Die Blues Brothers landen in "Austria": Theater Phönix zeigt Musical-Qualitäten
LINZ. Mit dem musikalischen Stück „Die Rückkehr der Blues Brothers“ feierte das Linzer Theater Phönix Saisonauftakt – Urafführung. Theater-Leiter Harald Gebhartl hat sich die berühmt-berüchtigten Brüder vorgenommen und sie nach „Austria“ versetzt, wo sie eine Mission haben: Das von oben verordnete „Volkstrara“ abzuschaffen.
Die Blues Brothers haben es nicht leicht. Gerade aus dem Knast entlassen, sehen sie im Trumpschen Amerika keine Zukunft. Also machen sie sich mit ihren letzten Dollars auf zur Wiege der guten Musik: Nach Europa – genauer gesagt nach „Austria“. Denn da wo Falco herkommt, kann es nur gut sein…
Überraschend müssen sie dort angekommen aber feststellen: Der Alpenkönig hat ein musikalisches „Volkstrata“ angeordnet, um die Menschen von den eigentlichen Problemen im Land abzulenken. Wer das Phönix kennt, weiß: Seitenhiebe auf das aktuelle politische und gesellschaftliche Geschehen in Österreich dürfen nicht fehlen.
Musikalische Revolution
Die Blues Brothers wären nicht sie, würden die Herausforderung, den „Austrians“ wieder richtige Musik zu bringen, nicht annehmen: Eine musikalische Revolution steht an – und gemeinsam mit dem genialen Professor machen sie sich auf, mit Gleichgesinnten eine Revolutions-Band zu gründen. Nicht nur die Musik, auch die Liebe ist es, die schließlich alles zum Guten wendet …
Singen können sie
Die Schauspieler beweisen Gesangstalent. Fabelhaft als Professor: Gilbert Handler. Der Musiker, der auch für die Musik im Stück verantwortlich zeichnet, gibt nicht nur durch seine Stimme den perfekten, exzentrischen Rockstar ab. In ihrer Paraderolle: Sven Sorring als Jack Blues und David Fuchs als Elwood Blues. Markus Hamele als Heitzer, Felix Rank als Brammer und Nadine Breitfuß als Wirtin vervollständigen gekonnt das musikalische Treiben auf der Bühne. Tom Pohl gibt einen weinerlichen Alpenkönig, teils slapstick-artig angelegt die Figur der rechten Hand des Alpenkönigs – die Brennerin, charmant von Marion Reiser gespielt.
Gemeinsam mit den Phönix-Mitarbeitern, vom Hausmeister bis zum Schauspieler, wurde vorab die Musik – Hits aus den 80ern bis 90ern – neu eingespielt und interpretiert. Und auch in Film-Einspielungen ist das Theater Phönix Team vorne mit dabei.
Als „Musikkomödie“ bezeichnet Gebhartl sein Blues-Brothers-Revival selbst - und das ist sie von Beginn bis zu Ende, auch wenn Lacher großteils ausbleiben. Ein Gute-Laune-Stück mit viel Musik zum Mitklatschen - zu sehen bis 3. November, auch 16-Uhr-Vorstellungen für die ganze Familie werden angeboten.
Alle Temine und Karten: www.theater-phoenix.at
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