S+T+Arts Center OÖ: Schallplatten sollen aus Biomaterialien hergestellt werden
LINZ. Über die sechsmonatige und mit 40.000 Euro dotierte Residency am S+T+Arts Center OÖ dürfen sich die Berliner Künstler Kat Austen und Fara Peluso freuen. Gemeinsam mit Experten von Ars Electronica, der JKU und Greiner werden sie das Projekt „Circular Records“ in Angriff nehmen, mit dem Schallplatten nicht länger aus umweltschädlich Vinyl, sondern aus Biomaterialien hergestellt werden sollen. Insgesamt waren 21 Residencies ausgeschrieben.

Circular Records befasst sich mit den Auswirkungen von Medienkunst, genauer gesagt Sound Art, auf die Umwelt und sucht nach kohlenstofffreien oder kohlenstoffarmen Möglichkeiten zur Herstellung von Tonträgern. Damit soll eine Alternative zu den beliebten, aber starkumweltbelastenden Vinyl-Platten angeboten werden. Im Zuge dessen werden die beiden Künstler Kat Austen und Fara Peluso Biomaterialien entwickeln, testen und kombinieren, um die erforderlichen Materialeigenschaften, die für die Herstellung von Schallplatten nötig sind, zu gewährleisten. Am Ende soll der Prototyp eines experimentellen Musik-Albums stehen, das sich mit der Problematik der fossilen Brennstoffindustrie auseinandersetzt.
Über Kat Austen und Fara Peluso
Kat Austen entwickelt Medieninstallationen, Musikperformances und partizipatorische Arbeiten. In ihrer künstlerischen Praxis konzentriert sie sich auf umweltrelevante Themen, dabei stützt sie sich auf umfangreiche Forschungen und versucht zu ergründen, wie die Hinwendung zu einer sozial und ökologisch gerechteren Zukunft gelingen kann. Im Rahmen von Circular Records wird Kat Austen eng mit der Künstlerin und Designerin Fara Peluso zusammenarbeiten, die über jede Menge Know-How in den Bereichen Biologie und Biomaterialen verfügt. Austen kann schon auf eine Reihe von Residencies zurückblicken, etwa am Institute for Advanced Sustainabiltiy Studies in Potsdam und am Cultural Institute der University of Leeds. Fara Peluso wiederum entwickelte während einer zweijährigen Art-Design Residency „Mind the Fungi“ an der Technischen Universität Berlin eine umfassende Expertise rund um Biomaterialien. Beide Künstler sind in Berlin ansässig.
Regionale S+T+Arts Center
Die regionalen S+T+Arts Center sind Teil der S+T+Arts Initiative der Europäischen Kommission, die das Innovationspotenzial des Spannungsfeldes zwischen Wissenschaft, Technologie und Kunst erforscht und nutzt. Durch das Programm der regionalen S+T+Arts Center wurden nun interessante Projekte gesucht, die im Rahmen von sechsmonatigen Residencies ausgearbeitet werden. Unter dem Titel „Repairing the Present“ sind zwölf führende europäische Kultur- und Kunstinstitutionen sowie Innovations- und Cleantech-Zentren in einem Projekt vereinigt. 21 themenspezifische Residencies, die gesamteuropäische oderglobale Probleme widerspiegeln wurden soeben vergeben. In diesem Jahr wurden unteranderem Künstler wie Olga Kisseleva, Adriana Knouf, Filip Van Dingenen, Susi Gutsche, Penelope Cain, Markus Jeschaunig, Lugh O'Neill sowie Kat Austen und Fara Peluso ausgewählt. Die Ergebnisse der S+T+Arts-Residencies werden in Ausstellungen, kuratiert in Zusammenarbeit mit Manuel Cirauqui, im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe, im Maxxi, im Nationalmuseum der Künste des 21. Jahrhunderts in Rom, im Meet Digital Culture Center in Mailand und im Rahmen der hybriden Konferenz S+T+Arts Day beim Ars Electronica Festival in Linz im Herbst dieses Jahres präsentiert.
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