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Helmuth Vavra im Interview: „Ich darf jetzt mutiger sein“

Karin Seyringer, 13.10.2016 11:30

LINZ. Helmuth Vavra – Mastermind von Heilbutt & Rosen – feierte seinen 50er – und bringt zugleich sein neues Soloprogramm „Che GueVavra: Der Rebell ist in Dir“ heraus. Am 20. Oktober ist er damit im Casino Linz zu Gast. Tips hat sich mit dem „Nicht-Rebellen“ unterhalten.

50. Geburtstag und neues Soloprogramm: Helmuth Vavra gastiert in Linz. Foto: nicht angegeben
50. Geburtstag und neues Soloprogramm: Helmuth Vavra gastiert in Linz. Foto: nicht angegeben

Tips: Sie stehen seit Jahrzehnten auf der Bühne - ist man bei Ihrer Erfahrung noch nervös?

Vavra: Man wird immer nervöser, die Erwartungshaltung steigt ja immer mehr. Bei einem jungen Kabarettisten erwarten sich die Leute gar nichts. Wenn man älter, bekannter wird, muss man Bäume ausreißen, damit man noch überraschen kann. Die Aufregung ist immer noch da, die braucht man auch.

Tips: Würden Sie sich selbst als Rebell bezeichnen?

Vavra: Nein, eben nicht. Das ist der wunderbare Widerspruch, weil ich eigentlich immer ein sehr braves Kerlchen war, angepasst, fast konservativ. Zuerst war die Namens­idee da: „Che GueVavra“ – das ist die Satire, dass man das spielt, was man nicht ist. Wobei: Die Entscheidung, nicht Jurist zu werden sondern Kabarettist, die war eigentlich schon revolutionär (lacht).

Tips: Was darf Ihr Publikum erwarten?

Vavra: Ich bleibe meinem Humor treu, unsere Trademark ist darin vertreten, die Musik. Bei uns ist das Lustige eigentlich die Musik. Das höre ich oft von den Zuschauern. Bei uns ist die Musik kein Lückenfüller, sondern gesungene Sketche. Wer Heilbutt & Rosen mag, wird auch dieses Programm mögen.

Tips: Woher nehmen Sie die Ideen?

Vavra: Ein großes Vorbild war für mich immer Loriot, der war ein ziemlich konservativer Recke. Ich finde es auch zehnmal lustiger, wenn einem bürgerlichen Menschen etwas passiert. Umso bürgerlicher, vergrämter, umso lustiger. Für mich ist Kabarett daher auch Selbsttherapie. Ich erspare mir den Psychologen. Wenn ich etwas peinlich finde, und es lachen die Leute, dann weiß ich, es geht auch anderen so. Insofern ist der Alltag eine große Quelle, da spielen sich die größten Dramen ab. Daraus ergeben sich die Ideen, aus dem Alltag. Meine Frau sagt immer: Wenn es sie nicht gäbe, wäre ich arbeitslos.

Tips: Sie ziehen zu Ihrem 50er auch Lebensbilanz?

Vavra: Es heißt ja immer: Der 50er ist die Mitte des Lebens, aber das ist geschönt. In Wahrheit denkt man: Jetzt hab ich nicht mehr viel Zeit. Einerseits ist es erschreckend, andererseits schön: Man spart sich nichts mehr auf. Jetzt kann ich machen, was mir Spaß macht. Ich darf jetzt mutiger sein. Und man hat mehr zu erzählen, weil man genügend eigene Erfahrungen gemacht hat.

Tips: Gibt“s noch Projekte, die angegangen werden möchten?

Vavra: Ich arbeite daran, nicht mehr so aufgeregt zu sein (lacht). Ich würde gerne noch ein Büchlein schreiben. Mein Bruder ist Gynäkologe und wir reden schon lange davon. Er beleuchtet das Thema therapeutisch, ich humoristisch. Es gibt zwar schon viele Theaterstücke von mir, aber ein Buch hätte ich gerne noch – und wenn ich es nur zu Weihnachten herschenke.

Hinweis

Donnerstag, 20. Oktober, 20 Uhr Casineum/Casino Linz.

Tickets gibt's bei Tips, Ö-Ticket; Infos: www.helmuthvavra.at


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