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Rote Kleider, Blaue Blusen, Gelbe Lastwagen : "Wir töten Stella"

Tips Jugendredaktion, Daniel Fehrer, 25.10.2017 17:07

„Wir töten Stella“, eine Gesellschaftskritik, die nicht nur einen Blick auf die Probleme unseres Jahrhunderts wirft sondern auch auf die damit verbundenen Konsequenzen. Ein Film, der wachrütteln, zum Nachdenken animieren und mit seiner Geschichte fesseln will. Ein unverblümter Spiegel auf das präsente Dilemma, in dem wir leben.  

Foto: Daniel Fehrer
Foto: Daniel Fehrer

Stella, ein junges Mädchen, das ahnungslos und naiv in eine Welt gerät, der sie kaum Parole bieten kann. Anna, die ihre Erlebnisse niederschreibt um endlich damit abschließen zu können. Die Aufarbeitung einer Tragödie. Und nicht zuletzt auch Annas Mann Richard, der als angesehener Anwalt auch zuhause seinen starken Willen durchsetzt und mit seiner besitzergreifenden Art so manches sensible Wesen zu Grunde gehen lässt. Es sind die Protagonisten in diesem Spiel um Leben und Tod, die durch die fehlende Fürsorge und Ignoranz zu Mördern werden. Einem Spiel, dem die Kind gebliebene (unsichere) Stella noch nicht gewachsen ist. Langsam, aber stetig wird Ihr junges, unschuldiges Wesen von der Gleichgültigkeit, mit der ihr Anna und Richard begegnen, verschlungen und ihre Persönlichkeit wird gebrochen. Die Tragödie lässt nicht lange auf sich warten, als in einer Nacht Stella, mit aufgeknöpfter Bluse und kullernden Tränen auf der Wange in die falsche Idylle der großen Stadtvilla tritt. Es muss etwas Schreckliches passiert sein, dass dem Kind sichtlich zu schaffen macht. „Doch Menschen reden zu leise über Wichtiges, zu laut über Banales, zu viel über Andere, zu selten miteinander und in diesem Fall überhaupt nicht.“ Keiner will wissen was passiert ist, niemand ihre Geschichte hören. Und so entsteht diese beklemmende Wirkung, die auch in der Novelle eine ganz besondere Atmosphäre schafft, und kreiert eine Welt des Schweigen und Wegsehen.

 Als Melodrama besticht die Verfilmung von Marlen Haushofers Novelle vor allem durch die starken Monologe, gepaart mit den Bildern einer falschen Familien-Idylle. Eine absolut gelungene Umsetzung des österreichischen Drehbuchautors und Regisseurs Julian Roman Pölsler (auch bekannt für „Die Wand“). Ab 29.9. im Kino.

  • „Zitat“: Gerhard Feil

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Gastuser
Gastuser
28.10.2017 09:02

Urheberrecht

".. Menschen reden zu leise über Wichtiges, zu laut über Banales, zu viel über Andere, zu selten miteinander und.." Auch Kleinzitate sollten, wenn SIe schon in weiten Teilen Wortwörtlich übernommen werden als solche gekennzeichnet und mit Quellennachweis versehen werden. http://gegge.de/gedichte/gerhard_feil_nachgedacht.php#fn12

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Daniel                   Fehrer
Daniel Fehrer
29.10.2017 02:22

Berechtigter Kommentar..danke :)

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