Festival im Festival: Ars Electronica 2016 rückt Musik in Vordergrund
LINZ. Das Ars Electronica Festival hat längst auch große Anziehungskraft für Musikfans. Mit der Anton Bruckner Privatuni hat man einen Vorreiter im Bereich der elektronischen Musik als Kooperationspartner gefunden. Zudem findet zum mittlerweile 15. Mal die Große Konzertnacht statt.
Eine ganze Reihe hochklassiger Konzerte, Performances, Vorträge und Diskussionen in teils ungewöhnlichen Locations begleitete stets das Ars Electronica Festival. Auch heuer sind eine Reihe renommierter internationaler und heimischer Künstler mit dabei - allen voran das Bruckner Orchester Linz mit Chefdirigent Dennis Russell Davies, die Experten der Anton Bruckner Privatuni oder der Linzer Soundkünstler Sam Auinger .“Musik war schon immer auch zentrale Kraft des Ars Electronica Festivals, Musik ist ja Vorreiter im elektronischen Bereich“, so der Künstlerische Geschäftsführer des Ars Electronica Gerfried Stocker.
Große Konzertnacht 2016
Seit 2002 ist die Große Konzertnacht ein Highlight jedes Ars Electronica Festivals. Dieses Jahr - am Sonntag, 11. September - wird in der riesigen Gleishalle im stillgelegten Post- und Paketverteilzentrum auf neue Werke im Linzer Umfeld gesetzt, mit dem Bläserstück der oberösterreichischen Komponistin Simone Zaunmair „La Lucha“ und „Rendez-vous avec Claude“ des Linzer Komponisten Marc Reibel.
„Diese Konzertnacht ist mittlerweile zu einer wunderschönen Tradition geworden. Für mich persönlich ist es auch die Möglichkeit, neue Musik und ein neues Publikum kennenzulernen“, so Dennis Russell Davies. „Nach dem letztjährigen Konzert in der Gleishalle waren wir alle von der Akustik dort unten begeistert.“
Uraufgeführt wird bei der Großen Konzertnacht ein Stück für die gewundenen Paketrutschen in der Postcity: FM Einheit versetzt diese in Schwingung und zitiert dabei das Dröhnen und Rauschen, das die riesigen Anlagen jahrelang erfüllte. Nach FM Einheit setzt wieder das Bruckner Orchester fort, dazu werden auf insgesamt 60 Meter langen Projektionswänden abstrakte Bildwelten in Szene gesetzt. Wesentlichen Einfluss auf die poetischen Bilder haben die Klangfarben der Musik und die Bewegungen der Musiker. Entwickelt wurde die komplexe Visualisierung vom Ars Electronica Futurelab. Die Topografie der Gleishalle machen schlussendlich Sam Auinger und Hannes Strobl - gemeinsam „tam tam“ - mittels komplexem Lautsprechersystem hörbar. Die Gleishalle mit mehr als 200 Metern Länge, 50 Metern Breite und acht Metern Höhe verfügt über eine Nachhallzeit von 6 Sekunden.
Neues Format, neue Location
In Gestalt des Computer Music Studios (CMS) verfügt die Bruckneruni über medientechnisch bestausgestattete Räumlichkeiten zur Produktion und Präsentation elektronischer Musik. Unter dem Motto „Sonic Saturday“ stehen im Rahmen der diesjährigen Ars Electronica erstmals Konzerte im CMS Sonic Lab und weiteren Sälen der neuen Bruckneruni sowie ein Symposium mit internationalen Experten auf dem Programm.
Nach dem „Sonic Saturday“ am 10. September wird die Bruckneruniversität dann am Montag, 12. September, noch einmal zum Festivalhotspot, beim „Music Monday“ - traditionell ein ganzer Tag voller Musik und Sounds. „Die Computermusik hat bereits lange Tradition an der Bruckneruni. Schon seit 1995 haben wir ein eigenes Studio dafür“, erzählt Rektorin Ursula Brandstätter, die stolz darauf ist, dass die Bruckneruni neue Impulse setzen kann.
Nightline, Deep Space und vieles mehr
Neben der Großen Konzertnacht, dem Sonic Saturday und dem Music Monday finden sich im Programm der diesjährigen Ars Electronica noch eine ganze Reihe weiterer Angebote für Musikbegeisterte. Der Deep Space 8K etwa wird zum Schauplatz für mehrere audiovisuelle Präsentationen und Konzerte.Schon beim Festival-Opening in der Postcity am Donnerstag, 8. September gibt“s ein spannendes Line-Up, das von Sam Auinger, FM Einheit über Ei Wada und Silk bis zu Daito Manabe und einem vom Wiener Salon 2000 kuratierten Mix aus Live Musik und DJ-Sessions reicht.
Ebenfalls in der Postcity geht am Freitag, 9. September die Nightline über die Bühne und alle Musikfans sollten sich natürlich die OK Night am Samstag, 10. September vormerken. Dabei wird das OK Deck zur Bühne für die Musiker der „Modular Music Days“, die während des Festivals im OK stattfinden.
Ars Electronica Festival 2016
Radical Atoms - and the alchemists of our time: 8. bis 12. September. Alle Infos zum Festival und das gesamte Programm sowie alle Locations gibt“s unter www.aec.at
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden