Pianist David Wagner greift ein und will das Kulturland OÖ retten
LINZ. Der Linzer Pianist David Wagner, will nicht mehr länger zusehen, denn er hat einen Lebenstraum: „Wagner greift ein“, heißt sein Förderansuchen, das er beim Land OÖ um 1,8 Millionen Euro eingereicht hat. Damit will er vor allem auf die Missstände bei Förderungen in der oö. Kulturszene aufmerksam machen und besondere Lösungsvorschläge - mit Augenzwinkern - bieten.
„Um mich persönlich mache ich mir keine Sorgen, aber um die vielen jungen Künstler und Musiker. Ich konnte mich in der oö. Kulturlandschaft gut etablieren. Das wünsche ich auch jenen, die heute 20 sind“, sagt David Wagner. Mit einem Sieben-Schritte-Plan zur Rettung der lebendigen Kulturlandschaft Oberösterreichs will der Künstler wieder aufmerksam machen, und das lautstark und mit viel Power, sowie einem eigenen dafür komponierten Song: „Kaa Gööd“.
Gigantisches Förderansuchen
Mit der Aktion „Wagner greift ein, will der Pianist und Komponist aufzeigen, was alles möglich wäre, wenn in Oberösterreich die Kulturförderung - so wie es sich viele Künstler wünschen würden - funktionieren würde: „Der tägliche Überlebenskampf für die Künstler, die drohende Altersarmut könnte eingedämmt werden. Dorfwirtshäuser würden wieder Aufsperren, mutige junge Studenten würden nicht das Land verlassen, sondern hier zu Hause würde eine wunderbare Kulturszene aufleben können“, ist Wagner mehr als optimistisch.
Kritik und Lösungsvorschlag
Wagner kritisiert vor allem, die Vergabe der Fördersummen für Zeitkultur: „Das Land OÖ sieht sich außerstande, die vorgesehenen Fördersummen für Zeitkultur zur Gänze auszubezahlen, weil laut Laandeskulturdirektor von seiten der Künstlerschaft nicht genug eingereicht worden ist. 1.200.000 Euro warten sehnsüchtig auf Abholung durch bedürftige Künstlerseelen“, so David Wagner. Deshalb hat David Wagner Ende November beim Land OÖ ein Förderansuchen von 1,8 Millionen Euro eingereicht. Wird dem Ansuchen statt gegeben, will der Künstler ein Treuhandkonto einrichten und die Summe auf die oö. Kulturlandschaft verteilen. „Künstler und Kulturschaffende, die in Notlagen sind, sollten sich dann ehestmöglich melden. Sei es ein Kulturverein, der die Stromrechnung nicht mehr zahlen kann, oder eine Theater-Gruppe, die dringend benötigte Plakate sich nicht leisten kann, ein Miet-Zuschuss für einen Proberaum, oder ein bildender Künstler, dem das Arbeitsmaterial ausgeht“, so Wagner. Mit einem Künstler-Lasten-Ausgleichs-Fond will er die Anliegen bearbeiten und unterstützen.
Lebens-Traum einer besseren Kulturlandschaft
„Ich glaube zwar nicht, dass das Ansuchen wirklich durchgeht, aber wenn schon, dann bin ich gewappnet“, lächelt der Komponist. Man stelle sich nur vor welche Ausmaße eine Kulturförderung in diesem Sinne hätte: „Bedrohte Kulturvereine könnten weitermachen, nachrückende Generationen übernehmen ehrenamtliche Vereins-Funktionen. Neue Projekte werden gestartet. Das Maß der Selbstausbeutung wird spürbar gesenkt, die Künstlerschaft OÖs ist gesünder, weil weniger vom Überlebenskampf aufgerieben werden, Regionale Kulturveranstalter können wieder verstärkt dazu beitragen, dass Ortschaften nicht aussterben, und Dorfwirtshäuser sperren nicht auf, sondern zu“, träumt Wagner von einer besseren Kulturlandschaft in OÖ. “Wir Künstler wollen sich nicht alles schlecht reden, wir wollen nicht nur kritisieren. Aber wir wollen aufzeigen, was alles möglich wäre, wir bringen unsere Ideen und Verbesserungsvorschläge ein, wie das ganze Land profitieren könnte“, so der gebürtige Grazer.
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