Shaolin Kung Fu: "Ein Zeitfenster, durch das wir in die Vergangenheit schauen"
OÖ. Für den Normalsterblichen ist es unvorstellbar, welche körperlichen Fähigkeiten Shaolin Mönche haben. Die erfolgreichste Kung Fu Show der Welt ist auf ihrer Tour auch zu Gast in Oberösterreich, mit der brandneuen Show „A mi to fo“. Tips hat sich mit Show-Produzent Herbert Fechter unterhalten.
Die geheimnisvolle Mönchsstadt Shaolin ist körperliches, geistiges und spirituelles Zentrum Chinas. Vor mehr als 1500 Jahren begründete der indische Mönch Bodhidharma hier den Zen Buddhismus und lehrte die Mönche Körperübungen – Kung Fu. Dazu kommt eine hohe Heilkunst, die die Mönche beherrschen. „Das Interessante ist, dass dieses Kloster seit 1523 Jahren alles immer noch so macht wie damals. Es ist ein Zeitfenster, durch das wir in die Vergangenheit schauen“, so Produzent Herbert Fechter.
Strenge Regeln
„Die Regeln dort sind extrem streng: Zölibat, nur zweimal am Tag essen, zwei Stunden vor Sonnenaufgang aufstehen und mit dem Gesicht zur Sonne gewandt meditieren.“
Wieso geht man dann auf Tournee – wird man sich fragen: „Vor 23 Jahren hat die chinesische Regierung erkannt, dass der Tourismus gefördert werden muss. Alle fuhren zur Chinesischen Mauer, aber dass der Shaolin-Tempel und die Provinz Henan das Schatzhaus von Chinas Geschichte sind, wusste keiner. Daher haben sie die Mönche beauftragt, in die Welt hinaus zu gehen“, erklärt Fechter.
Geist beherrscht Körper
Er produziert seit damals die Tourneen. „Was ich versucht habe, ist: den westlichen Menschen zu erklären, was das Besondere an den Shaolin Mönchen ist. Nämlich: Der Geist kann den Körper beherrschen. Und das beweisen sie durch eine Beherrschung ihrer Körperenergie Qi. Das ist eine Atemtechnik, durch die sie über Sekunden schmerzunempfindlich werden können. Sie können dann zum Beispiel eine Eisenstange am Kopf zerbrechen oder auf Speerspitzen liegen. Das geht nur durch die Kraft des Geistes.“
Geschichte des Klosters und geheimnisvolles altes China
Nicht nur diese unglaublichen Fähigkeiten jenseits der Grenzen der Physik werden in der Show gezeigt. Auch die Geschichte des Klosters und die geheimnisvolle Welt des alten China sind Teil der Show. „Ich war wieder in China an den Original-Schauplätzen und habe dort all diese Hintergründe gedreht. Es wechseln also in der Show Filmzuspielungen mit Live-Vorführungen der Mönche. Das ist optisch und akustisch sehr eindrucksvoll. Eine gute Show für die ganze Familie.“
Fechter hat auch wieder die besten Meister für die neue Tournee geholt. „Wir haben dazu auch vier Schüler und einen Altmeister mit über 70 Jahren dabei. Wir bringen wirklich die Besten nach Europa.“
Viel zu lernen
Der Künstler-Manager und Produzent war in den letzten 23 Jahren sicherlich fünfzehn Mal in China, meditiert auch selbst. Man könne sich viele Dinge abschauen von der Lebensweise der Shaolin: „Respekt vor dem Alter. Und dass sie wirklich im Hier und Jetzt leben. Andere Dinge, die ich sehr bewundere: die Ernährung. Nicht am Abend essen, nur etwas aus dem eigenen Garten essen, das was die Jahreszeit bietet. Bodhidharma hat vor 1523 Jahren sehr, sehr gescheite Sachen gesagt, die wir heute alle wiederentdecken. Wir sind in unserem christlichen Land und abendländischen Kulturkreis zu Hause. Wir müssen nur lernen, respektvoll auf andere Kulturen zu schauen, und zu schauen, was steckt da dahinter“, so Fechter.
Termine in Oberösterreich
Freitag, 9. März, 20 Uhr: Stadthalle Wels
Samstag, 10. März, 20 Uhr: Stadtsaal Vöcklabruck
Sonntag, 11. März, 18 Uhr: Stadttheater Steyr
Freitag, 16. März, 20 Uhr: Brucknerhaus Linz
Samstag, 17. März, 20 Uhr, Keine Sorgen Saal Ried/Innkreis
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