Posthof: Internationale Stars kommen zu den TanzTagen 2018 nach Linz

„Von Beginn an, seit es den Posthof gibt, gibt es Tanz und Tanzabende. Heuer fallen viele Verflechtungen zwischen den Künstlern und ihren Shows auf, man kann von einem kontrastreichen Programm sprechen, das reich an Gegensätzen und Widersprüchen ist“, lädt Posthof-Chef Wilfried Steiner zu den traditionell beliebten TanzTagen 2018 ein. Die Linzer Choreografin Rosalie Wanka eröffnet mit ihrem jüngsten Stück „Bezirzungen“ am 7. März die TanzTage. Sie will mit Bewegung, Klang und Bild archetypische Frauen-Tableaus, inspiriert von den Bildern von Franz von Stucks, zeigen.

RedSapata und SILK Fluegge

Die Linzer Beteiligung bei den TanzTagen ist heuer groß: Nicht nur die Performancekünstler SILK Fluegge sind wieder mit dabei, auch die Tanzfabrik RedSapata feiert beim Festival ihr zehnjähriges Jubiläum: „Wir wollen verschiedene Stücke aus unseren Netzwerken präsentieren. Unsere Künstler sollen ihre vielfältige Arbeit zeigen, und feiern wollen wir natürlich auch mit unserem Publikum“, so Ilona Roth von RedSapata, die für viele professionelle Tanzkunstschaffende in der Tabakfabrik Proberäume kostenfrei zur Verfügung stellt und selbst bis zu 40 Produktionen pro Jahr sowie Workshop-Reihen anbieten.

„Woven Heads“

Am heurigen TanzTage-Labor-Beitrag von SILK Fluegge arbeiten die oö. Performerin und Tänzerin Silke Grabinger und die kanadische Tänzerin Emmanuelle Le Phan gemeinsam an „Woven Heads“, am 12. April: Mit körperlichen und immateriellen Verstrickungen setzen sich die beiden Tänzerinnen auseinander, die in und durch Rituale zwischen zwei Personen entstehen. Die Kooperation der zwei Choreografinnen begann in der Zeit, als beide Künstlerinnen für den Cirque de Soleil in Las Vegas gearbeitet haben. „Als wir uns nach zehn Jahren wieder getroffen haben, haben wir uns über viele Transgender-Fragen unterhalten und auch über unsere zurückliegende Zusammenarbeit. Als wir beide festgestellt haben, dass in unseren Verträgen von Cirque de Soleil vereinbart wurde, dass wir unsere Haare zwei Jahre lang weder färben noch schneiden lassen durften, kam uns die Idee zu Woven Heads. Eine 43 Meter lange Haarpracht wird auf der Bühne dafür sorgen, dass wir unsere unterschiedlichen Kontinente miteinander verweben und verstricken lassen“, erzählt Silke Grabinger. In der Performance verflechten und entflechten sich die Protagonistinnen aus den Haarwurzeln heraus bis an die ineinander verknoteten Haarspitzen.

Charles Kaltenbacher

Ebenfalls am 12. April wird das Linzer Performanceurgestein Charles Kaltenbacher eine Sound-Video-Body-Performance präsentieren. „Seit den 90er Jahren fotografiere ich Frauen im Raubtiergewand und stelle immer wieder die Frage, warum sich Frauen so etwas anziehen. Zu meiner Zeit war man mit einem derartigen Outfit noch eine Dame der Nacht. Ich würde wirklich gerne die Antwort darauf kennen“, so Charles Kaltenbacher, der sich mit dieser Studie mit dem heutigen Frauenbild befasst und die Thematik auch auf die Posthof-Tanz-Bühne bringt mit: „Das Innenkleid und sein Drumherum Fleisch“.

Spanischer Flamenco

Auch ein spanischer Shooting-Star des Flamencos, Patricia Guerrero, wird am 17. März dabei sein. Erstmals zu Gast in Österreich macht am 5. April auch die National Dance Company Wales aus GB mit drei Einzelstücken von drei verschiedenen Choreografen Station im Linzer Posthof – eine faszinierende Neuentdeckung, die frech, spielerisch, ironisch und empathisch, wie Steiner die Crew betitelt, in ihren Bann ziehen wird.