LINZ. Künstlerischer Auftrag, kreative Impulse: Kultur lässt sich kaum quantifizieren - die Bedeutung für die regionale Wirtschaft aber schon. Das macht eine neue Studie der Kepler Universität Linz zur OÖ. Theater- und Orchester GmbH. Untersucht wurde die regionalwirtschaftliche Bedeutung der oberösterreichischen Theater inkl. dem Musiktheater anhand der Spielzeiten 2012/13 und 2013/14.
„Wir zeigen hier den Steuerzahlern auf, dass ein ökonomisch positiver Hintergrund gegeben ist“, so Landeshauptmann Josef Pühringer.
Der Eigendeckungsgrad ist von 14,9 auf 23,3 Prozent gestiegen. „Ein sensationeller Wert, vor allem gegenüber anderen Einrichtungen im deutschsprachigen Raum“, so Intendant Rainer Mennicken. „Den Rest zahle aber nicht die öffentliche Hand“, so Pühringer, „hinzu kommen ja Steuern und die Umwegrentabilität, die eingerechnet werden muss“.
Durchgeführt wurde die Studie von Prof. Friedrich Schneider und Elisabeth Dreer. Kamen in der Saison 2012/2013 über 245.000 Besucher, haben sich die Zahlen in der darauffolgenden Saison um 40 Prozent auf 342.544 Besucher gesteigert. 241.728 davon entfielen auf das Musiktheater. Die Auslastung aller Spielstätten hat sich um 15 auf 88 Prozent gesteigert. 8,1 Millionen Euro wurden durch Kartenverkäufe 2013/2014 eingenommen. Der Betriebsaufwand im Jahr 2014 lag bei 56,4 Millioen Euro, 65 Prozent davon entfielen auf Personalkosten.
Laut Studie ergeben sich etwa 44,5 Millionen Euro an Wertschöpfung für Oberösterreich in den beiden untersuchten Spielsaisonen. Für die öffentliche Hand wurden neben indirekten Steuereffekten über Einkommen, Sachaufwand, Kartenverkäufe, Gastronomie und Vermietung in Summe 34 Millionen Euro an Steuern und Abgaben generiert.
„Gerade bei der Standortfrage habe das Theater aber auch einen ganz entscheidenden „Softfaktor“, einerseits für Betriebe, sich in Linz anzusiedeln, andererseits für Personen, nach Linz zu ziehen“, betont Schneider.
Pühringer betont auch, dass eine kulturelle Einrichtung nicht dazu da sei, seine Kosten komplett zu decken. „Wenn wir so rechnen würden, könnten sich nur noch 15 Prozent der Bevölkerung leisten, ins Theater zu gehen, und das wollen wir nicht!“ Großes Potential gebe es theoretisch auch bei den Kartenpreisen – „mir ist aber mehr Geld für die öffentliche Hand durch guten Besuch lieber, als mehr Geld durch höhe Kartenpreise“, so Pühringer
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden