Kenianische Künstler gestalten Wandbild im Linzer Hafen
LINZ. Innerhalb von drei Tagen schufen die kenianischen Künstler Adam Masava Onyango und Brian Kimani Mwangi ein 7x11 Meter großes Wandbild am Mural Harbor in Linz, das besichtigt werden kann.
„Open the door now!“ lautet jener Spruch, der nun die Wand am Linzer Hafen ziert. Die ursprüngliche Idee, ein Kunstwerk zum Thema Umweltschutz zu gestalten, wurde kurzfristig „über Bord geworfen“. Adam Masava und Brian Mwangi war es ein Bedürfnis, das Kunstwerk mit deren persönlicher Geschichte zu versehen. So zeigen die beiden Nachwuchs-Künstler auf der Dockwand jene Grenzen auf, welche sie bei der Reise von Kenia nach Österreich selbst erfahren haben.
Auf der linken Seite des Gemäldes befindet sich ein Fahrrad mit drei Personen. Ein am Gepäcksträger stehendes Kind sprayt „Let us in!“ auf die Wand. Recht davon ist ein verschlossenes Tor. Neben dem Visum steht auf dem realen Tor „Open the door now!“. Die Botschaft dahinter: Grenzen, vor allem auch Ländergrenzen, können überwunden werden, wenn die Offenheit und Bereitschaft für einen Austausch der Kulturen vorhanden sind. Nach Komplikationen bei der Einreise war es den Künstlern verspätet möglich nach Österreich zu kommen und dort deren persönliche Lebensgeschichte und Know-How bei Workshops mit Kindern zu teilen.
Gewinner des UNICEF-Malwettbewerbs
Adam Masava, geboren 1984 im Mukuru Slum in Nairobi, kam zum ersten Mal während seiner Volksschulzeit mit Kunst in Berührung. Bei einem UNICEF-Malwettbewerb ging der damals zehnjährige Adam als Sieger hervor. Mit seinem Bild konnte er auch die Weltausscheidung gewinnen. Angespornt von diesem Erfolg war er in einem Projekt der Dreikönigsaktion fünf Jahre lang lernend tätig und konnte dort seine Maltechniken weiterentwickeln. 2010 gründete er selbst den Mukuru Art Club, der nun als MUKURU ART COLLECTIVE rund 40 Künstler*innen vereint.
Unterwegs für Kinder
Im Rahmen der Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar, werden Begegnungsreisen aus und in Projektländer ermöglicht. Bei der so organisierten Pinselsafari-Workshop-Tour 2022 wurde Adam Masava von seinem Kollegen Brian Kimani Mwangi begleitet. Was den beiden besonders am Herzen liegt, ist die Weitergabe ihres Könnens an Kinder und Jugendliche im Mukuru-Slum und anderswo in Form von Workshops, die auch in Österreich und der Slowakei durchgeführt wurden. In Nairobi laden sie dreimal im Jahr jeweils rund 50 Kinder zu kostenfreien Malserien ein. Dabei kommen die Kinder drei Monate lang jeden Samstag in das Atelier des Kollektivs, erhalten Malunterricht und auch ein Mittagessen am Ende des Workshops.
Mit großen Wandgemälden machen die Künstler in Nairobi aber auch auf Themen wie Drogenmissbrauch und Kriminalität, Friedensarbeit und Ähnlichem aufmerksam.
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