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Pionier beim Klimaschutz: Papierhersteller aus Nettingsdorf zeigt wie's geht

Melissa Untersmayr, 11.02.2025 10:58

ANSFELDEN. Dass nachhaltiges Wirtschaften Erfolg bringen kann, zeigt Papierhersteller Smurfit Westrock aus Nettingsdorf. Seit 1990 senkte das Unternehmen die CO₂-Emissionen pro Tonne produziertem Papier um 90 Prozent. Wegweisend war vor allem der Start des Fernwärmeprojekts Anfang letzten Jahres.

Landesrat Stefan Kaineder beim Betriebsbesuch dem Technischen Direktor Günter Leitgeb (Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayr)

Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder besuchte den Papierhersteller Smurfit Westrock Nettingsdorf, um sich über dessen Nachhaltigkeitsinitiativen zu informieren. Im Fokus standen Maßnahmen zur Energieeffizienz, CO₂-Reduktion sowie das neue Fernwärmeprojekt des Unternehmens.

„Smurfit Westrock Nettingsdorf zeigt eindrucksvoll, wie nachhaltige Industriepolitik in der Praxis funktionieren kann“, betont Kaineder. Der Umwelt-Landesrat lobte die Investitionen von Smurfit in moderne Energieanlagen: insbesondere die Nutzung von Abwärme als Fernwärmequelle. Über 130 Millionen Euro flossen in den letzten Jahren in nachhaltige Produktionsprozesse. „Ein Paradebeispiel für gelebten Klimaschutz in Oberösterreich“, so Kaineder.

Emissionen pro Tonne Papier um 90 Prozent gesunken

Smurfit Westrock Nettingsdorf produziert jährlich 450.000 Tonnen Wellpapperohpapiere. Seit 1990 konnten die CO₂-Emissionen pro Tonne produziertem Papier um 90 Prozent gesenkt werden. Ein wichtiger Meilenstein war der Start des Fernwärmeprojekts im Jänner 2024, das Haushalte in Ansfelden und Umgebung mit umweltfreundlicher Wärme aus Produktionsabwärme versorgt.

Dieses Projekt wurde unter anderem durch Fördermittel der Umweltförderung im Inland (UFI), deren Kommissionsvorsitzender Landesrat Kaineder ist, unterstützt. CEO von Smurfit Westrock Nettingsdorf Günter Hochrathner betonte die Relevanz des Fernwärmeprojekts: „Durch die Nutzung bisher ungenützter Abwärme ersetzen wir fossile Brennstoffe beim Verbraucher von Fernwärme und leisten einen weiteren wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.“

Zudem verwies Hochrathner beim Besuch des Landesrates auf die aktuellen Herausforderungen der österreichischen Papierindustrie: Hohe Energiepreise und ungleiche staatliche Förderungen im Europavergleich würden die Wettbewerbssituation erschweren.

Kaineder fordert Ausbau von Windkraft in Oberösterreich

Im gemeinsamen Gespräch ging es auch um mögliche Kooperationen zwischen öffentlicher Hand und Wirtschaft, um innovative Lösungen in Sachen Nachhaltigkeit voranzutreiben. Eine enge Zusammenarbeit sei laut Kaineder entscheidend, damit Österreich gemäß EU-Zielen seine klimaschädlichen Emissionen bis 2030 um 48 Prozent senken kann.

Im selben Zug unterstrich der Landesrat die Bedeutung von günstiger, grüner Energie für die Industrie: „Wir brauchen massive Anstrengungen, um sauberen Strom für unsere energieintensiven Betriebe bereitstellen zu können. Dazu gehört jedenfalls auch ein ambitionierter Ausbau der Windkraft in Oberösterreich.“


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