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"Welt aus den Fugen": Landestheater präsentiert Spielplan 2018/2019

Karin Seyringer, 20.03.2018 15:15

LINZ. Das Programm seiner mittlerweile dritten Spielzeit am Landestheater Linz präsentierte Intendant Hermann Schneider mit seinem Team und Landeshauptmann Thomas Stelzer. Nach „Neue Welt“ und „Für immer jung“ steht die kommende Saison 2018/2019 unter dem Motto „Die Welt aus den Fugen“.  40 Neuproduktionen stehen am Spielplan, darunter wieder zahlreiche Ur- und Erstaufführungen. Das Publikum darf neugierig sein auf die vielfältige Programmierung durch alle Sparten des Hauses hindurch.

Der neue Spielplan zur Saison 2018/19 ist da. Foto: Sakher Almonem
photo_library Der neue Spielplan zur Saison 2018/19 ist da. Foto: Sakher Almonem

„Wir haben einen mutigen und ambitionierten Spielplan trotz Einsparungen, weil wir das Vertrauen in unser Publikum und unsere Künstler haben“, so Intendant Hermann Schneider. Große Mythen und Frauenportraits stehen im Mittelpunkt der kommenden Saison. „Es ist ein anspruchsvolles Programm und eine Herausforderung, aber wir fühlen uns dazu verpflichtet“, so Schneider, der auch den kulturpolitischen Auftrag sieht, das Landestheater mit dem Musiktheater zu einem Leuchtturm zu machen.

Landeshauptmann Thomas Stelzer freut sich über den selbstbewussten Anspruch der Theaterleitung. „Das Landestheater geht einen eigenen, oberösterreichischen Weg und schielt nicht danach, was andere machen – eher ist es umgekehrt“, so Stelzer bei der Spielplanpräsentation. Von großer Bedeutung für Stelzer: der große Oberösterreich-Bezug in den Stücken und gleichzeitig die Internationalität mit couragierten Kooperationen wie dem Opernhaus in Lyon.

40 Neuproduktionen, darunter sieben Uraufführungen, zwei deutschsprachige Erstaufführungen, eine europäische und eine österreichische stehen am Programm, dazu kommen zwei Wiederaufnahmen.

Oper: „Tristan & Isolde“ macht Beginn

In der Sparte Oper macht den Beginn Wagners „Tristan und Isolde“ – und zwar in der hochgelobten und viel diskutierten Inszenierung von Heiner Müller der Bayreuther Festspiele im Jahr 1993. Die musikalische Leitung des Stückes – eine Koproduktion mit der Opéra Lyon - wird Chefdirigent Markus Poschner übernehmen, führ ihn ein „Herzensstück“ wie er sagt. Premiere: 15. September 2018.

Mit der Kammeroper „Die Wand“ des Wieners Christian Diendorfer folgt eine Uraufführung in der Musiktheater-BlackBox in der Inszenierung von Eva-Maria Melbye, das Libretto zu diesem Auftragswerk des Landestheaters kommt von Intendant Schneider.

Klassiker wie Mozarts „La Clemenza di Tito“, Richard Strauss Tragödie „Elektra“ (Musikalische Leitung: Markus Poschner) und Carl Zellers Operette „Der Vogelhändler“ (Regie: Karl Absenger) sind ebenso zu sehen wie Luigi Cherubinis bekanntestes Werk „Médée“. Außerdem am Spielplan: Die Jugendoper „Simon“ von Gerhard Stäbler, die europäische Erstaufführung von „The Transposed Heads“ nach Thomas Manns Novelle, Schuberts Liederzyklus „Winterreise“, Othmar Schoecks „Penthesilia“ und Joseph Beers Operette „Polnische Hochzeit“.

Musicalensemble bringt Bowies „Lazarus“

Mit David Bowies Musical „Lazarus“ startet die Musicalsparte passend zum Spielzeitmotto. Premiere wird am 27. September 2018 gefeiert, das Landestheater kooperiert dazu mit dem AEC Futurelab.

Komplett konträr dazu folgt danach die deutschsprachige Erstaufführung von Gene Kellys Ballettmusical „Ein Amerikaner in Paris“. Nach New York und London hat nun Linz die Ehre, dieses Musical voll mit Gershwin-Evergreens zu zeigen. Als Regisseur konnte dafür der Londoner Nick Winston gewonnen werden.

Auch das Broadway-Musical „Ragtime“  kommt nach Linz und auch eine Uraufführung wird es in der kommenden Spielzeit geben: „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ entsteht gerade und ist ein langgehegtes Herzensprojekt des Linzer Autors und Regisseurs Henry Mason, für das das Landestheater die exklusiven Aufführungsrechte erlangen konnte.

Des Weiteren darf man sich auf die halbszenische Aufführung des Musicals „Chess“ aus der Feder von Benny Andersson und Björn Ulvaeus (ABBA) freuen. Wiederaufgenommen und damit in die vierte Saison geht die Erfolgsproduktion „Hedwig And The Angry Inch“.

Tanz Lin.z

Eine spannende und kontrastreiche Spielzeit verspricht Tanzdirektorin Mei Hong Lin. So feiert am 13. Oktober 2018 der Klassiker „McBeth“ nach William Shakespeare in einer Inszenierung von Johann Kresnik Premiere. Im Frühjahr 2019 stehen dann zwei Uraufführungen am Programm: Mei Hong Lins Tanzstück „Marie Antoinette“ mit Musik von Walter Haupt und das Tanzstück „Yama“ des bekannten Bollywood-Choreografen Ashley Lobo.

