Ars Electronica Festival 2018: "Error - The Art of Imperfection"
LINZ. Von 6. bis 10. September findet wieder das Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft, die Ars Electronica in Linz statt. Dieses Jahr widmet sich das renommierte Festival dem Thema „Error - The Art of Imperfection“. Hauptschauplatz werden wieder die riesigen Hallen der PostCity beim Hauptbahnhof sein. Heute wurde das Thema im Linzer Ars Electronica Center präsentiert.
Ein blauer, krümeliger Haufen ziert das diesjährige Sujet des Festivals – es symbolisiert einen erfolgreichen Irrtum, wie Festiveldirektor Gerfried Stocker erklärt. Bei einem wissenschaftlichen Experiment ist versehentlich der das neue Blaupigment – Yin Mn Blue - entstanden. Eine Farbe, die die gleichen Qualitäten wie Kobaltblau habe, aber nicht giftig sei.
Error kann Chance sein
Wann wird aus einem Irrtum ein Fehler, ein Versagen und wodurch wird er zur gefeierten Quelle unvorhergesehener Ideen und Erfindungen? „Ein Irrtum muss kein Fehler sein, es ist lediglich eine Abweichung von der Norm, von dem, was wir uns erwartet haben. Aber wer legt die Norm fest?“, so Stocker zum entscheidenden Zugang zum Thema.
„Das diesjährige Thema ist ein ganz zentrales Thema, dass greifbar und real ist“, so Bürgermeister Klaus Luger, der den Beginn einer Diskussion sieht und eines Prozesse des Lernens. Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer betont, dass beim diesjährigen Festival vor allem die regionale Wirtschaft große Anknüpfungspunkte habe und stark eingebunden werde.
Social Intelligence gefordert
Das diesjährige Festival sei eine Weiterführung des letztjährigen zum Thema „Artificial Intelligence“. Der Begeisterung für die digitale Welt und künstliche Intelligenz müsse die soziale Intelligenz zur Seite gestellt werden, so Stocker.
„Es gibt herrlich idiotische Dinge, die die Menschen im Internet tun“, so Stocker. „Aber es ist unsere Verantwortung, unser Leben und unsere Daten.“
Vier Milliarden Menschen sind aktuell mit dem Internet verbunden, pro Sekunde werden es unzählige mehr. Aktuelle Entwicklungen erwecken den Eindruck: Einiges ist schiefgelaufen in der digitalen Revolution. Massenüberwachung, die Verletzung von Privatsphäre, Täuschung und Fake sind Alltag geworden. „Wir haben jetzt seit 20, 30, 40 Jahren die digitale Revolution. Aus wie vielen Fehlern werden wir hier noch lernen müssen?“, so Stocker. Die Entwicklung des Menschen habe 3,5 Milliarden Jahre gedauert, vergleicht er.
Die Ars Electronica propagiert den Mut zur Unvollkommenheit, denn vielleicht sei es ja gerade das, was uns immer von den Maschinen unterscheiden werde. In der Unvollkommenheit liege das größte Potential für neue Lösungen.
Zuletzt 100.000 Besucher
„Das Festival ist mittlerweile zu einem Kulturfestival in breiter Dimension geworden, dass nicht mehr nur Experten anzieht“, freut sich Stocker. Zuletzt kamen über 100.000 Besucher zu dem Festival mit internationaler Strahlkraft.
Von 6. Bis 10. September findet es wieder statt, Hauptschauplatz wird die PostCity, dazu kommen Schauplätze in der ganzen Stadt bis zur Bruckneruni hinauf. Das genaue Programm wird in den nächsten Wochen fertig gestellt.
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