Gewinner des Prix Ars Electronica 2021 stehen fest
LINZ. Mehr als 3.000 Projekte aus 86 Ländern wurden für den diesjährigen Medienkunstpreis Prix Ars Electronica eingereicht. Am Montag, 14. Juni, wurden die Preisträger bekanntgegeben. Sie erhalten insgesamt Preisgelder in der Höhe von 69.000 Euro.
„Als zentraler Knotenpunkt im globalen Netzwerk der Medienkunst bekommen wir seit März 2020 ganz unmittelbar mit, wie sehr Kunstschaffende in aller Welt unter Druck sind. Unter diesem Eindruck haben wir im Frühjahr 2021 beschlossen, die Preisgelder des Prix Ars Electronica aufzustocken. Es gibt diesmal nicht nur je 10.000 Euro für die Goldenen Nicas, sondern auch noch 6.000 Euro für die Awards of Distinction“, schildert Gerfried Stocker, künstlerischer Geschäftsführer von Ars Electronica, in einer Konferenz. Damit werden insgesamt Preisgelder in der Höhe von 69.000 Euro ausbezahlt. Diese gehen in Form der Goldenen Nicas an Alexander Schubert aus Deutschland (Kategorie „Digital Musics & Sound Art), Guangli Liu aus China (Kategorie „Computer Animation“) und an das internationale Künstlerkollektiv Forensic Architecture (Kategorie „Artifical Intelligence & Life Art). In der Kategorie „u19 - create your world“ dürfen sich die Wiener Schüler Felix Senk, Emil Steixner und Max-Jakob Beer über die Goldene Nica freuen. Den ersten „Isao Tomita Special Prize“ erhalten Khyam Allami aus Großbritannien und das Kollektiv Counterpoint, der „Ars Electronica Award for Digital Humanity“ geht an Climate Action Tech.
Vom kohlenstoffbewussten Online-Magazin bis zum virtuellen Raum für Erinnerungen
Die Projekte, die ausgezeichnet wurden, sind unter anderem ein kohlenstoffbewusstes Online-Magazin und ein virtueller Raum, der an die Zeit der Roten Khmer in Kambodscha sowie die Opfer ihres Terrorregimes erinnern soll. „Kreative Köpfe, die ein kohlenstoffbewusstes Online-Magazin entwickeln, weil sie die virtuelle Welt nachhaltig gestalten wollen. Ein Künstler, der uns mittels Künstlicher Intelligenz den Spiegel vorhält, in dem wir sehen können, wie konstruiert und allzu oft festgefahren unsere Bilder von der Welt sind. Ein anderer, der einen virtuellen Raum für Erinnerungen schafft, um die tragischen Opfer eines unmenschlichen Regimes davor zu bewahren, dem Vergessen anheim zu fallen. Und Aktivisten aus Kunst und Wissenschaft, die mit neuen Tools und Plattformen gegen ein zusehends gewalttätiges Profit- und Machtstreben kämpfen, das immer mehr Menschen ihrer Lebensgrundlage und Gesundheit beraubt. Es sind Menschen wie diese, die sich mit inspirierenden, innovativen und mutigen Ideen, Projekten und Initiativen tagtäglich dafür einsetzen, dass unsere Zukunft besser wird als es unsere Gegenwart ist“, hielt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger am Montag, 14. Juni, fest.
Ideen und Projekte reichten bereits Kinder unter zehn Jahren ein. Hier geht eine der Auszeichnungen unter anderem an Leopold Kastler aus Linz, der ein Kranfahrzeug aus Lego-Technic-Teilen gebaut hat. Es fährt auf vier Ketten, die durch Motoren angetrieben werden. Zuerkannt wurden alle Preise von 20 internationalen Juroren, darunter Josef Dorninger und Mira Lu Kovacs aus Österreich. „Wer sich die Projekte ansieht, die beim weltweit traditionsreichsten Wettbewerb für Medienkunst eingereicht werden, braucht nicht mehr überzeugt zu werden, dass Künstler eine essenzielle Rolle für unsere Gesellschaft spielen. Was, wenn diese Ideen und Vorschläge mehr Gehör finden würden? Wir wären wohl schon um einiges weiter auf unserem Weg in eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft“, meinte Kultur-Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP), die Beiratsvorsitzende von Ars Electronica ist.
Präsentation bei Festival im September
Der Prix Ars Electronica wird seit 1987 vergeben und von ORF Oberösterreich sowie dem Land Oberösterreich ausgeschrieben. Die Siegerprojekte werden beim Ars Electronica Festival präsentiert, das in diesem Jahr von 8. bis 12. September geplant ist.
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