"2020 war für uns eine Zäsur" - Ars Electronica zieht Bilanz
LINZ. Rückblick 2020, Ausblick 2021: Ars Electronica zieht Bilanz über das vergangene schwierige Corona-Jahr. „Für uns ist das Jahr 2020 eine Zäsur gewesen“, so Gerfried Stocker, Künstlerischer Geschäftsführer von Ars Electronica.
„Die Corona-Krise ist zur Initialzündung für eine Hybridisierung von Ars Electronica geworden, die keine Krisenbewältigung, sondern unser Weg in die Zukunft ist“, ist Stocker aber auch optimistisch.
Umsatzrückgang geringer als befürchtet, alle Arbeitsplätze bislang erhalten
Herausfordernd war natürlich, das Unternehmen wirtschaftlich stabil zu halten, „dank der sehr guten Ausgangssituation nach dem Rekordjahr 2019, eines im März 2020 sofort eingeleiteten Maßnahmenpakets, unserer großen mehrjährigen EU-Programme, des sehr erfolgreichen Projektgeschäfts und einer strikten Budgetdisziplin, konnten wir die Auswirkungen der Krise in Grenzen halten“, fasst Markus Jandl, seit September 2020 Kaufmännischer Geschäftsführer von Ars Electronica, zusammen. Er dankt auch seinem Vorgänger für die geleistete Arbeit: „Bis September hat Diethard Schwarzmair die wirtschaftlichen Belange von Ars Electronica geleitet und es ist nicht zuletzt ihm und seinen raschen Entscheidungen im Frühjahr 2020 zu danken, dass die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter erhalten werden konnten.“
Entscheidend sei jetzt aber natürlich, wie sich die Lage weiter entwickelt. „Gerade, weil das Projektgeschäft seit Jahren maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg von Ars Electronica beiträgt, ist das für uns entscheidend. Bleiben unsere Auftragsbücher weiterhin gut gefüllt, könnten wir die Krise besser meistern als erwartet“, blickt Jandl vorsichtig optimistisch in die Zukunft.
Mit neuen Formaten reales und virtuelles kombinieren
Schnell ist man beim Ars Electronica 2020 dazu übergegangen, die Dinge neu zu denken, was zu einer „mitreißenden Aufbruchsstimmung“ geführt habe, so Stocker. 2021 soll die Hybridisierung von Ars Electronica konsequent vorangetrieben werden. „Mit einer ganzen Reihe neuer Formate werden wir reale und virtuelle Sphäre optimal miteinander kombinieren und damit nicht zuletzt die internationale Reichweite und Relevanz von Ars Electronica weiter ausbauen. Die strategische Partnerschaft mit der JKU wiederum wird unsere regionale Verankerung stärken und das Zusammenwirken von Kunst und Wissenschaft am Standort Linz auf ein neues Level heben“, so Gerfried Stocker zu den Zielen für 2021.
Er stellt aber auch klar: „Uns geht es keineswegs darum, alles Reale auf Biegen und Brechen ins Virtuelle zu verfrachten.“
Vieles sei gelernt worden 2020, so wurde auch das Ars Electronica Festival inmitten der Krise durchgeführt worden, an erstmals 120 realen und virtuellen Orten. Das Konzept „Home Delivery“ wurde entwickelt, bei dem das Museum der Zukunft interaktiv von zu Hause aus besucht werden kann. „Darüber hinaus haben wir ein neues Schulprogramm und ein neues Eventservice auf die Beine gestellt – je nach Wunsch ebenfalls virtuell oder hybrid.“
Investition ins Deep Space 8K
„Das internationale Projektgeschäft ist sowohl für die inhaltlich künstlerische als auch wirtschaftliche Entwicklung der Ars Electronica von essenzieller Bedeutung. Die weltweite Strahlkraft und Bedeutung unserer Ars Electronica wurde jüngst von der Wirtschaftskammer Österreich mit Gold beim Exportpreis in der Kategorie Tourismus und Freizeitwirtschaft für die Umsetzung eines Deep Space 8K für das mexikanische Sinalo Science Center gewürdigt“, unterstreicht Beiratsvorsitzende, Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer. „Die Weiterentwicklung des Deep Space unterstützt die Stadt heuer mit zusätzlich 350.000 Euro. Der Erfolg und das kreative Potenzial des Deep Space sind ein Beispiel, dass hybride Formate in Kunst, Kultur, Schule, Forschung und Lehre die Zukunft sind.“
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