Weltweit erste museale Ausstellung zu NFTs in der Kunst
LINZ. Das Francisco Carolinum präsentiert ab 10. Juni „Proof of Art“, die die weltweit erste museale Ausstellung zur Geschichte der NFTs (Non Fungible Token) in der Kunst. Die Show wird dabei Kryptokunst offline im Museum und online in Cryptovoxels, einer Blockchain-basierten virtuellen Welt, zu sehen sein. „Proof of Art“ erzählt die Geschichte der NFTs und wirft Fragen auf, wie Kunst Wert beigemessen wird und wie sich das Digitale auf den physischen Bereich auswirkt.
Vom Hype um NFTs abgesehen, handelt es sich vor allem um eine Technologie, die ein Problem löst: Digitale Dateien gibt es im Überfluss. Sie können heruntergeladen, komprimiert, kopiert, geteilt und gemischt werden. Ein NFT hingegen ist ein Echtheitszertifikat für jede digitale Datei, das in der Blockchain hinterlegt ist, und so aus diesen Dateien Unikate macht. NFTs fungieren auch als digitale Signatur von Kunstschaffenden.
Neuer Rekord bei Auktion
Nachdem im Jahr 2020 eine Reihe von hochdotierten NFT-Kunstwerken von Digitalkünstlern wie Pak und Trevor Jones den Kunstmarkt in Aufregung versetzt haben, stellte Künstler „Beeple“ (Mike Winkelmann) Anfang 2021 mit dem Verkauf von „Everydays – The First 5000 Days“ für 69,3 Millionen US-Dollar bei einer Christie's-Auktion einen neuen Rekord auf. Seit 2007 hat er jeden Tag ein Werk ins Internet gestellt, die er in der monumentalen Collage „Everydays“ zusammengefasst und in Form eines JPEGs in die Auktion gegeben hat. Beeple wurde damit zum drittteuersten lebenden Künstler – nach Jeff Koons und David Hockney. Plötzlich ist die Crypto-Art-Community, eine bunte Gruppe aus New Media-Künstlern, 3D-Designern und Experten für visuelle Effekte, der Hauptakteur einer noch nie dagewesenen Erschütterung des Kunstmarkts.
Von der Geschichte bis zur aktuellen Kryptokunst
Die Ausstellung „Proof of Art. Eine kurze Geschichte der NFTs, von den Anfängen der digitalen Kunst bis zum Metaverse“ zeigt die Ursprünge der NFTs und ihre Entwicklung von ersten formativen Versuchen mit digitalen Technologien, über erste Experimente mit der Blockchain, bis hin zur aktuellen Kryptokunst. Sie wirft auch Fragen auf, wie Kunst Wert beigemessen wird und wie sich das Digitale auf den physischen Bereich auswirkt.
Im Museum werden Arbeiten von 25 Künstlern gezeigt. In den Medien Projektion, Software, Video, Installation und digitalen Dateien setzen sie sich mit Bedeutungs- und Wertesystemen auseinander, sie untersuchen die Rolle von Kunstschaffenden in einem hochtechnologischen Umfeld und erörtern die Auswirkung virtueller Räume auf unsere Lebenswirklichkeit. Im Ausstellungsraum in Cryptovoxels werden virtuelle Werke von rund 25 Kunstschaffenden gezeigt.
Kurator Jesse Damiani
Kuratiert wird die Ausstellung von Jesse Damiani, Autor und Kurator. Er lebt in Los Angeles, Kalifornien. Er ist Direktor für Simulation Literacies am Nxt Museum (Amsterdam) und Senior Writer bei Freethink. Für Forbes schreibt er über Kunst und Technologie.
Zu sehen ist die Schau von 10. Juni bis 15. September, im Francisco Carolinum, Linz.
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