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Schneckensex, Riesenschnecken, Schneckenrennen: Das Biologiezentrum Linz zeigt "Schnecken in ihrer vollen Pracht"

Karin Seyringer, 16.05.2019 16:40

LINZ. Nur Plagegeister im Garten oder doch auch faszinierende Lebewesen? Das sind sie eindeutig – die Schnecken. Das Biologiezentrum beweist das in der neuen Ausstellung „Streck die Fühler aus! Schnecken in ihrer vollen Pracht“, die ab Freitag, 17. Mai ein Jahr lang zu sehen ist. Die Kuratorinnen der Ausstellung, Alexandra Aberham, Erna Aescht und Agnes Bisenberger haben sich einiges einfallen lassen, um den Schnecken ihre schlechtes Image zu nehmen.

  1 / 6   Die vom Aussterben bedrohte Kubanische Buntschnecke, sie wurden schon von den Ureinwohner, wegen ihrer Schönheit verehrt. Foto: Ingo Arndt

Bizarre Körper, bunte Muster, grelle Farben: Die meisten werden bei Schnecken an die allseits bekannte Nacktschnecke denken. Schnecken aber überraschen und sind auch prachtvolle Wesen. Und das Biologiezentrum schöpft in der neuen Ausstellung aus dem Vollen, hat sie doch mit über zwei Millionen Exemplaren an Mollusken (Weichtieren) die zweitgrößte Sammlung Österreichs, nach dem Naturhistorischen Museum in Wien.

„Faszinierende Lebewesen“

„Ziel der Ausstellung ist es, die Artenvielfalt zu präsentieren und die Besucher über alle Formen von Schnecken zu informieren. Wir wollen den Besuchern auch mitgeben, dass sie unterscheiden, welche Arten gefährdet sind und auch nicht schaden“, so Kuratorin Alexandra Aberham. „Unser Ansatz ist es, auf Tuchfühlung mit den Schnecken zu gehen. Wir wollen, dass die Besucher Schnecken als faszinierende Lebewesen kennen lernen  und nicht als Plage“, so auch Sandra Malez, Leiterin der Kulturvermittlung.

Die Ausstellung reicht von historischen Informationen (Schalen von Schnecken und Muscheln hatten früher hohen Wert) über die volle Pracht an Form, Farbe und Muster von Schnecken, biologische Themen wie die Organe, Ernährung und Fortpflanzung, ihre Bedeutung in der Medizin und Küche bis zum lebenden Tier im Ökopark des Biologiezentrums. Erstaunlich bei den vielen wunderschön glänzenden Exemplaren an Schneckenhäusern die zu sehen sind: alle sind echt und wurden auch nicht behandelt.

Eine der größten Schneckenarten zum Anfassen

Aber nicht nur draußen, auch in Terrarien und Aquarien in der Ausstellung sind lebende Schnecken zu bewundern – und man kann bei Vermittlungsprogrammen auch direkt mit ihnen in Kontakt kommen. So gibt es einige Exemplare der faszinierenden Achatschnecken – eine der größten Schneckenarten der Welt, ursprünglich in Afrika beheimatet. „Diese Schnecken werden mittlerweile auch als Therapietiere eingesetzt und werden auch zahm und ziehen sich nicht ein, wenn man sie nimmt“, erzählt die wissenschaftliche Kuratorin und selbst großer Schnecken-Fan Agnes Bisenberger. „Darum werden diese Schnecken auch immer beliebter als Haustiere.“

Besonderer Schnecken-Sex

Aber auch den heimischen Schnecken wird ein Teil der Ausstellung gewidmet. Die größte heimische Schnecke ist der Tigerschnegel, das Weichtier des Jahres 2019. Diese Schnecke ohne Gehäuse ist vor allem für ihre ganz eigene Art sich zu vermehren, bekannt: kopfüber und dicht umschlungen an Schneckenschleim hängend.

Spannende Vermittlungsangebote und Veranstaltungen

Natürlich wird vom Vermittlungsteam des OÖ. Landesmuseums auch wieder ein umfassendes wie vielfältiges Vermittlungsprogramm angeboten, für Familien, Senioren, auch für Schulklassen, Kindergärten und Horte. Sonderführungen mit Kuratoren und ein informatives Rahmenprogramm werden ebenfalls angeboten. Am Samstag, 31. August findet der Familiennachmittag statt, verschiedenste Vorträge von Experten gibt's im Laufe der Ausstellungsdauer zu hören.

Kinderflohmarkt

Am Freitag, 24. Mai veranstaltet das Biologiezentrum wieder den Kinderflohmarkt. Verkaufen, Tauschen oder Schenken ist dabei das Motto im Ökopark: Egal ob Bücher, Spielsachen, Kuscheltiere, Kleidung, Schmuck, Sportsachen oder Bilder – einfach auf einer Decke den eigenen Verkaufsstand einrichten und schon geht es los. Info und Anmeldung unter Tel. 0732/7720-52100.

Tag der offenen Tür

Tags darauf, am Samstag, 25. Mai, öffnet das Biologiezentrum die Türen und lädt zu einem Blick hinter die Kulissen. Von 10 bis 18 Uhr gibt's ein vielfältiges Programm, mit Forschungsstationen, Schneckenrennen, Upcycling für Erwachsene, einem Puppentheater vom Kuddelmuddel im Ökopark (Vorstellungen um 14 und um 16 Uhr), Geschicklichkeitsspiel, einen Einblick in die Tierpräperation, Infos zu Pilzen, Rätselspaß und natürlich Führungen durch die aktuelle Ausstellung. Verwöhnt werden die Besucher bei Strandfeeling mit Cocktails, Eis und Früchten.

Der Eintritt am Tag der offenen Tür ist frei.

Die große Ausstellung „Streck die Fühler aus! Schnecken in ihrer vollen Pracht“ im Biologiezentrum läuft bis 1. März 2020. Alle Infos zum Rahmenprogramm gibt's unter www.landesmuseum.at sowie in den aufliegenden Programmheften.


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