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Ralf Schmitz im Interview: "Meine Katze war wie Jopi Heesters, die hat einfach nicht gewusst wann Schluss ist"

Karin Seyringer, 19.02.2019 18:22

LINZ. „Humor-Flummi“ Ralf Schmitz kommt Ende März mit neuem Programm in die TipsArena. Tips hat sich mit dem quirrligen wie schlagfertigen Comedian über seine „Schmitzeljagd“ und seine Katze Hildegard unterhalten – und verlost 4x2 Freikarten für sein Linz-Gastspiel.

Ralf Schmitz kommt mit seiner "Schmitzeljagd" in die TipsArena. Foto: Robert Recker
  1 / 3   Ralf Schmitz kommt mit seiner "Schmitzeljagd" in die TipsArena. Foto: Robert Recker

Tips: Sie sagen sie haben den schönsten Beruf der Welt – was ist so schön daran für sie?

Schmitz: Wo fange ich an, wo höre ich auf? Der schönste Beruf der Welt liegt natürlich immer im Auge des Betrachters. Für jemanden der Arzt geworden ist, oder Krankenschwester oder Journalist - alles kann der Beruf der Wahl sein und der schönste Beruf der Welt. Für mich ist es aber tatsächlich dieser und das ist er schon immer gewesen. Im Kindergarten ging es schon los, da habe ich schon meine erste kleine Mini-Rolle gespielt. Und seit dem wollte ich immer auf die Bühne. Ich habe immer Theater gespielt während der Schulzeit, habe danach die Ausbildung gemacht. Dann kam irgendwann Improvisationstheater dazu, dann Tanz und Gesang – nie wollte ich etwas anders tun. Und warum das so ist? Ich glaube man ist schnell süchtig nach diesem direkten Erleben. Und wenn man merkt, dass diese Leidenschaft bei vielen Menschen ankommt, dann ist es noch schöner. Das heißt ich darf das machen, was mir Spaß macht und das wird auch noch honoriert – was Schöneres gibt's gar nicht.  

Tips: Nach Linz bringen sie ihr neuestes Programm „Schmitzeljagd“ – was passiert?

Schmitz: Da ist es so, dass ich verschiedenste Hinweise mitbringe. Eine Schnitzeljagd soll ja zu einem Ziel führen, dass man noch nicht erahnen kann. Das ist auch an dem Abend in Linz so, aber ich darf natürlich jetzt noch nicht mehr verraten (lacht). Wir werden aber ziemlich sicher ans Ziel kommen (lacht). Zum einen bringe ich das Thema Speed Dating mit. Ich schlüpfe in kürzesten Abständen in die Rollen von 25 ganz verschiedenen Männern. Und die Zuschauer, die sind quasi die Frauen. Das kommt auch tatsächlich ganz gut an, das freut mich auch sehr weil ich die Situation sehr mag. Ich erzähle von meiner Mutter, meiner familiären Situation, dazu gehört auch meine Katze. Meine Mutter zum Beispiel macht unglaublich viele Fotos mit ihrem neuen Smartphone – ohne es zu wissen, weil sie diese Direkt-Foto-Taste zu oft drückt. Da kommen lustige Fotos raus – die Fotos habe ich dabei. Aber ein großer Teil des Abends ist improvisiert. Und das ist natürlich das lauteste, das interessanteste Steckenpferd, das ich mitbringe. Das macht wahnsinnigen Spaß, weil die Zuschauer an dem Abend bestimmen, was ich auf der Bühne mache. Ich kann mich nicht darauf vorbereiten, ich weiß nicht was da kommt, muss und darf mich jeden Abend neu darauf einlassen. Manchmal sind auch Zuschauer mit auf der Bühne - aber nicht gegen ihren Willen, keine Sorge – die schicken mich in verschiedenste schwierige Situationen. Ich muss da die Arbeit machen, sag ich immer (lacht). Man wird immer wieder überrascht. All das zusammen durchmischt macht den Abend aus. Also im wahrsten Sinne eine 'Schmitzeljagd' von Hinweis zu Hinweis.

Tips: Man braucht als Zuschauer also keine Angst vor der ersten Reihe zu haben?

Schmitz: Überhaupt gar nicht. Also wenn da jemand mit Panik in den Augen sitzt und ich weiß, wenn ich den anspreche, fällt er tot um, dann lass ich denjenigen in Ruhe. Da muss niemand Angst haben. Aber tatsächlich stellt sich sehr schnell heraus, dass da nicht der Zuschauer ausgelacht wird sondern maximal ich. Wir lachen auch miteinander. Es geht darum, gemeinsam den Abend zu gestalten.

