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Stadt Linz begeht Gedenkjahr: „Lernen aus der Geschichte lebendig halten“

Karin Seyringer, 05.03.2018 19:40

LINZ. Die Stadt Linz macht im diesjährigen Gedenkjahr mit einem vielfältigen und informativen Programm auf die Ereignisse in den Jahren 1918, 1938 und 1968 aufmerksam. Im Frühjahr liegt der Schwerpunkt auf dem Gedenken an den „Anschluss“ Österreichs 1938. Von Ausstellungen in den Linzer Museen über Gedenkveranstaltungen, Stadtrundgänge bis zu Vorträge reicht das Programm. Linz-spezifische Inhalte stehen genauso im Mittelpunkt wie übergeordnete Zusammenhänge.

  1 / 3   Am 12. März 1938 (im Bild die Landstraße Höhe Volksgarten an diesem Tag) verlor Österreich die Eigenständigkeit. Linz rückte durch den Einmarsch der NS-Truppen ins Zentrum des Weltgeschehens und wurde zur „Patenstadt des Führers“. Foto: Archiv der Stadt Linz

Bürgermeister Klaus Luger, Bildungsstadträtin Eva Schobesberger und Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer verweisen vor allem auf die Lehren, die aus der Geschichte zu ziehen sind, um auch in Zukunft den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken. „Es gibt viele Gründe, uns in diesem Jahr mit unserer Geschichte als auch Szenarien für die Zukunft zu beschäftigen, Lehren zu ziehen und in den politischen Diskurs einzubringen“, so Bürgermeister Luger. „Gerade in Zeiten, in denen die Demokratie und die offene Gesellschaft unter Druck stehen, ist es wichtig, sich die Ereignisse und die Entwicklungen des 20. Jahrhunderts zu vergegewärtigen“, so auch Bildungsstadträtin Eva Schobesberger. „Ich denke, dass man gerade das auch einer jüngeren Generation wieder klar und sichtbar machen muss. Da gibt es manchmal nicht einmal mehr die Möglichkeit, dass Großeltern über diese Zeit erzählen können“, so auch Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer, die auch auf die Arbeit, die die Linzer Mussen und das Archiv der Stadt Linz leisten, um die Umbrüche der Jahre 1918, 1938 und 1968 erlebbar zu gestalten, verweist.

Programmfolder erschienen

Die Stadt Linz bietet eine Vielfalt an Aktivitäten, die sich den Entwicklungen und Ereignissen in den Jahren 1918, 1938 und 1968 widmen. Dazu wird die Lebensstadt Linz zwei Folder präsentieren, die eine Übersicht über die Aktivitäten zum Jubiläumsjahr 2018 bieten. Der erste, vorliegende Folder bündelt das Veranstaltungsprogramm im Frühjahr 2018 und setzt den Schwerpunkt auf das Gedenken an den „Anschluss“ Österreichs am 12. März 1938 an die NS-Diktatur.

Im August 2018 erscheint dann der zweite Folder, der die Aktivitäten im Herbst des heurigen Jahres vorstellen wird. Der Schwerpunkt in der zweiten Jahreshälfte liegt auf der Republiksgründung im Jahr 1918.

Vielseitges Programm

Am Dienstag, 13. März, findet ab 17 Uhr eine ausserordentliche Gemeinderatssitzung im Alten Rathaus statt - zu Gast ist der bekannte Philosoph Konrad Paul Liessmann, der einen Vortrag zu „1938 und die Lehren der Geschichte“ halten wird. Eintritt frei.

Ein Themenabend mit Zeitzeugin Beatrix Eypeltauer steht am 16. März, 18 Uhr, im Wissensturm am Programm.“Jetzt gerade noch gibt es die letzten Zeitzeugen. Daher ist es jetzt wichtig, hier einen Schwerpunkt zu setzen und Möglichkeiten zu bieten, diese zu Wort kommen zu lassen“, so Walter Schuster vom Archiv der Stadt Linz.

Ab 23. März beleuchtet das Nordico die Hintergründe zur Statue „Aphrodite“, am 18. April wird im Central der Film „Der Schmerz in mir stirbt mit mir“ präsentiert.

Gemeinsam mit Anna Mitgutsch kann am 21. April die Linzer Synagoge besucht werden, am 23. März führt Helmut Fiereder an Orte des nationalsozialistischen Terrores in Linz (Anmeldung für beide Termine: www.wisensturm.at).

Noch bis 21. Mai läuft die aktuelle Ausstellung „1918 - Klimt. Moser. Schiele“ im Lentos, am 20. April greift die Musikschule der Stadt Linz die „Beatles“ auf, am Herbert-Bayer-Platz.

Installation im öffentlichen Raum im Herbst

Zentrales Projekt im Herbst wird die Ausstellung im öffentlichen Raum „Linz 1938/1918“ am Martin-Luther-Platz sein. Ausgehend von der Überlegung, dass Gedenkjahre prinzipiell möglichst öffentlich und breitenwirksam zu begehen sind, ist für das Gedenkjahr 2018, in dem sowohl 100 Jahre Republiksgründung als auch 80 Jahre „Anschluss“ im Mittelpunkt stehen, eine von der Direktion Kultur und Bildung, dem Archiv der Stadt Linz und dem Ars Electronica Center geplante Installation im öffentlichen Raum angedacht, die beide Gedenken miteinander verbindet und in Bezug setzt.

Filmdoku feiert Premiere

Am 8. März, 19 Uhr, wird im Schlossmuseum die Dokumentation „In Linz begann's - Der Anschluss 1938 in Oberösterreich“ zum ersten mal gezeigt, eine Produktion von Thomas Hackl Film und MinaPictures. Im TV ist die Doku am 10. März, 21.05 Uhr auf ORF III zu sehen.


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