Lockerungen in der Kultur: Ab Ende Mai 100 Zuschauer erlaubt
WIEN/OÖ/NÖ. Zwar wurde der Plan für den Kulturbereich erst für die kommenden Tage angekündigt, nun war es aber dennoch so weit: Gesundheitsminister Rudi Anschober und Vizekanzler Werner Kogler haben die Pläne am heutigen 15. Mai vorgestellt. Ab 29. Mai seien Veranstaltungen mit 100 Zuschauern erlaubt, ab 1. Juli mit bis zu 250 Zuschauern. Ab 1. August seien bis zu 500 Teilnehmer möglich, unter Auflagen sogar mit bis zu 1.000 Zuschauern.
Er kenne kein anderes Land in Europa, das den Kulturbereich in dieser Dimension öffne, so Anschober. “Ein grober Rahmen“ ist erarbeitet worden, in Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt, so Kogler. Dabei werde man auf mehr Eigenverantwortung und mehr Freiwilligkeit setzen.
Der konkrete Plan der schrittweisen Lockerungen werde mit Kulturschaffenden und Kulturpolitikern nun diskutiert, es werde einen Dialogprozess geben. Am 25. Mai soll die Verordnung folgen, die dann ab 29. Mai gültig ist.
Mit der Branche will man auch Richtlinien für die Wiederaufnahme des Probebetriebs erarbeiten, dieser soll aber ebenfalls erst ab 29. Mai möglich sein. Öffnungsschritte im Zweiwochentakt sollen Kontrollen ermöglichen, ob es zu einer Erhöhung der Infektionszahlen kommt.
Der Plan im Detail
Ab 29. Mai werden Indoor- und Outdoor-Veranstaltungen mit bis zu 100 Besuchern möglich. Ab 1. Juli sind bis zu 250 Besucher erlaubt. Am 1. Juli sollen auch die Kinos wieder öffnen können. Mit 1. August soll dann „ein ganz großer Schritt“ erfolgen, so Anschober: Erlaubt sind Veranstaltung bis 500 Besuchern, bei Vorliegen eines speziellen Sicherheitskonzepts sind auch Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Besuchern erlaubt.
Sicherheitsmaßnahmen
In der Verordnung werde stehen, welche Anforderungen gelten, die Umsetzung überlasse man aber klar den Veranstaltern, denn diese würden ihre Einrichtungen am besten kennen. Hier soll die Landesebene eingebunden werden. Zu den Maßnahmen gehöre, dass die Besucher Sitzplätze haben, bei diesen Sitzplätzen solle es mindestens einen Meter Abstand zum Nachbarn geben. „Jede Veranstaltung wird eine Art Corona-Beauftragten haben“, so Anschober. Ein großes Thema sei dabei die Steuerung der Besucherströme.
Großveranstaltungen, Nachtgastro schwierig
Großveranstaltungen, bei denen man eng steht - als Beispiel nannte Anschober etwa Open-Air-Konzerte wie auf Burg Clam - seien noch länger nicht möglich. „Da wird es schwierig, konsequent den Ein-Meter-Abstand einzuhalten.“ Selbiges gelte für die Nachtgastronomie, wo ebenfalls Viele auf engem Raum sind. Bei Stadtfesten, die bislang nicht möglich waren, könne es zu aber adaptierte Versionen geben, unter Einhaltung der Maßnahmen.
Lunacek-Nacholge Anfang nächster Woche
Die Nachfolge der heute zurückgetretenen Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) werde eine Frau antreten, kündigte Vizekanzler Kogler ebenfalls an. Sie werde Anfang nächster Woche präsentiert.
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