"Emotionaler Moment": Martin Rummel neuer Bruckneruni-Rektor
LINZ. Der Kulturmanager und Musiker Martin Rummel wird neuer Rektor der Bruckneruni Linz - Tips hat berichtet. Am Montag stellte ihn Landeshauptmann Thomas Stelzer offiziell vor.
Der Universitätsrat der Anton Bruckner Privatuniversität, die vom Land OÖ getragen wird, hat der Oö. Landesregierung empfohlen, Martin Rummel, als neuen Rektor zu bestellen. Diese hat in ihrer Sitzung am Montag diesem Vorschlag einstimmig zugestimmt. Damit ist es offiziell: Rummel wird mit 1. Oktober 2021 für die Funktionsperiode von fünf Jahren als neuer Rektor antreten. Er folgt Ursula Brandstätter nach, die im Herbst ihr Amt nach neun Jahren ein Jahr früher als geplant zurücklegen wird und sich auf ihre wissenschaftliche Arbeit konzentrieren möchte.
Nach dem Beschluss der Landesregierung trat Landeshauptmann Thomas Stelzer, auch Vorsitzender des Universitätsrats, gemeinsam mit dem designierten Rektor vor die Presse. „Die Bruckneruni macht uns nicht nur viel Freude, sie ist auch wesentlich für das Kulturland OÖ und ist einer der Treiber, wenn es um Internationalität geht, sowohl bei den Studierenden als auch bei Forschung“, so Stelzer. „Mit Martin Rummel als neuer Rektor wurde eine sehr gute Wahl getroffen. Als gebürtiger Oberösterreicher kennt er unser Land und seine kulturelle Entwicklung. Gleichzeitig hat er nicht zuletzt durch seine internationalen künstlerischen Lehr- und Führungstätigkeiten umfangreiche Erfahrung und ein breites internationales Netzwerk. Er bringt das Rüstzeug mit, die Universität weiterzuentwickeln und insbesondere der künstlerischen Ausbildung noch mehr internationale Strahlkraft zu verleihen“, wünscht er ihm bei der „schönen Aufgabe viel Freude und Erfolg“ und dankt gleichzeitig Ursula Brandstätter und ihrem Team für die Arbeit in den letzten Jahren.
Die Bruckneruni stehe an entscheidender Stelle, erst im Vorjahr habe eine Reakkreditierung stattgefunden, „allerdings mit einigen Auflagen, die jetzt zügig umgesetzt werden müssen“, so Stelzer. Auch habe natürlich die Corona-Situation sehr gefordert.
„Emotionaler Moment“
Martin Rummel, der selbst das Bruckner Konservatorium absolviert hatte, kehrt mit seiner Bestellung zurück nach Linz. Es sei ein emotionaler Moment, so der designierte Rektor, „denn ziemlich genau vor 30 Jahren habe ich in Linz abgeschlossen, internationale Erfahrungen sammeln dürfen in vielfältigen Tätigkeiten, jetzt schließt sich der Kreis damit, ans Haus zurückkehren zu dürfen, dass in 30 Jahren so eine Entwicklung genommen hat.“ Er sehe den vielen Gesprächen optimistisch entgegen und sei überzeugt, „dass es gemeinsam gelingen wird, den Studierenden weiterhin die bestmögliche Ausbildung am Puls der Zeit zu bieten und den immer noch vergleichsweise jungen Universitätsstandort Linz international erfolgreich zu positionieren.“
Die Corona-Situation, die gerade Studierende der Künste trotz der kreativen Lehrmethoden in der Lockdown-Zeit besonders hart getroffen hätten, weil die wichtige persönliche Interaktion, die gemeinsamen kreativen Prozesse, das miteinander tanzen, schauspielern und musizieren fehlt, sieht Rummel als Chance, „weil sich pädagogische und didaktische Fragen neu definieren lassen.“
Viel liege ihm auch daran, die wissenschaftliche und künstlerische Forschung der Bruckneruni auch mit anderen Universitäten zu verknüpfen und „Brücken zu bauen“, etwa wenn es um Musik und Künstliche Intelligenz gehe.
Vier Kandidaten im finalen Hearing
Insgesamt 17 Bewerber, darunter zwei weibliche und 15 männliche Kandidaten, wollten das Amt, vier davon wurden zum finalen Hearing geladen, darunter auch Bruckneruni-Vizerektor Thomas Kerbl. Besonders diesen bittet Rummel, ihn im Amtsantritt zu unterstützen.
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