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Francisco Carolinum 2021: Feministische Kunst bis Digitalisierung

Karin Seyringer, 31.01.2021 15:57

LINZ. Das Francisco Carolinum, ehemals Landesgalerie, präsentiert sich seit gut drei Monaten als Ort der Fotografie und Medienkunst in Linz. Im Ausstellungsjahr 2021 dominieren feministische Kunst, aber auch das Thema Digitalisierung. Weiter wird an der Öffnung des Hauses gearbeitet.

Natalia LL, Consumer Art, 1974 (Foto: Natalia LL)
  1 / 4   Natalia LL, Consumer Art, 1974 (Foto: Natalia LL)

Unter dem Titel „The mysterious world of what will be – Natalia LL“ wird im Frühjahr die Ikone der feministischen Kunst Polens in einer umfassenden Retrospektive präsentiert, ab 14. April bis 26. September. Die Werkreihe „Consumer Art“ zeigt Bilder von jungen Frauen, die genussvoll Bananen, Würste oder Eiscreme verspeisen und bricht radikal mit dem kühlen Rationalismus konzeptueller Kunst. Was in gängigen Werbebotschaften Sinnlichkeit und Erotik verspricht, wird in ihren Arbeiten als selbstbewusste feministische Position artikuliert.

He Yunchang: erste Retrospektive

Im Herbst gewährt der chinesische Künstler He Yunchang Einblicke in seine teils schockierenden Performances, die sich jedoch als zutiefst analytische und hoch referenzielle Kunstwerke entpuppen - die von Ai Weiwei kuratierte Schau ist He Yunchangs erste umfassende Retrospektive im deutschsprachigen Raum. Der Künstler aus Peking sorgte nicht nur einmal für Aussehen: So ließ er sich 24 Stunden lang in Beton eingießen, brannte sich sein Gewand vom Leib, verharrte mitten in den Niagarafällen oder ließ sich einen Rippenbogen entfernen. Immer war sein Körper der wesentliche Teil seiner künstlerischen Performance. Zu sehen ab 28. September bis 30. Jänner.

Suchmaschinen-Künstlerin

Ab 12. Oktober ist die Schau „Gretchen Andrew - Trust Boundary“ zu sehen. Gretchen Andrew ist eine amerikanische Suchmaschinen-Künstlerin, die in ihren Gemälden die Funktionsweisen von Suchmaschinen erforscht und manipuliert. Die mädchenhaften und banalen Inhalte von Gretchens Vision Boards kontrastieren mit der von Männern dominierten Welt von KI, Programmierung und politischer Kontrolle im digitalen Zeitalter.

Anna Ehrenstein

Anna Ehrenstein reflektiert gemeinsam mit einem Künstlerkollektiv ab 12. Oktober zeitgenössische Medien und konfrontiert die soziokulturellen Folgen von Digitalisierung und Migration. Die deutsch-albanische Künstlerin untersucht den Austausch zwischen Mensch und Objekt im digitalen Zeitalter.

Hans Frank-Galerie mit historischer Fotografie

Indes wird weiter an der Öffnung des Hauses gearbeitet. Im Frühjahr wird ein weiterer Teil der Verwaltung umsiedeln, sodass im Erdgeschoß ausreichend Raum für die Hans Frank-Galerie geschaffen wird. In ihr werden künftig Ausstellungen zu Themen der historischen Fotografie zu sehen sein.


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