
LINZ. Beim Tanzoptikum am 2. und 3. Juli in der BlackBox geben die Schüler der OÖ Tanzakademie Einblick in ihr Training. Gezeigt werden Ausschnitte aus gemeinsamen wie auch eigenen Choreografien der Schüler.
„Auf der Spitze zu tanzen wirkt wie über den Boden zu schweben, so elegant und schön“, schwärmt Helena (11). Sie möchte später einmal auf einer großen Bühne stehen, am liebsten als Cinderella. Lotta (12) würde gerne einmal in die Rolle der Belle von „Die Schöne und das Biest“ schlüpfen. Sofia (16) tanzt, seit sie drei Jahre alt ist. Für sie heißt Tanzen, den Kopf frei zu machen, an nichts anderes zu denken.
Förderung von Talenten
Die Tanzakademie OÖ ist eine Kooperation des Landesmusikschulwerks und dem Landestheater mit dem Ziel, besonders talentierte Schüler auf ihrem Weg zur professionellen Umsetzung ihrer Leidenschaft anzuleiten.
Dafür wird fleißig trainiert. Die Jüngeren sind zwei- bis dreimal pro Woche im Ballettsaal, ab der Unterstufe viermal die Woche. Damit das Training nicht auf Kosten der schulischen Leistungen geht, besteht eine Kooperation mit dem Georg von Peuerbach-Gymnasium.
Aktuell tanzen etwa 50 Kinder zwischen 7 und 18 Jahren unter der Künstlerischen Leitung von Ilja van den Bosch. Der Unterricht ist mit Ballett, Repertoire, Stepptanz, Flamenco oder Jazz breit gefächert. „Die Tanzwelt ist immer in Bewegung und die Ausbildung sollte mit diesen Trends mitgehen“, betont die gebürtige Niederländerin.
Tanz bedeutet viel Training
„Natürlich ist es mir wichtig, dass sie die Technik wirklich korrekt erlernen. Das passiert Schritt für Schritt, damit alles gut abgespeichert wird, um es später automatisch abrufen zu können“, erklärt die Linzerin. So werde im ersten Jahr nur auf dem Boden trainiert, erst dann gehe es an die Stange: „Niemand dreht gleich Pirouetten. Tanz bedeutet viel Training, da reicht auch Talent alleine nicht.“ Ein ebenso großes Anliegen ist van den Bosch aber auch, dass die Schüler ihre Stärken entdecken und anwenden lernen, „das gibt ihnen die Selbstsicherheit, die sie fürs ganze Leben brauchen.“ Auch sollen sie ihre Persönlichkeit und Kreativität behalten.
Der schwierigste Spagat bleibt der zwischen Spaß und Disziplin. „Natürlich braucht es Disziplin, nur verlangen die die Kinder auch schon von sich selbst. Wer diese Selbstmotivation nicht hat, wird gar nicht erst vier Mal die Woche zum Training kommen“, weiß die Linzerin.
Bühnenerfahrung wird bei Auftritten etwa im Brucknerhaus oder im Musiktheater gesammelt. „Für die Kinder ist das ein enormer Motivationsschub, damit sie wissen, warum sie so hart trainieren“, so die Leiterin.
Aufnahmeprüfung
Mehrmals im Jahr finden Aufnahmeprüfungen statt. Gesucht werden Kinder im Volksschulalter, die neben ihrer körperlichen Eignung auch die nötige Leidenschaft mitbringen. „Wir schauen nicht auf Fertigkeiten, weil die lernen sie dann bei uns. Wenn ein Kind also noch nie im Tanzunterricht war, ist das auch möglich“, so Ilja van den Bosch, die vor allem auch Jungs einlädt. „Mit vier Jungs haben wir im Moment eindeutig mehr Mädchen“, lacht sie.
Anmeldung zur Aufnahmeprüfung: www.tanzakademie.net
Tanzoptikum 2022:
Samstag, 2. Juli, 18 & 20 Uhr
Sonntag, 3. Juli, 18 & 20 Uhr
Dauer jeweils eine Stunde
BlackBox, Musiktheater Linz
Karten: www.landestheater-linz.at