinden sind bereits in vielen Kindergärten und Krabbelstuben sehr gut verankert. Im Netzwerk Gesunder Kindergarten bzw. Gesunde Krabbelstube wird allen Beteiligten die Möglichkeit gegeben, das in ihrer Einrichtung Vorhandene zu überprüfen, weiterzuentwickeln und auszubauen. Da geht es um oft einfache Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, die die Kinder spielerisch annehmen, in den Alltag integrieren und zu Hause auch ganz stolz davon erzählen. Und genau damit können wir viel bewegen, auch in den Familien“, zeigt sich Bildungs- und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander überzeugt.
Schwerpunkt 2023: „Füreinander da sein“
„Der aktuelle Jahresschwerpunkt der Gesunden Gemeinden lautet ‚gesund betreuen.gesund bleiben‘. Die Gemeinden richten sich damit speziell an jene Personen, die jemanden pflegen und betreuen oder sich regelmäßig um jemanden kümmern. Ziel ist dabei, Informationen und praktische Impulse zur Entlastung und Selbstfürsorge zu geben. Auch im Gesunden Kindergarten und in der Gesunden Krabbelstube werden wir ab diesem Jahr das jeweilige Schwerpunktthema in geeigneter Form einfließen lassen und starten daher 2023 mit dem Jahresschwerpunkt ‚Füreinander da sein‘, um schon unsere Kleinsten zu stärken“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander, die weiter ausführt, dass es nach der schwierigen Zeit der Pandemie besonders wichtig sei, hier ein strukturiertes Angebot zu schaffen. „Wichtig ist, dass die Kinder wahrnehmen, wie wichtig der andere ist“, erklärt Ulrike Salzbacher, Projektleitung Gesunder Kindergarten & Gesunde Krabbelstube vom Land OÖ.
Im Krabbelstuben- und Kindergarten-Alltag wird den Kindern ein wertschätzendes Miteinander und das „Füreinander da sein“ bereits vorgelebt. Nur so können sie soziale Kompetenzen erwerben und im Erwachsenenleben stabile Bindungen eingehen. Ausgezeichnete Gesunde Kindergärten und Gesunde Krabbelstuben, die sich dafür entscheiden, den aktuellen Jahresschwerpunkt „Füreinander da sein“ aufzugreifen, definieren eine oder mehrere Maßnahmen zum Thema und werden dabei von der Abteilung Gesundheit mit digitalen Info-Paketen unterstützt, die in regelmäßigen Abständen (dreimal pro Jahr) an die Einrichtungen ausgeschickt werden.
Die teilnehmenden Einrichtungen werden unter anderem mit Unterlagen und Ideen zur Gesundheitsförderung im Team und in der Einrichtung, Materialien für die Bildungspartnerschaft (z.B. Elternnewsletter) und einem exklusiven Zugang zu Webinaren unterstützt.
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