Tips: In „Schmitzeljagd“ kommt auch ihre Mitbewohnerin vor, ihre Katze Hildegard…

Schmitz: Ich bin ein großer Katzenfan. Ich habe auch mal ein Buch geschrieben über eine Katze, die tatsächlich 27 Jahre alt geworden ist – ein biblisches Alter. Die war wie Jopi Heesters, die hat einfach nicht gewusst wann Schluss ist (lacht). Aber irgendwann war es damals trotzdem vorbei - was schrecklich war, ohne Frage. Und damals sagte ich dann, dass ich mir auf keinen Fall direkt eine neue Katze zulegen möchte. Das macht man nicht, einen alten Freund einfach zu ersetzen. Das fand ich zynisch. Das macht man mit der Großmutter auch nicht. Wenn die stirbt geht man nicht ins Altersheim und sucht sich eine neue aus. Ich habe aber auch dummerweise gesagt: Wenn mir eine über den Weg läuft irgendwann mal wieder… Und genau das ist tatsächlich passiert. Hildegard – und ich bin sicher, sie wollte genau diesen Namen haben – Hildegard ist tatsächlich über die Terrassentüre in mein Wohnzimmer gelaufen und geblieben. Die Katze ist wirklich der Knaller. Und diese Geschichten über diese Katze bringe ich mit. Diese Katze ist von entzückend und cool bis total bekloppt und verrückt. Ich bin ein großer Fan, ich gebe es zu.

Tips: Haben Sie als Comedian Vorbilder, jemanden vielleicht auch, der Sie beeinflusst hat?

Schmitz: Ja, ich komme natürlich mit meinen 44 Jahren aus einer Zeit – ich hätte nie gedacht, dass ich das mal so sage (lacht) – wo die großen Vorbilder natürlich vor mir lagen. Das waren Jerry Lewis, Otto Waalkes tatsächlich, Louis de Funès, Heinz Erhardt, Peter Alexander, Hans-Joachim Kulenkampff - also all diese alten Recken, die aus heutiger Sicht natürlich nicht mehr aktuell sind. Was mir aber damals gut gefiel und was mir auch heute bei Kollegen unglaublich gut gefällt, ist, wenn man merkt dass sie bei sich sind. Das heißt wenn da irgendwas an Humor drin steckt im Charakter, im Gemüt, was raus muss und gar nicht anders kann als zum Lachen zu bringen. Dazu kommt sicherlich immer noch eine Spur Talent und Fleiß, aber letztendlich entscheidend finde ich - ist die komische Seele. Wenn man das merkt, das sind Menschen, die niemand anders nachmachen, dann finde ich das einfach toll. Die, die ich alle aufgezählt habe aus meiner Kindheit, die hatten das alle. Und denen habe ich glaube ich auch nachgeeifert.

Tips: Sie sind ja auch ziemlich umtriebig. Bühne, TV, Kino. Brauchts da mal einen Energy Drink?

Schmitz: (lacht) Nee, komischerweise nicht. Hier ist der Schlüssel wieder der Spaß. Das klingt vielleicht ein wenig langweilig, aber es ist tatsächlich so: Ich lebe was ich tue. Insofern ist das, was da alles passiert, gar kein Muss für mich sondern ein Geschenk. Weil ich in allen Facetten all die verschiedenen Dinge des Berufs unter einen Hut bringen darf. Ich finde es toll, wenn ich jetzt gleich eine Aufzeichnung habe fürs Fernsehen oder einen Sketch probiere, und dann wieder weiß, nach dieser abgeschlossenen Arbeit gehe ich wieder auf die Bühne. Dann hat man Abstand und einen anders geschärften Blick. Immer wieder aufs Neue. Das macht es auch nie müde.

Tips: Es ist wahrscheinlich auch ein großer Unterschied, für eine Kamera oder für Live-Publikum zu spielen?

Schmitz: Ja, natürlich! Ich komme vom Theater, da wollte ich hin. Das Fernsehen hat mich damals gar nicht so gereizt. Heute ist es ein tolles arbeiten, aber mein Herz schlug immer schon einen Herzschlag schneller für die Bühne. Das pure, direkte Erleben, der direkte Kontakt, die direkte Antwort letztendlich, gerade wenn man das Humorfach bedient – etwas Ehrlicheres als einen direkter Lacher gibt es nicht.

Tips: Ende März kommen sie also nach Linz – es ist nicht das erste Mal. Haben Sie von Linz etwas in Erinnerung behalten?

Schmitz: Ich fand Linz wunderbar! Wenn ich da ans Landestheater denke – ich weiß nicht mehr was genau ich mir da damals angekuckt habe - an den Pöstlingberg, dann erinnere ich mich an eine tolle Altstadt. Wir sind durch die Stadt gelaufen, die Brücke – mein Gott wie hieß das Ding – Nibelungenbrücke – da sind wir lang gelaufen und haben dann gesagt: „Na gut, dann drehen wir wieder um“ (lacht). Es hat Spaß gemacht, die Stadt zu erkunden, auch wenn wir damals wenig Zeit hatten.

Tips: Und im März haben sie wieder die Gelegenheit, etwas anderes zu entdecken.

Schmitz: Das hoffe ich sehr.

Ralf Schmitz mit „Schmitzeljagd“

Samstag, 30. März, 20 Uhr, TipsArena

Karten gibt's bei Tips, Ö-Ticket, alle bekannten Vorverkaufsstellen


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Birgit Bergmann
Birgit Bergmann
21.02.2019 17:26

Schmitzeljagd

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