Vom Brandner Kaspar bis zum Mythos Voest

Geprägt von großer Vielfalt ist die Sparte Schauspiel unter Stephan Suschke. „Wir haben eine besondere Lust, Geschichten in unterschiedlicher Art und Weise zu erzählen“, so Suschke. Besonders der unterschiedliche Umgang mit dem Thema Angst hat einen Schwerpunkt.

Eröffnet wird die neue Spielzeit am 14. September 2018 mit dem Drama „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats“ von Peter Weiss – eine geschichtsphilosophische Reflexion und wahnwitziges Theaterspektakel. Neben der Komödie „Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben“ (Regie: Markus Völlenklee) zeigt das Landestheater Ödön von Horváths Volksstück „Kasimir und Karoline“,  Lars von Triers „Dogville“ (Regie: Stephan Suschke), Daniel Kehlmanns gar nicht besinnliches Weihnachtsstück „Heilig Abend“ und vieles mehr.

Vom diesjährigen Thomas-Bernhard-Stipendiaten Martin Plattner wird das Theaterstück „Rand: Ständig“ uraufgeführt. Oscar Wildes weltberühmte Salonkomödie „The Importance Of Being Ernest“ in der Übersetzung von Elfriede Jelinek „Ernst ist das Leben“ steht ebenso auf dem Spielplan, wie Bertolt Brechts Parabelstück und Historienfarce „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“.

Linz im Mittelpunkt

Nach „Swap – Wem gehört die Stadt?“ in der letzten Spielzeit  begeben sich Hans-Werner Kroesinger und Regine Dura, zwei der renommiertesten deutschsprachigen Doku­mentartheatermacher, in dieser Spielzeit auf die Spuren des „Mythos VOEST“, das die Geschichte des Konzerns und die Verflechtungen mit der Stadt unterhaltsam erzählen wird.

Neues Format – raus in die Wirtshäuser

Mit Karl Schönherrs „Der Weibsteufel“ wird sich das Landestheater raus wagen in die Regionen, das Stück wird in verschiedenen Wirtshäusern zu sehen sein, im Kooperation mit der BrauUnion. „Wir wollen damit auch Berühungs- und Schwellenängste abbauen“, so Suschke.

Neu wird auch das Format „Literatur in den Häusern“ sein, bei dem Schauspieler in privaten Häusern lesen werden.

Kinderklassiker und mehr

Die Sparte Junges Theater, die kommende Spielzeit 20 Jahre alt wird, bringt unter Leiterin Nele Neitzke wieder Stücke für alle Altersgruppen. Die große Flut steht bei „Noah und der große Regen“ im Mittelpunkt (Premiere: 21. September), gleichzeitig feiert das Live-Hörspiel nach H.G. Wells „Krieg der Welten Short Cuts“ Premiere. Für die ganze Familie sind „Peterchens Mondfahrt“ und „Der Zauberer von Oz“ das Richtige. Ebenfalls zu sehen: „Ferk, du Zwerg!“, „Extrem laut und unglablich nah“ und in Uraufführung „Aut of Control“ (im Rahmen von Schäxpir).

Neue Abos

Insgesamt 64 unterschiedliche Abonnements legt das Landestheater Linz für die kommende Spielzeit auf. „Die Bedürfnisse des Publikums sind sehr unterschiedlich, es gibt fast jede Mischung und ein sehr großes Angebot“, so der Kaufmännische Direktor Uwe Schmitz-Gielsdorf.

Neu sind das „Musicaltage-Abo“ (drei Vorstellungen am Pfingswochenende), das „Abo Musiktheater des 20. Jahrhunderts“ (vier Vorstellungen aus Oper und Operette) und das „Abo Erstaufführung“ (sechs Erstaufführungen aus Oper, Musical, Tanz und Schauspiel).

„Happy Birthday, neues Haus!“

Am Samstag, 7. April feiert das Musiktheater übrigens fünften Geburtstag, mit einem großen Fest für alle. Von 11 bis 16 Uhr kann im Musiktheater hinter die Kulissen geblickt werden, bei freiem Eintritt. Um 11 Uhr wird Landeshauptmann Thomas Stelzer und die Theaterleitung das Fest eröffnen, danach gibt's viel  zu erleben. Die Künstler laden zum gemeinsamen offenen Tanztraining, die Probe zur Oper „Eugen Onegin“ kann besucht werden, Ausschnitte aus dem Schauspiel-Liederabend werden erklingen, Führungen, Meet & Greet mit den Künstlern, gemeinsames Singen mit dem Extrachor, Speed-Dating mit der Theaterleitung und vieles mehr stehen am Programm.

Zum Jubiläum gibt's auch die Ausstellung „Bildzeichen“ von Wolfgang Knoll (Vernissage: 14. April, 18 Uhr, FoyerGalerie im Musiktheater), und eine Podiumsdiskussion mit der Theater- und Orchesterleitung am Sonntag, 22. April, 11 Uhr, im Orchestersaal (Zählkarten beim Publikumsdienst vor Ort).

Der Kartenvorverkauf für die Spielzeit 2018/2019 startet am 21. März 2018.

Alle Infos zum Spielplan, zu den Abos und mehr gibt's unter www.landestheater-linz.at


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