Ein Neubeginn im Theater Phönix
LINZ. „Das Theater ist ein Spiegel der Gesellschaft“, so Silke Dörner, neue Künstlerische Leiterin im Theater Phönix. Und diese Gesellschaft wird bunter und vielfältiger. Um dieser Vielfalt gerecht zu werden, schlägt man im Phönix ab Herbst neue Wege ein.
„Wir wollen Barrieren abbauen und Zugänge schaffen, auch Menschen für das Theater begeistern, die sich dort bisher – aus welchen Gründen auch immer – nicht wiederfinden oder willkommen geheißen fühlen“, so Dörner.
Für das Phönix bedeutet das, dass neben dem Saal künftig auch Balkon, Studio und Bar über die gesamte Saison als Spielstätten genutzt werden, um den Spielplan flexibler gestalten zu können. Balkon und Bar werden dazu barrierefrei gemacht. Zudem werden Theaterkasse, Saal und Balkon mit einer induktiven Höranlage ausgestattet sein, um Menschen mit Hörgeräten Erleichterung zu verschaffen. Auch in der Preispolitik wird es offener: Neu ist etwa, dass es bei allen Formaten Preise für U-18- und U-30-Jährige gibt.
Neue Formate wie der „Balkon:Dienstag“ (ab 18. Oktober), das Sinnestheater „Klimazone“ im Studio (Uraufführung: 13. Oktober) oder das Stationentheater „Rückkehr nach Linz“ (Uraufführung: 11. Mai), das an öffentlichen Orten stattfindet, laden zudem ein, dem Theater als Erlebnisraum neu zu begegnen.
Gleich bleibt, wenn auch zum besten gegebenen von einem neuen, sechsköpfigen Ensemble - einzig verblieben ist Martin Brunnemann -, die inhaltliche Ausrichtung des Phönix: das Aufzeigen und die Diskussion von gesellschaftlichen Belangen. So feiert zum Saisonbeginn der Klassiker „Antigone“ am 29. September seine Premiere. Regisseurin Katja Ladynskaya hat das etwa 2.500 Jahre alte aber zeitlose Stück um persönliche Texten ergänzt, die eine Frau zeigen, die sich entschieden hat, für ihre Werte einzustehen und die nicht aufgibt, gegen ein unmenschliches System zu kämpfen.
Ebenfalls noch heuer, konkret am 8. Dezember, feiert die Satire „Weltuntergang oder die Welt steht auf kein' Fall mehr lang“ nach Jura Soyfer Premiere. Das zwar 1936 entstandene, aber hochaktuelle Weltuntergangskommando zeigt mit viel Musik und Witz, was passieren kann, wenn die Planeten genug vom Treiben auf der Erde haben und beschließen, diese von den lästigen Menschen zu befreien.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden