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Kubin und der Comic in der Landesgalerie Linz

Karin Seyringer, 19.03.2019 17:27

LINZ. Unter dem Titel „Es zog mich durch die Bilder ...“ widmet die Landesgalerie Linz Alfred Kubin einen Schwerpunkt, im Rahmen des Nextcomic-Festivals. Acht Künstler zeigen ihre Antwort auf Kubins Arbeiten. Zu sehen ist die Ausstellung bis 25. August.

Franz Suess' "Und Manu", 2018, Mischtechnik auf Papier Foto: Franz Suess
  1 / 10   Franz Suess' "Und Manu", 2018, Mischtechnik auf Papier Foto: Franz Suess

Die Landesgalerie hat für die Ausstellung acht Künstler dazu eingeladen, sich intensiv mit den Arbeiten Alfred Kubins auseinanderzusetzen. In den Zeichnungen der zeitgenössischen Künstler wird Kubins Zugang zu Humor, Karikatur und Groteske ebenso aufgegriffen wie das Monströse und Bedrohliche.

Zu sehen sind Arbeiten von ATAK, Brigitta Falkner, Anke Leuchtenberger, Nicolas Mahler, Thomas Ott, Christina Röckl, Franz Suess, Edda Strobl und Kubin selbst.

Kubin als Autor und Zeichner

Im Kubin-Kabinett sind zwei Illustrationszyklen zu sehen, die wesentlich für das Leben und Schaffen Kubins sind: „Die andere Seite“ zeigt Kubins freiwillige Emigration des Protagonisten in ein fiktives Traumreich in Zentralasien, seine Doppelbegabung als Autor und Zeichner beweist er erneut in seinem Zyklus „Phantasien im Böhmerwald“.

Von Jelinek bis zum scheiternden Selbstmord

Nicolas Mahler greift in seiner Arbeit „Der fremde!“ einen 1969 erschienen Text von Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek auf - und interpretiert diesen neu. Künstler ATAK  zeigt hingegen ein buntes Sammelsurium von „Daily paintings“ - jeden Morgen zeichnet er ein kleinformatiges Bild mit Themen, die ihn bewegen. Extra für die Ausstellung angefertigt wurde auch eine Tafel, auf der er sich mit dem Frühwerk Kubins auseinandersetzt.

Mulmig mag einem zumute werden, wenn man Brigitta Falkners Graphic Novel „Strategien der Wirtsfindung“ über Parasiten näher betrachtet. Tragisch die Figur eines erfolglosen Selbstmörders in Thomas Otts Serie „Goodbye“.Ott ist für seine beklemmenden, morbiden wie düsteren Darstellungen bekannt - typisch für ihn auch seine „Körperbilder“.

Franz Suess' Figuren sind ebenso häufig Sonderlinge und Eizelgänger, wie seine Serie „Und Manu“ und „Das feuerschwarze Tier“ zeigen.

In „Die wunderbare Welt der Pilze“ illustriert Edda Strobl eine Reise in die historische Stadt Palenque in Mexiko unter Einfluss des Zauberpilzes Psilocybe.

Die Grenze des klassischen Comics wird bei den Arbeiten von Anke Feuchtenberger erweitert, zu sehen in den Serien „Kosmos“ oder „Wolfgang“.

Christina Röckl schließlich hat mit ihrer Serie „Und dann platzt der Kopf“ gemeinsam mit Kindern versucht, den unfassbaren Begriff der Seele auszudrücken.

„Comicwelt nicht oberflächlich“

„Die Ausstellung zeigt, dass die Comicwelt nicht oberflächlich ist, sondern auch Themen behandelt, die die Menschen bewegen“, lädt Landesgalerie-Leiterin Gabriele Spindler ein. Der ganze erste Stock des Hauses ist der Ausstellung gewidmet, die bis 25. August zu sehen ist.

Im Kinderzimmer können die kleinen Besucher selbst zu Comic-Helden werden, Künstlerin Christina Röckl wird bei der Kindereröffnung am Samstag, 23. März, 15 Uhr, lesen.

Rahmenprogramm

Am Donnerstag, 21. März, 19 Uhr, wird eine Kuratorinnenführung mit Jasmin Haselsteiner-Scharner und Sabine Sobotka angeboten, am 25. August findet eine Sonntagsmatinee statt. Außerdem wartet ein buntes Programm an Kulturvermittlung mit Sonderführungen und mehr.

Alle Infos zum Rahmenprogramm: www.landesmuseum.at


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