Ars Electronia 2021: Mit Kunst und Wissenschaft die Welten verbessern

„Das Ars Electronica Festival fordert heuer einen „New Digital Deal“ und regt damit zu einem Neu-Denken der Fundamente unserer digitalen Welt an. Das ist dringend notwendig, damit wir auch zukünftig mit den Herausforderungen unserer komplexen Welt umgehen und nachhaltig Veränderung bewirken können“, so Meinhard Lukas, der Rektor der Johannes-Kepler-Universität (JKU). Das Festival findet von Donnerstag, 9. September bis Sonntag, 12. September, am Campus der JKU, in der Linzer Innenstadt und Online statt. Das gesamte Programm ist auf der Festival-Homepage nachzulesen.

Themenausstellung: „Digital && Life“:

Die Digitalisierung unserer Welt schreitet immer weiter voran. Dadurch entstehen komplexe Wechselwirkungen, die im Mittelpunkt der diesjährigen Themenausstellung „Digital && Life“ stehen. Ab Donnerstag ist die Ausstellung am Campus der JKU zu sehen. Die „&&“ im Titel verweisen auf den logischen AND-Operator, der in der Programmiersprache C zum Einsatz kommt, wenn zwei Werte oder Aussagen – die Operanden – richtig sind. Dies soll die untrennbare Verknüpfung des Digitalen und unseres Lebens zum Ausdruck bringen.

Call des LinzInstitute of Technology

Ein Teil der Themenausstellung sind sieben Projekte aus einem Call des Linz Institute of Technology (LIT) unter dem Motto „Kreative Konvergenzen zwischen Kunst und Wissenschaft“. Hier zeigt beispielsweise das Projekt „Growing Colors“, wie man lebende Bakterien aus der Natur – einige davon direkt am Campus gewonnen – zum Färben von Textilien nutzten kann. Darüber hinaus kann man sich im „AI Forest“ auf virtuelle Schwammerlsuche begeben und ein VR-Gerichtsverfahren der Zukunft des „LIT Law Lab“ erleben.

Projekte aus EU-Programmen

Ein weiterer Teil der Ausstellung sind Preisträger von verschiedenen EU-Programmen „STARTS“, „EMAP“ und „European ARTificial Intelligence Lab“, an denen Ars Electronica mitwirkt: „Oceans in Transformation“ veranschaulicht, wie die Kunst wissenschaftliche Daten visualisieren und vermitteln kann und damit zu einem Wandel beträgt. „How to make an Ocean“ zeigt, wie Kasia Molga ihre Tränen sammelte und sich damit beschäftigte, wie in diesen „Tränenmeeren“ Lebewesen überleben können. Die Künstlergruppe „Laokoon“ präsentiert, wie sie durch die Google-Daten einer Person ein Doppelgänger schuf und hinterfragt damit die Datensammlung durch große Konzerne. Diese und viele weitere Projekte sind beim Festival zu sehen.

„Festival University“: hundert junge Menschen aus 41 Ländern

„Transform your World“ lautet das Motto der „Festival University“, einer gemeinsamen Sommeruniversität von Ars Electronica und JKU, die vom Bildungsministerium unterstützt wird. Hundert Studierende aus 41 Ländern arbeiten unter Begleitung von internationalen Wissenschaftlern zu investigativem Journalismus, selbstfahrenden Fahrzeugen, Kreislaufwirtschaft, Drohnen, Robotik und dem Körper. Die Ergebnisse und Prototypen werden am Freitag, 17. September, im Ars Electronica Center und am Linzer Hauptplatz bei einer Abschlussveranstaltung vorgestellt.

Ein Zirkus für Wissensakrobatik

Am Mittwochabend wurde im Rahmen der Eröffnung des Festivals auch der „Zirkus des Wissens“ der JKU inauguriert. Im Hof des Schlosses Auhof werden in Zukunft Artisten, Akrobaten, Wissenschaftler, Schauspieler und Musiker ihren Blick auf die Welt vermitteln. Ihr Publikum werden vor allem Kinder sein. Während des Festivals dient der „Zirkus des Wissens“ als Schauplatz für Konferenzen, die vor Ort und online mitverfolgt werden können.