Es ist vollbracht: Leonding bekommt Einhausung für viergleisigen Westbahn-Ausbau
LEONDING. Was lange währt, wird endlich gut. Seit 2004 kämpft Leonding um die Einhausung der geplanten viergleisigen Westbahntrasse, da ohne diese Maßnahme die Stadt zerschnitten werden würde. Nach in den letzten Monaten intensiven Verhandlungen der Leondinger Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek mit dem Infrastrukturministerium und den ÖBB, konnten sich die Vertreter auf eine Kompromissvariante einigen.
Die letzten zwei im Raum stehenden Varianten waren eine 250 Meter lange bzw. von Leonding gewünscht eine 575 Meter lange Einhausung ohne Tieferlegung. Geplant ist die Einhausung mit einer Länge von 360 Metern, die ersten 250 Meter sollen aufgeschüttet bzw. begrünt werden. Eine Verlängerung sei laut ÖBB auch nachträglich noch möglich. Zusätzlich werden der Bahnhof Leonding und seine unmittelbare Umgebung baulich aufgewertet. In einer Sondersitzung stimmte der Leondinger Gemeinderat am Dienstag, 4. April, einstimmig für die Unterzeichnung eines „Memorandum of Understanding“. Mit der direkt im Anschluss gemeinsam von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Landesrat Günther Steinkellner und Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek unterzeichneten Absichtserklärung können die notwendigen Schritte zur Umsetzung des Projektes anlaufen.
Was länge währt, wird endlich gut
Nach zahlreichen Gesprächen auf unterschiedlichsten Ebenen, Resolutionen, Planungen verschiedenster Varianten, Machbarkeitsstudien, Runden Tischen, Präsentationen, Pressekonferenzen, Maßnahmen der Bürgerinitiative „Impulse Schiene Leonding“ brachte der Beschluss eines kurzfristig einberufenen Sondergemeinderates am späten Nachmittag endlich jenes Ergebnis, auf das so viele Leondinger seit vielen Jahren gewartet haben: Die Einhausung wird kommen. Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung können nun die weiteren Schritte zur Umsetzung des Projektes anlaufen.
„Für die künftige Entwicklung unserer Stadt ist die Einhausung enorm wichtig, weshalb wir natürlich auch unseren Beitrag dazu leisten und es freut mich, dass der gesamte Gemeinderat hinter dieser Einigung steht. Alleine könnten wir das Projekt dennoch nicht stemmen. Ich bedanke mich daher beim Land OÖ, allen voran bei Landeshauptmann Thomas Stelzer, der sein Versprechen gehalten hat und die Stadt finanziell unterstützt. Auch Landesrat Günther Steinkellner sei an dieser Stelle gedankt. Dank gilt außerdem BGM a.D Walter Brunner, der das Projekt jahrelang vorangetrieben hat und die Lösung auch als Sprecher der Bürgerinitiative unterstützt. Schließlich danke ich Bundesministerin Leonore Gewessler dafür, dass sie trotz anfänglichen Fragen offen war für Gespräche und nun mit der Zusage von mehr als einem Drittel der Projektsumme dazu beiträgt, dass das Projekt doch noch umgesetzt werden kann“, freut sich Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek über ein „historisches Ergebnis für Leonding“.
Meilenstein für Verkehrswende
„Bessere Öffis für unser Land – daran arbeiten wir aktuell auf allen Ebenen. Dafür brauchen wir moderne Strecken, auf denen die Menschen sicher und schnell ans Ziel kommen. So bringen wir bequemes Reisen, günstige Mobilität und Klimaschutz bestmöglich zusammen. Ich bin froh, dass wir mit der Einhausung in Leonding nun eine gute Lösung gefunden haben, die auch für die Menschen vor Ort echte Vorteile bringt. Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich in den vergangenen Monaten hier konstruktiv eingebracht haben. Ich bin überzeugt: Wir haben diesen Ausbau gemeinsam noch besser gemacht“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
„Für einen modernen und dynamischen Wirtschaftsstandort ist eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur ein entscheidender Faktor. Mit diesem Projekt kann der weitere Ausbau der wichtigsten Zugverbindung durch Österreich erfolgen, ohne die Interessen der Anrainer zu beschneiden oder das Potential zur Stadtentwicklung zu schmälern. Die neue Einhausung in Leonding und der aufgewertete Bahnhof werden zusätzliche Lebensqualität für die Leondinger bringen. Auf das Land Oberösterreich ist Verlass. Wir haben uns immer zu diesem Projekt bekannt. Umso mehr freue ich mich, dass einer Realisierung nun nichts mehr im Weg steht“, betont Landeshauptmann Thomas Stelzer.
„Ich habe mich stets darum bemüht, im Sinne eines Vermittlers, eine tragfähige Gesamtlösung mit allen Beteiligten zu forcieren. Die vorliegenden Planungen sind eine Basis dafür, die Lebensqualität in Leonding weiter zu steigern und die Stadtentwicklung durch die Verbindungswirkung zu verbessern. Gerade der Bahnhof Leonding wird als zukünftiger Verkehrsknoten mit der Regio-Stadtbahn eine weitere Aufwertung erfahren“, so Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner. Ich habe immer gesagt, ich kämpfe um jeden Meter und genau das habe ich getan. Zudem habe ich versucht, noch Verbesserungen gegenüber dem bereits genehmigten UVP-Projekt zu erreichen, was aus meiner Sicht gelungen ist“, so BGMin Sabine Naderer-Jelinek.
Kosten und Abwicklung
Insgesamt werden für das Projekt rund 108 Millionen Euro investiert. 38 Millionen Euro stellt der Bund für das Projekt zur Verfügung, das Land OÖ und die Stadt Leonding tragen jeweils 35 Millionen Euro. Für die strategische Planung des Projektes wird eine Steuerungsgruppe eingerichtet. Der nächste Schritt ist nun das Aufsetzen eines Planungsübereinkommens, anschließend können die konkreten Planungen starten. Sobald diese abgeschlossen sind und das Aufsatzprojekt genehmigt ist, kann mit dem Bau begonnen werden.
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