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Cesár Sampson bei Klassik am Dom: "Ich will einfach ein schönes musikalisches Erlebnis zaubern"

Karin Seyringer, 31.07.2018 12:16

LINZ. Nach dem dritten Platz beim Eurovision Song Contest gibt Cesár Sampson exklusiv bei Klassik am Dom sein erstes Konzert in Österreich mit Live-Band und Orchester. Mit „Symphonic Soul Legends“ hat er eine besondere Auswahl von Liedern zusammengestellt – von Michael Jackson über Amy Winehouse bis zu Sam Smith. Tips hat sich mit dem gebürtigen Linzer unterhalten.

  1 / 2   Exklusiv bei Klassik am Dom: Cesár Sampson mit "Symphonic Soul Legends". Foto: ORF/Thomas Ramstorfer

Tips: Dritter Platz beim ESC: Hast du selbst mit diesem Ergebnis gerechnet?

Sampson: Naja, mit Rechnen kommt man nicht weit. Aber wir wussten natürlich, dass es unser Ziel sein muss in die Top Drei, Top Fünf zu kommen. Da haben wir uns auch gesehen mit unserem Produkt und unseren Fähigkeiten. Aber damit rechnen tut man nicht, weil man weiß: es entscheidet eine momentane Leistung. Man weiß eben erst, nachdem man sie erbracht ist, ob man sein Potential auch ausgeschöpft hat.

Tips: Rund um den Song Contest ist ein ziemlicher Wirbel um dich entstanden – was hat sich für dich geändert?

Sampson: Ich bin mittlerweile schon wieder im produktiven und kreativen Prozess drinnen. Ich nehm das zwar wahr und es ist auch super, aber ich schaue, dass ich meinen Kopf hauptsächlich beim Künstlerischen lasse und mich nicht ablenken lasse.

Tips: Wirst du auf der Straße erkannt?

Sampson: Ja, jeden Tag.

Tips: Irgendein Erlebnis, das dir seither passiert ist?

Sampson: Es sind alles nette Erlebnisse, besonders wenn kleine Kinder ihre Eltern nötigen, dass sie zu mir kommen müssen. Das ist besonders lieb. Ich mache zwar schon sehr, sehr lange Musik, aber ich hatte noch nie so kleine Fans (lacht). Das ist das, wo mir das Herz persönlich aufgeht. Ansonsten, ja, die extremen Reaktionen sind Leute, die in Tränen ausbrechen ... An das wird man sich wahrscheinlich nie gewöhnen (lacht).

Tips: Du kommst zu Klassik am Dom nach Linz – es ist dein erstes richtiges Konzert nach dem ESC …

Sampson: Ich habe seitdem schon sehr viele Kurzauftritte gegeben. Für mich ist ein Konzert aber doch ein abendfüllendes Programm, und in dem Sinne ist es das erste Konzert. Außerdem ist es mit Orchester und Band, also sehr umfangreich.

Tips: Und du hast ein besonderes Programm zusammengestellt: „Symphonic Soul Legends“. Wie kam's zu dieser Idee?

Sampson: Es war eigentlich ein Hin- und Herspielen von Ideen. Der Veranstalter von Klassik am Dom (Anm. Simon Ertl) kam grundsätzlich mit dem Interesse auf uns zu, etwas zu machen. Wir haben überlegt: Was würde ich gerne machen? Dann entsprang diese Idee: das Klassische – weil wir wollen natürlich konsistent bleiben mit der Ästhetik dieses Events – mit meinen Einflüssen zu mischen und eben orchestral heranzugehen an Material, das mich in meinem musikalischen Werdegang begleitet hat. Es sind ganz handgepickte Songs, oft auch nicht die bekanntesten Songs dieser bekannten Künstler. Songs, die mir eben besonders am Herzen liegen und wo ich dann auch gedacht habe: Die passen zum Anlass, zur Instrumentierung, zur Orchestrierung. Da ging's auch darum: Aus welchen Songs kann man noch etwas Interessantes herausholen. Ich versuche jetzt nicht, nur die größten Hits zu spielen, damit möglichst viele Leute mitklatschen, sondern einfach ein schönes musikalisches Erlebnis zu zaubern. Vor allem mit diesem Material ist es eher ungewöhnlich, deswegen wird das besonders spannend. Das hört man nicht alle Tage.

Tips: Wie laufen die Probenarbeiten?

Sampson: Wir haben zwei Teams – das Bandteam und das Orchesterteam – die haben jeweils einen Arrangeur – die Songs werden ja neu arrangiert. Das gute ist, dass wir musikalische Vollprofis sind, da ist der Workflow sehr flüssig. Wir sind jetzt eher kreativ mit den Arrangeueren tätig, und dann machen wir eine Woche Harcore-Probe.

Tips: Bist du auch selbst ein bisschen Klassik-Fan?

Sampson: Ja, absolut, das ist eine Musikrichtung, die ich oft selber höre. Für mein musikalisches Ohr mag ich einfach die Komplexität und Strukturierung von klassischer Musik. Ich schätze natürlich auch das Handwerk der Musiker, das genieße ich, diese Feinheit. Ich war gerade erst bei 'Carmen' in Bregenz, was ich sehr genossen habe, einfach auch weil die Wiener Symphoniker​ so großartig waren.

Tips: Gibt's im Programm einen Song, auf den du dich selbst besonders freust?

Sampson: Ja, ich habe auch eine Überraschung, eine Gastsängerin, die das Ganze nochmal interessanter machen wird. Und auf diese zwei Duette, die ich mit ihr einstudiert habe, freu ich mich besonders.

Tips: Es wird natürlich nicht verraten, wer der Gast ist?

Sampson: (lacht) Nein nein, das ist schon bewusst so gemacht.

Tips: Du kommst ja ursprünglich aus Linz. Wann warst du das letzte mal da?

Sampson: In Oberösterreich war ich gerade erst, in Linz vor einem Monat.

Tips: Ist es etwas Besonderes für dich, in Linz auf der Bühne zu stehen?

Sampson: Für mich ist es immer besonders, wenn ich in Oberösterreich spiele. Da kommt immer so ein Heimatgefühl auf. Außerdem ist es auch mein Geburtstagsmonat. Es kommt also alles gut zusammen.

Tips: Wird deine Familie im Publikum sein?

Sampson: Ja, ich habe schon reserviert für meine Großeltern.

Tips: Schauen wir noch ein wenig in die Zukunft: Was sind so deine nächsten Projekte?

Sampson: Wir sind jetzt schon wieder im Studio, ich habe zwei neue Lieder gemacht mit meinem Team, eines kommt noch diesen Sommer raus. Wir sind eigentlich ständig am Werkeln.

Tips: Gibt's bald auch ein eigenes Album?

Sampson: Vom Album sehen wir jetzt noch ab, weil es einfach zu lange dauern würde. Wir werden es eher so machen, dass wir konstanten kreativen Output halten, damit die Hörer die mich noch kennen, auch gleich was haben und meinen Sound auch ein wenig kennen lernen.  

César Sampson bei Klassik am Dom: „Symphonic Soul Legends“ mit Band und Orchester, am Freitag, 10. August, 20 Uhr.

Karten gibt's bei Tips, www.klassikamdom.at, Ö-Ticket, alle bekannten Kartenbüros


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