"Comics entwerfen mitunter fantastische Visionen zum familiären Zusammenleben"
LINZ/NEW YORK. „family 2.0“ steht im Fokus eines Forschungsprojekts zu gesellschaftlichen Stereotypen der Kunstuniversität Linz und der New Yorker Fordham University in Kooperation mit dem Festival „nextcomic“.
COIL – kurz für Collaborative Online International Learning – brachte den Ball und damit die Zusammenarbeit zwischen der Landeshauptstadt und dem Big Apple ins Rollen. Comic-Expertin und -Autorin Barbara „Eggy“ Eggert vom Institut für Kunst und Bildung der Kunstuni konnte im Zuge des Programms ihre ehemalige Kollegin Susanne Hafner gewinnen, die in den USA forscht und lehrt.
Enten-Onkel und Patchwork-Mumins
Eggerts und Hafners Studenten beschäftigen sich mit Familienbildern wie bei Donald Duck. Disneys Erpel ist bekanntermaßen alleinerziehender Onkel seiner Neffen Tick, Trick und Track. Die finnisch-schwedische Künstlerin Tove Jansson ging in den 1940er-Jahren noch weiter: Bei den Nilpferd-ähnlichen „Mumins“ gehören auch andere Wesen ganz selbstverständlich zur Patchwork-Gemeinschaft – wie etwa Schnüferl, eine Mischung aus Erdferkel und Känguru. In einem nächsten Schritt interviewen die Studierenden internationale Zeichner zum Thema Familie in Bildergeschichten.
„Comics bieten nicht nur vielfältige Perspektiven auf tradierte Rollenbilder und Klischees, sie entwerfen mitunter auch futuristische und fantastische Visionen zum familiären Zusammenleben“, erklärt Eggert. Am 19. und 20. März widmet sich auch das Online-Symposium „Eine Familie, wie sie im Buche steht?“ dem Thema. Es ist ein erster Vorbote für das heurige „nextcomic“-Festival in Linz, in dessen Fokus von 30. April bis 8. Mai die „next family“ steht.
Ausstellung und Publikation
Wer von bunten Bildern und Sprechblasen danach noch nicht genug hat, ist von 6. bis 14. Mai im Uni-eigenen Ausstellungsraum splace am Linzer Hauptplatz bestens aufgehoben: „Jetzt auch als Familienpackung: Von der Rolle ...“ versammelt künstlerische Positionen Studierender aus Eggerts Lehrveranstaltungen. Die Schau ist bei freiem Eintritt zu sehen. Und: Die Forschung der Kunstuniversität Linz zu Comics und Familie mündet in eine eigene Publikation.
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