Mehr Raum für Helfer - Traun bekommt eine neue Rot-Kreuz Dienststelle
TRAUN. Seit 1981 ist die Rotkreuz-Ortsstelle in Traun ein unverzichtbarer Teil der regionalen Gesundheits- und Sozialversorgung. Doch die bestehende Dienststelle ist längst an ihre Grenzen gestoßen. Mit einem Neubau an der Trauner Kreuzung will man nun mit einem modernen Zentrum Platz schaffen – für Ausbildung, effizienten Rettungsdienst und engagierte Freiwillige, die rund um die Uhr im Einsatz sind. Der Spatenstich soll im kommenden Frühjahr erfolgen.
Etwa 2.300 Quadratmeter Nutzfläche sind geplant, rund 6,9 Millionen Euro wird das Projekt netto kosten. Die Finanzierung stemmen das Land Oberösterreich, die sechs Gemeinden im Versorgungsgebiet - Traun, Ansfelden, Pucking, Hörsching, Oftering und Teile von Pasching - sowie das Rote Kreuz gemeinsam.
„Die jetzige Zentrale platzt aus allen Nähten“, sagt Trauns Bürgermeister und Ortsstellenleiter Karl-Heinz Koll, der das Vorhaben bereits bei seinem Amtsantritt 2022 angekündigt hatte. Dass es nun in die Umsetzungsphase geht, sei ein starkes Zeichen: „Für den sozialen Zusammenhalt, aber auch für die Versorgungssicherheit in der Region.“
Mehr Einsätze, mehr Helfer – aber zu wenig Platz
Die Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit des Projekts: Waren im Jahr 1981 noch rund 60 Menschen für das Rote Kreuz in Traun tätig, zählt die Ortsstelle heute 608 Mitarbeiter – davon 594 freiwillig engagiert. Der Rettungsdienst allein umfasst 262 Personen. In den vergangenen Jahren ist nicht nur die Zahl der Helfenden, sondern auch die Zahl der Einsätze drastisch gestiegen: Von 7.548 im Jahr 1981 auf über 21.000 im Vorjahr.
Doch die räumliche Ausstattung ist mit diesem Wachstum nicht mitgegangen. Für die 262 Mitarbeitenden im Rettungsdienst stehen aktuell nur 30 Spinde zur Verfügung. In den Nachtstunden sind bis zu 18 Personen im Dienst – aber nur sechs Schlafräume vorhanden. Fahrzeuge, von denen es mittlerweile neun reguläre Rettungsfahrzeuge und mehrere Sonderfahrzeuge gibt, müssen teilweise im Freien abgestellt werden. Auch die Bereitschaftsräume sind längst zu klein geworden.
Neben dem Rettungsdienst sind auch andere Sparten aktiv: das Jugendrotkreuz mit acht Gruppen, ebenso viele in den Freiwilligen Sozialen Diensten (zum Beispiel für Besuchsdienste oder „Essen auf Rädern“), zwei Einheiten des Katastrophenhilfsdienstes und eine Gruppe für den Blutspendedienst. Auch die Ausbildung für die Bevölkerung – etwa in Form von Erste-Hilfe-Kursen – hat ihren festen Platz im Angebot der Ortsstelle.
„Diese Vielfalt an Aufgaben verlangt nach einer modernen Infrastruktur, die dem Bedarf gerecht wird“, betont Bezirksgeschäftsleiter Paul Reinthaler. Besonders wichtig: Künftig soll auch die theoretische Grundausbildung für Rettungsssanitäter des gesamten Bezirks Linz-Land zentral in Traun stattfinden.
Nachhaltig gedacht – für Menschen und Umwelt
Beim Neubau setzt das Rote Kreuz Traun bewusst auf Nachhaltigkeit. Die Dienststelle wird mit einer Kombination aus Tiefenbohrungen und Erdwärme beheizt und im Sommer gekühlt. Eine Photovoltaikanlage soll Strom erzeugen, die Dächer werden begrünt, die Gebäudehülle energieeffizient gestaltet. Eine kluge Belüftung – besonders für die Fahrzeuggaragen – und weitgehender Verzicht auf Bodenversiegelung, etwa durch den Einsatz von Rasensteinen, gehören ebenfalls zum ökologischen Konzept.
„Wir übernehmen Verantwortung – nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Umwelt“, sagt Thomas Märzinger, stellvertretender Landesgeschäftsleiter des OÖ Roten Kreuzes. Für die Helfenden sei der Neubau „eine neue Heimat“ – modern, funktional, nachhaltig.
Auch Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander hebt die Bedeutung des Projekts hervor: „Gesundheit ist das Wertvollste für die Menschen. Deshalb investieren wir in Strukturen, die diese Gesundheit nachhaltig absichern.“ Das Land trägt rund 5,5 Millionen Euro zur Umsetzung bei – eine Investition, die sich für sie doppelt lohnt: „Es ist ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den mehr als 600 Engagierten – und eine notwendige Maßnahme für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung.“
Ein gemeinsames Projekt für die Region
Was in Traun entsteht, ist nicht bloß ein funktionales Gebäude. Es ist Ausdruck regionaler Zusammenarbeit. Möglich wird das Projekt durch einen Schulterschluss der sechs Versorgungsgemeinden – Traun, Ansfelden, Hörsching, Pasching, Pucking und Oftering.
„Das ist kein Prestigeprojekt, sondern ein praktisches Haus für Menschlichkeit,“ fasst Manfred Hageneder zusammen. „Von Luxus sind wir weit entfernt, aber wir brauchen eine zweckmäßige Infrastruktur.“ Die Planung sei dabei bewusst zukunftsorientiert: Zwar gebe es am Standort begrenzten Platz, dennoch seien gewisse Erweiterungsreserven eingeplant. Denn klar ist: Der Bedarf wird auch in den kommenden Jahren nicht kleiner.
Mit dem Neubau will das Rote Kreuz in Traun also nicht nur aufholen, sondern sich auch für kommende Herausforderungen rüsten. „Immer mehr Menschen brauchen Unterstützung. Damit wir auch in Zukunft helfen können, entwickeln wir uns weiter,“ so Märzinger.
Wenn alles nach Plan läuft, erfolgt der Spatenstich im Frühjahr 2026. Und wenig mehr als ein Jahr später könnte die größte Rotkreuz-Ortsstelle Oberösterreichs, die nicht einem Bezirk unterstellt ist, in ein neues Kapitel starten – mit mehr Platz und zeitgemäßgen Möglichkeiten.
Ein weiterer Vorteil: die bisher vom Roten Kreuz benutzten Räumlichkeiten werden in Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr Traun zur Verfügung stehen, die den zusätzlichen Platz ebenfalls sehr gut gebrauchen kann.
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30.07.2025 11:07
sry hunger
sry ich hab wirklich hunger, bin schlecht zu fuß und kann nicht telefonieren weil die polizei mein handy kaputtgemacht hat und mein Erspartes gestohlen hat in echt. der puchenauer polizist sagt du kannst staatsgewalt schreiben. kann meine familie schon so lange nicht erreichen und hab wirklich nichts zu essen. & lebe jetzt im müll. danke