Donnerstag 18. April 2024
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LINZ. Mit drei Premieren auf drei verschiedenen Bühnen startet das Theater Phönix in die neue Spielsaison. Den Beginn macht das Stück „Antigone“ am 29. September im Saal, gefolgt vom Sinnestheater „Klimazone“ am 13. Oktober im Studio und dem Format „Balkon:Dienstag“ am 18. Oktober.

Das Theater Phönix startet mit "Antigone" in die Saison. (Foto: Andreas Kurz)
Das Theater Phönix startet mit "Antigone" in die Saison. (Foto: Andreas Kurz)

Ein Krieg tobt in der Stadt, und die Feinde, die bis zum Tod gegeneinander kämpften, sind Brüder. Der eine erhält ein Staatsbegräbnis, dem anderen wird jede Art von Bestattung verwehrt. Antigone, Schwester der beiden, lehnt sich aber gegen ihren Onkel und neuen Herrscher auf. Sie begräbt ihren Bruder und geht in den Widerstand – mit allen Konsequenzen. Nicht Staatsräson steht für sie an erster Stelle, sondern Menschlichkeit.

Regisseurin Katja Ladynskaya hat den ca. 2.500 Jahre alten Klassiker von Sophokles bearbeitet und mit persönlichen Texten ergänzt, die das zeitlose Stück in die Gegenwart holen und eine Frau zeigen, die für ihre Werte einsteht und nicht aufgibt, gegen ein unmenschliches System zu kämpfen, auch wenn es sie das Leben kostet.

Begleitet wird das Stück von Livemusiker Chili Tomasson.

Von der Realität eingeholt

Wie hochaktuell das Stück letztendlich ist, war nicht abzusehen. Denn der Angriff Russlands auf die Ukraine hat es maßgeblich geprägt. „Da hatte ich die Figuren und das Stück plötzlich auf eine ganz andere Weise begriffen“, erzählt Ladynskaya, die selbst Russin ist: „Kreons Theben wurde über Nacht zu einer Russland-Metapher. Da sah ich Antigone, eine russische Oppositionelle, die eine lange Haftstrafe und Folter in Kauf nimmt, weil sie nicht schweigen oder fliehen möchte, weil sie es nicht kann.“ Ladynskaya selbst hat Demos organisiert und eine russisch-ukrainische Friedensbewegung gegründet. „Nachts lag ich im Bett und schrieb alles nieder, was mir durch den Kopf ging. Entstanden ist ein großer Fließtext, oft im Dialog zwischen einer Oppositionellen und dem Chor der Gleichgültigen. Große Teile dieses Textes sind dann in die endgültige Fassung eingeflossen.“

Entstanden ist ein „Stück der Regierenden“, so die Regisseurin: „Es wird über das Volk zwar geredet, aber es kommt nie vor. Was wir sehen, ist eine privilegierte Schicht“, eine Familie, die auch das politische System ist. „Es wäre zu einfach, dem Diktator allein an allem Schuld zu geben.“ Die Frage sei immer auch, wer es zulässt, dass Diktatoren an die Macht kommen. „Unsere Antigone bietet keine Lösung. Es ist viel eher eine Analyse eines staatlichen Systems, die leider extrem aktuell ist“, so Ladynskaya.

Das Klima selbst erleben

Gänzlich ohne Schauspieler, ja sogar ohne Bühne kommt das Sinnenstheater „Klimazone“ aus. „Nobody on this planet is going to be untouched by the impacts of climate change“, meinte Rajendra K. Pauchari, der ehemalige Vorsitzende des Weltklimarates. Hier hakt die „Klimazone“ ein. Als Sinnestheater erzählt sie nicht vom Klima, auch eine direkte Warnung vor dessen Veränderung gibt es nicht. Vielmehr gilt: Die Klimazone ist das Klima. Innerhalb 50 Minuten erlebt, sieht, hört und spürt man im Schnelldurchlauf Hitze und Kälte, Schnee, Hagel, Regen und Nebel.

Die Klimazone wird während der gesamten Spielzeit im Studio zu erleben sein.

Das Ensemble stellt sich vor

Die dritte Premiere im Bunde ist der Balkon:Dienstag, bei dem sich zu Beginn das Phönix-Ensemble freut, sein Publikum zu treffen.

Das detaillierte Phönix-Programm sowie Karten gibt's auf www.theater-phoenix.at


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