Werden „Schritt für Schritt“ Verbesserungen vornehmen
LEONDING. Das Zu-Fuß-Gehen soll in der Stadt attraktiver und sicherer gemacht werden. Tips hat bei Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek nachgefragt, was in Leonding sonst noch die bestimmenden Themen sind.
Tips: Der viergleisige Westbahnausbau wird konkret. Wann wird mit den Bauarbeiten begonnen und was bedeuten diese für die Bevölkerung?
Sabine Naderer-Jelinek: Die ÖBB bereiten seit Kurzem den Baustart vor, machen Baufelder frei, richten Baustellenflächen ein etc. Was uns als Stadt betrifft: Derzeit legen wir Details im Rahmen des Planungsübereinkommens fest, damit am Ende die Einhausung ganz genau definiert wird. Im Gemeinderat haben wir bereits das Übereinkommen zur Regelung von Grundstückstransaktionen zwischen öffentlichem Gut der Stadt und den ÖBB beschlossen.
Tips: Leonding hat zuletzt einen „Masterplan Gehen“ beschlossen. Worauf wird dabei für die Fußgänger besonders geachtet?
Naderer-Jelinek: Bereits im Mobilitätskonzept ist das Vorhaben für eine verbesserte Infrastruktur für Fußgeher enthalten. Wer seine Wege zu Fuß zurücklegt, soll das möglichst ohne Hindernisse tun können. Daher werden wir uns die Situation in den einzelnen Stadtteilen ansehen und – im wahrsten Sinne des Wortes Schritt für Schritt – Verbesserungen vornehmen.
Tips: Verkehr ist ja generell ein bestimmendes Thema. Gibt es aktuell größere Projekte, die die Mobilität in Zukunft verbessern?
Naderer-Jelinek: Wir planen zwei neue Stadtteilbuslinien, um den Menschen den Umstieg auf die Öffis zu erleichtern und eine bessere Taktung anbieten zu können. Nächstes Jahr adaptieren wir die Doppler Straße, um dort die Situation für alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, angenehmer zu gestalten. Zudem möchten wir dort das Verkehrsaufkommen reduzieren.
Tips: Die Klima- und Energiemodellregion (KEM) Kürnbergwald wurde verlängert. Welche Schwerpunkte will Leonding in der nächsten Periode umsetzen? Woran wird gerade gearbeitet und was sind die nächsten Ziele?
Naderer-Jelinek: Die größten Themen sind nachhaltige Mobilität im suburbanen und ländlichem Raum, Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien, Steigerung der Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft, nachhaltiger Konsum sowie Energie- und Klimamanagement. Als Kommunen können wir zwar wichtige Impulse setzen, aber auch die Bevölkerung ist gefragt, nachhaltig zu agieren. Daher ist es uns wichtig, dass wir den Menschen in der Region bewusstmachen, welchen Beitrag sie selbst leisten können. Wir beginnen hier schon bei den Kleinkindern und bringen ihnen in den Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf spielerische Weise näher.
Tips: Wir sind mitten im Bruckner-Jubiläumsjahr. Welche Bedeutung hat das für Leonding?
Naderer-Jelinek: Das große Jubiläumskonzert und kleinere Konzerte in den Pfarrkirchen St. Michael und St. Johannes haben bereits stattgefunden. Ende der Woche eröffnet die Kuva die Sonderausstellung, die wir heuer Anton Bruckner im Turm 9 – Stadtmuseum Leonding widmen. Bei „Anton zwischen den Welten“ arbeiten namhafte Kunstschaffende öffentlich und ermöglichen den Besuchern einen konstruktiven Austausch.
Tips: Die Infrastruktur für verbesserte Kinderbetreuung wird in Leonding laufend ausgebaut. Findet man auch die notwendigen Mitarbeiter? Wie schaut die Personalsituation in Krabbelstuben, Kindergären, Horts usw. aus?
Naderer-Jelinek: Wir haben ein internes Fort- und Weiterbildungsprogramm für unsere Mitarbeiterinnen entwickelt und bieten zusätzlich dazu auch Vernetzungstreffen für Pädagoginnen an. Gerade in der Kinderbetreuung halte ich einen Austausch mit Gleichgesinnten für sehr wertvoll, das kommt auch bei den (potentiellen) MitarbeiterInnen gut an.
Tips:Derzeit kann man in Leonding da durchaus von einem „Schulbauschwerpunkt“ sprechen. Wie ist hier jeweils der Stand der Dinge? Welche Schritte stehen konkret demnächst an?
Naderer-Jelinek: Vergangene Woche hat die Bauverhandlung für die Digi-AHS am Harter Plateau stattgefunden, damit wir mit den Containerräumlichkeiten im Herbst starten können. Beim Architekturwettbewerb für das fixe Schulgebäude haben wir rund 70 Einreichungen bekommen, im Mai wird im Zuge der Jurysitzung das Siegerprojekt gekürt. Das Schulzentrum Leonding werden wir am aktuellen Standort neu errichten, Baustart ist voraussichtlich 2027. Im Schulzentrum Doppl starten wir mit dem Ausbau bereits im nächsten Jahr, um auch diesen Standort fit für die Zukunft zu machen.
Tips: Die Kuva hat mit Anfang 2024 ja weiterreichende Agenden im Kulturleben der Stadt übernommen. Sind Sie mit den Fortschritten zufrieden?
Naderer-Jelinek: Das Interesse der Besucher ist deutlich gestiegen, da spielen uns natürlich auch das Brucknerjahr und zehn Jahre Kuva in die Hände. Anlässlich des Jubiläums konnte etwa mit Gerhard Haderer ein Urleondinger für eine „Moff“-Ausstellung und eine ausverkaufte Cartoon-Show im Doppl:Punkt gewonnen werden. Ich gehe davon aus, dass solche Besonderheiten künftig eher die Regel als die Ausnahme sein werden.
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