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Crossing Europe: Taumelnde „Festung Europa“ im Film

Karin Seyringer, 14.04.2016 12:52

LINZ. Zum mittlerweile 13. Mal geht das Linzer Filmfestival „Crossing Europe“ über die Bühne. So vielfältig wie der Filmkontinent Europa ist auch das diesjährige Programm. Flucht, Migration und der Zustand Europas stehen thematisch im Mittelpunkt, von Mittwoch, 20. bis Montag, 25. April.

  1 / 3   „Mein Name Ist. Ich Bin.“: ein unsentimentales Porträt über die Heimatsuche. Foto: Dworschak/die.fisch.die/Reese/Schnauer

2Uns war es immer schon wichtig, Filme mit Haltung zur Gesellschaft zu zeigen2, so die Leiterin des Festivals Christine Dollhofer. „Die „Festung Europa“, Grenzen, Migration, Jugend und Arbeit stehen heuer im Mittelpunkt unseres Programms.“

162 herausragende Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme aus 35 Ländern stehen dem Festivalpublikum zur Auswahl, darunter etliche Uraufführungen sowie international ausgezeichnete Filme, die erstmals in Österreich präsentiert werden. Eröffnet wird das Festival am 20. April mit sechs ausgewählten Filmen, darunter die Weltpremiere des Dokumentarfilms „Mein Name Ist. Ich Bin.“ Die Gemeinschaftsarbeit der heimischen filmschaffenden Claudia Dworschak, „die.fisch.die“, Leonie Reese und Sarah Schnauer begleitet sieben Aslywerbende, die derzeit in Neuhofen/Krems wohnen - ein ehrliches Portrait über den nicht einfachen Neuanfang in einem fremden Land. Für Intendantin Dollhofer „ein wichtiges Signal, wofür Crossing Europe steht“.

Neben den drei Wettbewerbssektionen „Competition Fiction“, „Competition Documentary“ und „Competition Local Artists“ sind auch die etablierten Schienen „Arbeitswelten“ (in Kooperation mit der Arbeiterkammer OÖ), „European Panorama Fiction & Dokumentary“ und die dem Fantastischen Film gewidmete Sektion „Nachtsicht“ Teil des Filmfestivals.

Die Sektion „European Panorama Fiction“ versammelt aktuelle Spielfilme. Darunter der Film von Crossing Europe-Preisträgerin 2006 Isabelle Stever „Das Wetter in geschlossenen Räumen“ über das Wirken der Hilfs- und Non-Profit-Organisationen an Kriegsschauplätzen mit der famosen Maria Furtwängler.

Zum zweiten Mal wird auch „Cinema Next Europe“ präsentiert und gibt dabei dem jungen europäischen Filmnachwuchs eine Plattform. Unter dem Titel „Heimatland/Wonderland“ stellt diese die Suche nach Identität und der Definition von Heimat in den Vordergrund. Mit dabei der der Sektion titelgebende Film, der auch im Eröffnungsprogramm gezeigt wird, oder „Paradies! Paradies“ der heimischen Filmemacherin Kurdwin Ayub.

Heimisches Filmschaffen

65 Produktionen, darunter 24 Weltpremieren, geben bei Crossing Europe einen ansprechenden Überblick über das aktuelle oberösterreichische Filmschaffen. Neben „Mein Name Ist. Ich Bin.“ ist „Unten“ von Djorde Cenic und Hermann Peseckas ein heißer Tipp - ein Film exemplarisch für Generationen von Gastarbeitern.

Weltpremiere feiert auch die Doku „Brennero“ von Julia Gutweniger und Florian Kofler, über den gleichnamigen Grenzort.

Der Linzer Dieter Strauch widmet sich in seiner Musikdoku „Sparkle of Inspiration“ dem Musiker Poeten Douglas, Kunst steht auch in „Accra Power“ der Linzerin Sandra Krampelhuber und Andrea Verena Strasser im Mittelpunkt. An den Traunsee führt Ella Raidel ihr Film „Berg“. „Jedermann (Work in progress)“ handelt von einem Local Artist, von Schauspiel-Star Philipp Hochmair (Regie: Katharina Pethke).

Für Musikaffine bietet der Musikvideo-Wettbewerb wieder eine tolle Auswahl an 15 heimischen Arbeiten.

Tribute

Das diesjährige Tribute des Crossing Europe ist der Grand Dame des tschechischen Dokumentarfilms, Helena Treštíková, gewidmet. Gleich zwei ihrer Filme feiern in Linz Österreich-Premiere: „Mallory“, eine Langzeitstudie über die titelgebende Protagonistin „vom Sozialfall zur Streetworkerin“ und „Doomed Beauty“ über den 30er-Jahre-Filmstar Lída Baarová.

„Jeder Film ist eine Perle für sich, das Crossing Europe bringt spannendes Kino und neue Zugänge nach Linz, von der Doku bis zur Komödie, von Weltpremieren bis zu Highlights des letzten Festival-Jahres“, lädt Dollhofer ein, in die Welt des europäischen Films einzutauchen.

Rahmenprogramm

Diskussionsrunden mit Filmschaffenden, Ausstellungen und mehr runden das Festival ab. Bei der Nightline (OK Deck) oder beim Chillout (Solaris) wird ab 22 Uhr mit viel Musik bei freiem Eintritt gefeiert.

Infos

Das gesamte Festivalprogramm und nähere Infos gibt“s auf der neu gestalteten Homepage www.crossing-europe.at nachzulesen. Info-Hotline und Ticketreservierung: Tel. 0680/5061506.


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