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Ars Electronica Center erfindet sich neu: Neue Ausstellung "Compass" ist eröffnet

Karin Seyringer, 27.05.2019 18:39

LINZ. Eigene DNA extrahieren und verändern, Maschinen beim „Denken“ zusehen und selbst trainieren, mit der ISS komplett die Erde umrunden: Das neue Ars Electronica Center ist eröffnet. Nicht nur schauen, sondern vor allem spielerisch selber machen ist absolut großgeschrieben bei der neuen Dauerausstellung „Compass – Navigating the Future“.

Foto: vog.photo
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Beeindruckend sind alleine schon der Aufbau und die Optik der neuen Ausstellungsebenen in den beiden Untergeschossen. Mit sehr viel Holz wurde gearbeitet, riesige Screens füllen die große Halle. Neue Ausstellungen, neue Vermittlungsformate, ein neues Selbstverständnis − das Ars Electronica Center hat ein neues Kapitel aufgeschlagen.

Künstliche Intelligenz im Fokus

Wurde bislang der Blick in die Zukunft eröffnet, ist das Haus nun ein Kompass, um in dieser Zukunft navigieren zu können. Klar im Fokus: Künstliche Intelligenz. „Es gibt weltweit aktuell keine vergleichbare Ausstellung, die sich in dieser Breite mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt“, ist Gerfried Stocker, Künstlerischer Leiter von Ars Electronica, sichtlich stolz auf das neue Baby. „Wir haben uns weiter bewegt, von der Beschäftigung hin zur aktiven Erarbeitung.“ Compass zeige nicht mehr nur, was passieren wird, sondern auch, wie sich der Mensch damit zurechtfinden könne.

Immer im Mittelpunkt dabei: ethische Fragen und die Frage nach den Auswirkungen auf die Gesellschaft. So zeigt das neue Ars Electronica Center, wie viele Anwendungen von Künstlicher Intelligenz heute schon genutzt werden. Jeder kann an interaktiven Stationen auch selbst solche Anwendungen trainieren und beobachten, wie diese Systeme „denken“. Gleich beim Betreten des Ausstellungsbereichs werden etwa die Besucher von einem großen „Auge“ erfasst, daraus werden Portraits erstellt, die später zu sehen sind – allerdings „Fake Faces“, künstliche Gesichter, die aus tausenden Bildern erzeugt werden.

Die Welt entdecken und mitgestalten

Im neuen BioLab kann künftig jede und jeder selbst ausprobieren, wie einfach und präzise sich Erbgut mit der Genschere CRISPR/Cas9 verändern lässt. Gemeinsam mit den ebenfalls neuen Techtrainern kann an selbstfahrenden Autos geschraubt, können Roboter programmiert werden. Wieder andere Roboter lassen Marionetten tanzen. Thematisiert werden aber auch neue Entwicklungen, die die Regeneration bei Schlaganfall-Patienten beschleunigen, oder wie mit Komapatienten kommuniziert werden kann.

Reise ins All

Ein zweiter großer Bereich des neuen Centers beschäftigt sich mit dem Thema „Global Shift – Leben im Anthropozän“. Hier geht's unter anderem ins All, mit der Raumstation ISS kann man einmal komplett die Erde umrunden. „Die Frage ist hier vor allem: Wie können wir unsere Intelligenz nutzen, um dem Klimawandel entgegenzutreten“, so Stocker. So veranschaulicht etwa ein interaktives Gletscherrelief der Glocknergruppe anschaulich die Schneeschmelze. Mit „Global Shift“ zeigt das neue AEC, wie stark der Mensch die Welt gestaltet, aber auch, welche Probleme dadurch entstehen.

Offene Türen und Schwerpunktwochenenden

Am Donnerstag, 30. Mai werden bei freiem Eintritt die Türen geöffnet. Am 1. und 2. Juni findet das große Eröffnungswochenende statt, bis einschließlich 21. Juli wird dann jedes Wochenende unter einem Motto stehen, mit Vorträgen, Führungen, Workshops und mehr. Von Donnerstag, 4. bis Sonntag, 7. Juli findet das von Tips präsentierte Schwerpunktwochenende „Das Gehirn des Menschen – die Evolution in Vollendung?“ statt. Für Tips-Leser, die mit einer Tips-Ausgabe kommen, gilt beim Eintritt die Aktion 1+1 gratis.

Compass – Navigating the Future

Vier Millionen Euro investieren die Stadt Linz (2,5 Millionen Euro) und Ars Electronica (1,5 Millionen Euro) in die Neuerfindung des Museums der Zukunft. Alle Infos, Termine und Programmpunkte gibt“s online unter www.aec.at


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