Die nächsten Landestheater-Premieren stehen vor der Tür
LINZ. Mit Musical und Oper wurde erfolgreich eröffnet, am kommenden Wochenende, 25. und 26. September, stehen mit Schauspiel und Tanz die nächsten Premieren am Linzer Landestheater an. „Gefährliche Liebschaften“ ist ab 25. September zu sehen, am 26. September feiert die Tanzproduktion „Bilder einer Ausstellung“ von Mei Hong Lin Uraufführung.
Choderlos de Laclos' weltberühmter Briefroman „Les Liaisons dangereuses“ wurde von Christopher Hampton fürs Theater umgeschrieben. Die Theaterfassung zeichnet das Bild einer dekadenten und gelangweilten, keiner wahren Gefühle fähigen Adelsgesellschaft, deren Befriedigung nur noch darin besteht, raffinierte Strategien psychischer Manipulation zu erproben. Die Vorzeichen der drohenden Revolution erkennt sie nicht.
Paris der Vorrevolutionszeit
Die Vorgeschichte ist, dass die verwitwete Marquise de Merteuil von ihrem Liebhaber, dem Comte de Gercourt verlassen wurde. Und das mit der Begründung, er wolle sich nun seinen Heiratsplänen widmen. Ziel des Heiratsprojekts ist eine Klosterschülerin namens Cécile, ihrerseits Tochter einer guten Freundin der Marquise de Merteuil. Kochend vor Zorn will die Marquise ihrem Ex-Liebhaber wenigstens die Freude an der Braut verderben. Und da sie weiß, wie sehr dem Comte daran gelegen ist, ein unschuldiges Mädchen zu ehelichen, bittet die Marquise einen anderen Ex-Liebhaber, den Vicomte de Valmont, die junge Klosterschülerin bei sich bietender Gelegenheit zu verführen. Damit beginnt die eigentliche Handlung des Romans (und auch des Stücks), das sich zum großen Teil im Paris der Vorrevolutionszeit abspielt.
Regie führt die mehrmalige Nestroy Preisträgerin Susanne Lietzow, als intrigante Marquise de Merteuil ist Corinna Mühle auf der Bühne des Schauspielhauses zu sehen.
Zu sehen bis 29. November.
Uraufführung: „Bewegte“ Bilder einer Ausstellung
Tags darauf, am Samstag, 26. September, wird Mei Hong Lins Tanzabend „Bilder einer Ausstellung“ im Musiktheater uraufgeführt. Die Produktion wurde inspiriert von Modest Mussorgskis 1874 für seinen verstorbenen Freund, des Malers Victor Hartmann komponierten Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“.
Die Choreografien von Mei Hong Lin zeichnen sich durch die enge Verbindung zwischen Musik und Bewegung aus. Sie setzt bestehendes Material als strukturelle und emotionale Inspiration in einen neuen Kontext und manifestiert Bewegung und Ausdruck als eine Fortentwicklung ihrer eigenen choreografischen Entwicklung. Dabei erfindet sie mit Hilfe eines interagierenden Sounddesigns und dem DJ Christian Düchtel (Randomhype) live on Stage den Klavierzyklus neu. Ebenfalls live zu hören: Pianist Stefanos Vasileiadis.
„Wir versuchen einen Kontrast zu setzen, auch bei der Musik mit Klavier und DJ. Wir haben großen Respekt vor dem Original, versuchen aber den Aspekt unserer Zeit heinzugeben“, so die Tanzdirektorin. Die Musik werde zum Rahmen bewegter Bilder.
Entstanden ist das Konzept während des Corona-Shutdowns. „Ich habe überlegt, was unter den widrigsten Bedingungen aufgeführt werden könnte. Ich habe ein Konzept gefunden, wie mit den Beschränkungen umgegangen werden kann – tanzen ohne sich zu berühren. Ich bin über das Ergebnis mehr als erfreut. Ohne Berührung die Energie und Spannung zu erzeugen, ist die Kunst“, so Lin.
Lin zeichnet verantwortlich für Choreografie und Inszenierung, unterstützt wird sie von Julio Andrés Escudero (Bühne und Kostüme).
Zu sehen bis 18. Dezember.
Mehr Infos, Termine und Karten für alle Vorstellungen gibt's unter www.landestheater-linz.at
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