Kriminalstatistik 2019: Sechs von zehn Delikten in Oberösterreich werden aufgeklärt, "Tatort" Internet nimmt zu, deutlich weniger Einbrüche
OÖ/LINZ. Bei 60 Prozent liegt die Aufklärungsquote der Polizei in Oberösterreich, zeigt die neue Kriminalstatistik. Von 2018 auf 2019 ist die Kriminalität im Bundesland aber auch gestiegen, um knapp fünf Prozent. Die Kriminalität verschiebt sich hin zum Tatort Internet. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und Brigadier Gottfried Mitterlehner (Landeskriminalamt) präsentierten am heutigen 8. Mai in Linz die Kriminalstatistik 2019.
Höchste Aufklärungsquote der großen Bundesländer
Drei Morddelikte 2019
Cybercrime nimmt wieder zu
Wie schon die vergangen Jahre verschiebt sich der Tatort weiter ins Internet, die Internetkriminalität hat erneut zugenommen. Die Zahl der Hacker-Delikte ist von 368 auf 764 angezeigte Delikte gestiegen. Allerdings: Nur rund 400 Fälle davon fallen auf Oberösterreich. Das Landeskriminalamt OÖ hat die hier die „Hauptsachbearbeitung“ in Österreich übernommen - auch Hacker-Attacken in anderen Bundesländern landen hier auf dem Tisch. Aufgeklärt werden konnten von den 764 Delikten 22,5 Prozent (172).
„Klassische“ Einbrüche gehen stark zurück
Wie die Kriminalstatistik 2019 aber auch zeigt: Die „klassische“ Eigentumskriminalität sinkt weiter stark. 2019 gab es in OÖ 1.020 Anzeigen wegen Einbruchs in Wohnhäuser oder Wohnungen, 22,8 Prozent weniger als 2018 und überhaupt der niedrigste Wert der letzten neun Jahre.
Die Anzahl der angezeigten Taschen- und Trickdiebstähle ist im Vergleich zu 2010 um über 50 Prozent gesunken. 1.629 Anzeigen wurden 2019 in diesem Bereich gestellt.
Wieder gestiegen sind hingegen die Auto-Diebstähle: 2019 wurden in OÖ 263 Kfz-Diebstähle gemeldet, nach 216 im Jahr 2018.
Drogenkriminalität gesunken
Die illegalen Suchtmittel, die in Oberösterreich verkauft werden, stammen zu einem großen Teil aus dem Wiener Raum, Tschechien und Nordafrika. Der Kampf gegen die Suchtmittelkriminalität wird zudem durch den illegalen Handel im Internet, wie im Darknet und dem dadurch verbundenen Postversand erschwert, berichten Pilsl und Mitterlehner. 2019 wurden 7.178 Delikte nach dem Suchtmittelgesetz zur Anzeige gebracht, ein Minus von 6,2 Prozent (2018: 7.655 Anzeigen).
2020: Statistik völlig anders
Wie Landespolizeidirektor Andreas Pilsl auch ankündigt, werde die nächste Statistik 2020 „völlig anders“ aussehen. Schon in den Monaten vor dem Lockdown habe es um 80 Prozent weniger Anzeigen gegeben.
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