Kirchen werden zu Klangräumen: "musica sacra" startet in die neue Saison
LINZ. Klänge an außergewöhnlichen Orten, in sieben Linzer Kirchen, warten auf die Besucher, bei der neuen Saison von musica sacra. Motto der neuen Saison: „Neustart“.
Corona meinte es in der letzten Saison nicht gut mit der Konzertreihe musica sacra. Nur drei von 15 geplanten Konzerten konnten aufgeführt werden – das Auftakt- und das Abschlusskonzert vor Publikum sowie ein Konzert als Streaming-Angebot. Nicht nur aufgrund der Corona-Situation aber blickt der Verein auf eine außergewöhnliche letzte Saison zurück, erzählt Obmann Werner Kotek. Mit David Hemetsberger wurde auch ein neuer engagierter Generalsekretär gefunden, der Isabel Biederleitner (sie wechselte in die Direktion für Kultur und Gesellschaft des Landes OÖ) nachfolgte.
Motto „Neustart“
So hat sich musica sacra kommende Saison dem „Neustart“ verschrieben, um Kirchenmusik auf höchstem Niveau zu bieten. Einige Konzerte, die abgesagt werden mussten, können nun nachgeholt werden. „Heuer sind wir gleich in sieben Linzer Kirchen zu Gast, nach langer Zeit ist auch der Mariendom wieder Spielort. Es ist uns ein großes Anliegen, die wunderschönen Räume der Linzer Kirchen zu bespielen“, so Generalsekretär David Hemetsberger. „Wir haben viel gelernt in der Corona-Zeit und sind zuversichtlich, dass diese Saison stattfinden kann.“
Auftakt am 21. Oktober
16 Konzerte umfasst das Programm der Saison 2021/22, wie gewohnt aufgeteilt in vier Reihen. „Ich freue mich auf die neue Saison, wie immer gibt es ein spannendes Programm durch die Jahrhunderte mit breitem Spektrum, Kirchenräume werden zu Klangräumen. Ich wünsche musica sacra den Neustart, dem sie sich verschrieben hat“, lädt Landeskultur-Direktorin Margot Nazzal ein.
Den Auftakt macht die „Silent“-Reihe unter dem Titel „Der freudenreiche Beginn“ mit dem ersten Konzert am 21. Oktober. Das lang ersehnte Konzert von eXtracello wird dabei nachgeholt. Das Celloquartett feiert damit endlich seine Premiere bei musica sacra, am Donnerstag, 21. Oktober, in der Ursulinenkirche. Musik von Hildegard von Bingen über J.S. Bach bis Sigur Rós/M. Ptak warten dabei.
Ebenfalls ein Nachholtermin ist das Konzert „Bach meets Armenian Music“ am Freitag, 29. Oktober, in der Ursulinenkirche mit dem DejaVu Quartett. Ein ungewöhnliches Programm, dass es so in Linz noch nicht gegeben hat, wird versprochen.
Weiter geht“s mit Musik und Literatur am 5. November im Alten Dom. Bei „Die fünf freudenreichen Mysterien“ sind das Ensemble Capella Lentiensis und Schauspielerin Anna Rieser zu Gast, im Mittelpunkt steht Musik von Heinrich Ignaz Franz von Biber.
Den Abschluss der „Silent“-Reihe macht Benedict Mitterbauer auf der Viola am 12. November in der Martinskirche. Er will mit seinem Solokonzert die große Bandbreite seines Instruments, das oft stiefmütterlich behandelt werde, zeigen und hat sich drei Komponisten herausgesucht, die ihm persönlich wichtig sind: J.S. Bach, Paul Hindemith und Balduin Sulzer.
Carol, Passion und Finale
Zur Weihnachtszeit wartet die Carol-Reihe mit ebenfalls vier Konzerten. Mit dabei sind das Ensemble Castor und Petra Samaber-Eckhart sowie Sopranistin Silvia Frigator (28. November, Minoritenkirche) mit „Gloria in Excelsis Deo“. Das Wiener Horn Ensemble wird am 5. Dezember (Minoritenkirche) zu Gast sein – ein mittlerweile führendes Ensemble am Wiener Horn mit Linzer Wurzeln. „Veni Emmanuel“ heißt es am 12. Dezember in der Minoritenkirche mit Anna Aigner (Violoncello), dem Linzer Jeunesse Chor sowie Wolfgang Mayrhofer und Christian Schreiberhuber. Das Vokalsextett Voices bringt weihnachtliche Vokalmusik am 29. Dezember in der Ursulinenkirche.
Höhepunkte zur Passion erklingen ab 20. März 2022 (“Tristes est…“ mit coro siamo unter Florian Maierl). Am 27. März sind die Evangelische Kantorei Linz, Concerto Luterano und Franziska Riccabona (Leitung) zu hören. „Das Programm ist inspiriert von meiner Heimatstadt Dresden“, so Riccabona.
Bachs Johannes-Passion ist am 3. April im Alten Dom zu hören. Das Amani Ensemble wird unterstützt vom Chor des Linzer Musikgymnasiums und einer illustren Runde von Solisten.
Größtes Konzert der Saison wird „So Shall He Descend“ am 10. April in der Friedenskirche. Der Hard-Chor Linz unter Alexander Koller, die Filharmonie Brno mit Dennis Russell Davies und Solisten, darunter Martina Fenda widmen sich dem estnischen Chor-Komponisten Toivo Tulev. Mystische Musik, eine eigene Tonsprache und die emotionale Suche nach der Wahrheit seien das faszinierende an seiner Musik, erzählt Koller.
Zum Saisonausklang, der Final-Reihe heißt es am 24. April in der Minoritenkirche „Erschallet, ihr Himmel, erfreue dich, Erde“ mit dem Chor des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz, dem Barockensemble Linz und Leiter Wolfgang Kreuzhuber. Zu hören ist Musik des wiederentdeckten Komponisten Christoph Graupner.
Im Mariendom wird am 1. Mai „Prayer Wheel“ aufgeführt, Elemente armenischer und klassischer Kirchenmusik im Gewand eines Jazzensembles wartet auf die Besucher, es spielt das Jazzensemble Asatrian, es singen das Collegium Vocale Linz und Sopranistin Rita Movsesian-Garlock.
Am 8. Mai erklingt die Habsburg-Vesper im Alten Dom, mit dem Hard-Chor und Katharina Haun und Ensemble.
Letztes Konzert der Saison ist schließlich „vertraut:fremd“, das „vielleicht gewagteste Konzert der Saison“ (Hemetsberger), am 12. Mai in der Ursulinenkirche. Ein Auftragswerk von musica sacra mit dem Ensemble 09, Anja Schröder (Violoncello) und Bernd Preinfalk (Kontrabass).
Service
Alle Infos gibt's unter www.musicasacra.at. Dort sind auch Tickets erhältlich, ebenso gibt es diese beim Landestheater Linz sowie an der Abendkassa, eine Stunde vor Konzertbeginn in der jeweiligen Kirche. Unterstützt wird musica sacra von der Stadt Linz, der Theater und Orchester GmbH, der Oberösterreichischen Versicherung sowie einzelnen Konzertpaten.
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