Krisensichere Wasserversorgung: Maßnahmen für den Fall der Fälle
ANSFELDEN/KEMATEN/HARGELSBERG. Energiekrise, voranschreitende Erderwärmung und extreme Unwetterereignisse zeigen auf, dass erneuerbare Energieträger in allen Bereichen vorangetrieben werden müssen. Darunter fällt auch eine krisensichere Wasserver- und entsorgung, welche nun mit verschiedenen Projekten auch im Bezirk gefördert werden soll.
Ein Pilotförderprogramm, initiiert von Landeshauptmann Thomas Stelzer und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, soll die Umsetzung von Photovoltaikanlagen und Stromspeicher in der Wasserversorgung vorantreiben. Ziel ist, eine nachhaltige und krisensichere öffentliche Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung gewährleisten zu können. In Oberösterreich werden 43 Projekte dabei umgesetzt, drei davon im Bezirk Linz-Land.
Mehr als dreifacher Speicher
Die Gemeinde Hargelsberg investiert derzeit über 1,2 Millionen Euro in die gemeindeeigene Trinkwasserversorgung. Edelstahlbehälter mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 500 m³ wurden anstatt des 40 Jahre alten Wasserturms mit 130 m³ Speichervolumen errichtet. Große Belastungen, wie etwa Poolfüllungen, sollen damit besser bewältigt und die Dauer der Trinkwasser-Versorgungssicherheit erhöht werden. Aus dem Pilotprojekt von Stelzer und Kaineder werden bis zu 28.200 Euro dabei gefördert. „Der nächste Schritt ist die Errichtung einer Photovoltaikanlage samt Speicher, um die Wasserversorgung noch krisensicherer zu gestalten. Damit steht auch bei einem Netzausfall das bereits vorhandene mobile Notstromaggregat für andere Aufgaben (wie z.B. der Betrieb der Brunnenpumpen oder der Kanalpumpen) zur Verfügung“, so Bürgermeister Christoph Lichtenauer.
Energieautarke Versorgung
Auch von der Gemeinde Kematen sollen insgesamt 156.000 Euro investiert und bis zu 37.600 Euro gefördert werden. „Die Gemeinde Kematen hat in den letzten Jahren viele nachhaltige Projekte wie z. B. Photovoltaikanlagen auf alle Kinderbildungseinrichtungen oder Anschlüsse mehrerer Gebäude an die Nahwärme umgesetzt. Parallel dazu wurde die Wasserversorgung Achleiten aufgebaut“, erklärt Bürgermeister Markus Stadlbauer. In dem Pilotprojekt soll nun die Wasserversorgung möglichst energieautark gestaltet werden. Mit PV-Modulen samt inselbetriebsfähigen Wechselrichter und einem groß dimensionierten Speicher sollen längere Stromabschaltungen bzw. -ausfälle überbrückt werden. „Es freut mich, dass wir mit unserem Konzept von einer Fachjury ausgewählt wurden und nun ein hoffentlich zukunftsfähiges Pilotprojekt zum Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger weiter vorantreiben können“, so Stadlbauer.
Blackoutsicher
Für eine krisensichere Wasserversorgung in den Gemeinden Ansfelden, Pucking und St. Marien sorgt der Wasserverband Großraum Ansfelden. Auch die Bürgermeister Christian Partoll (Ansfelden), Thomas Altof (Pucking) und Walter Lazelsberger (St. Marien) können sich nun über eine Förderung ihrer Projekte freuen, in welche insgesamt 119.000 Euro investiert werden. Konkret arbeitet der Wasserverband intensiv an einem blackoutsicheren Konzept für die Kanal- und Wasserversorgung. In einem ersten Schritt wird das Wasserverbandsgebäude mit einer Photovoltaikanlage samt Energiespeicher ausgerüstet, um im Notfall energieautark arbeiten zu können. Zudem wird die Kommunikation in den Pumpstationen und Hochbehältern ebenfalls mittels PV und Energiespeicher blackoutsicher gemacht.
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