LINZ. Das Valie Export Center Linz ist in ein bewegtes Jahr gestartet: Neben dem Aufbau eines umfassenden Online-Archivs zu den Werken der Kunstikone Valie Export erhält die erste große repräsentative Bestandspublikation den letzten Feinschliff.
Das Valie Export Center Linz widmet sich seit 2017 der Beforschung und Aufarbeitung sowie Vermittlung des Vorlasses von Künstlerin Valie Export. Die Bibliothek der Künstlerin von mehreren tausend Büchern und Zeitschriften zu Medientheorie, Film- und Kunstwissenschaft, Feminismus, Philosophie und Literatur befindet sich ebenfalls im Besitz des Centers, dass eine Kooperation der Stadt Linz mit Lentos und Kunstuniversität ist.
Vorlass online einsehen
Mit einem neuartigen Angebot kommt man nun zahlreichen Anfragen aus dem In- und Ausland nach: „Aufbauend auf unserer Bibliothek- und Archivdatenbank haben wir ein Tool für Internet-Recherchen entwickelt“, berichtet Center-Direktorin Sabine Folie. Damit können in naher Zukunft jene Materialien aus dem Vorlass der Künstlerin eingesehen werden, die nicht mit Urheber-, Personenschutz oder Nutzungsrechten Dritter belegt sind. Erste Einblicke sind für den Herbst vorgesehen. Folie: „Ein wertvolles Service für Forschende und Kunstschaffende.“
Möglich wurde diese Digitalisierungsoffensive mit einem Webinterface zum Archiv durch eine Förderung des Bundes von rund 100.000 Euro.
Erster Einblick in den Vorlass in Buchform
Im vergangenen Jahr ist mit dem Drehbuch „Der virtuelle Köper. Vom Prothesenkörper zum postbiologischen Körper“ der erste Band der Valie Export Center-Schriftenreihe erschienen. Im kommenden Herbst folgt eine weitere Publikation: „Valie Export - Archive Matters gibt einen ersten Einblick in den Bestand des Vorlasses und dokumentiert zugleich die von 2017 bis 2021 organisierten thematischen Archivausstellungen in Linz, Berlin und Montréal.
„Das Center hat die vergangenen Monate intensiv genutzt, um das Archiv für die interessierte Öffentlichkeit zu erschließen und die nächsten wichtigen Entwicklungsschritte in der künstlerisch-wissenschaftlichen Aufarbeitung des umfangreichen Vorlasses der Künstlerin zu setzen“, freut sich die Rektorin der Kunstuniversität Linz, Brigitte Hütter.
Aktuelle Schau im Lentos
Wer sich in Linz ein Bild vom umfangreichen Schaffen der Künstlerin machen möchte, hat dazu noch bis 28. Februar Gelegenheit: Das Lentos Kunstmuseum zeigt in der „Hommage à Valie Export“ eine Auswahl von 30 Werken und Werkgruppen. „Ich freue mich sehr, dass wir nun bereits die zweite Ausstellung von Valie Export zeigen können, welche durch die Forschungsarbeit des Centers neue Werke und Zusammenhänge im Œuvre der international erfolgreichen Künstlerin erschließt“, so Lentos-Direktorin Hemma Schmutz.
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