
LINZ. Herzhaftes Gelächter und der eine oder andere Gedanke über die eigene Beziehung begleiteten die ausverkaufte Premiere des Komödienklassikers „Ein seltsames Paar“ im Linzer Kellertheater.
Oskar ist glücklich geschieden und lebt allein. Als sein Freund Felix von seiner Frau verlassen wird, lädt Oskar ihn ein, vorläufig bei ihm einzuziehen - auch weil er sich die Gasrechnung alleine nicht leisten könnte. Denn Oskar lebt unbekümmert in den Tag hinein, geht gerne auswärts essen, säuft und spielt. Anfangs geht alles gut, doch dann entpuppt sich Felix als pedantischer, vom Putzteufel befallener Koch oder wie Oskar ihn nennt „wandelnde Seufzerbrücke“. Aus Oskars chaotischer Single-Behausung macht Felix mit unermüdlicher Schaffenskraft einen steriler Musterhaushalt. Als sich dann aber zwei Damen zum Abendessen ansagen, kommt es zwischen dem Freundespaar zum turbulenten Ehekrieg.
Pointenreich begleitet das Publikum in der von Regisseur John F. Kutil für Linz adaptierten Version die beiden Freunde, die also ungleicher nicht sein könnten. Unterschiedliche Ansichten über Belanglosigkeiten des Alltags sind da natürlich vorprogrammiert, und seien es nur die Untersetzer. Dabei kommt man auch als Zuschauer nicht umhin, sich in womöglich in mehr als nur einer Szene selbst wiederzufinden.
„Es tut so gut endlich wieder spielen zu dürfen und ich bin unheimlich glücklich, dass wir uns über dieses Stück getraut haben, mit Kutil als Regisseur funktioniert's einfach“, zeigte sich Kellertheater und Oskar-Darsteller Wolfgang Ortner nach tosendem Schlussapplaus gerührt.
Fazit: ein herzerwärmender, lustiger Abend über die Schwächen der Menschen aber auch das Bemühen, es besser zu machen.
Spieltage: Mittwoch, Donnerstag und Freitag, jeweils um 19.30 Uhr
Karten: an den Spieltagen, 9-12 Uhr, im Linzer Kellertheater, Hauptplatz 21
Telefonische Kartenreservierung unter 0732 784120