Neu in der Innenstadt: Stream-Festival eröffnet Linzer Open Air-Saison
LINZ. Mit dem Stream Festival startet Linz in die Open Air-Saison - und es wandert erstmals in die Linzer Innenstadt. Von Donnerstag, 18. bis Samstag, 20. Mai wird eine große Stage am Pfarrplatz bespielt, im Kunstuni-Innenhof gibt's die „Daytime Club“-Bühne. Nicht fehlen dürfen natürlich die bewährten Schienen „Club“ auch am Abend und „Talk“. Der Eintritt zum Festival ist frei.
43 Musikacts, neun Festival-Locations und 13 zusätzliche Programmpunkte von Talks bis zum Filmscreening umfasst das Stream Festival – das Festival für Musik, Popkultur und Digitalisierung - heuer. Die Linzer Innenstadt wird dabei zum Musikerlebnisort.
„Das Stream kehrt wieder in seiner großen Form zurück“, freut sich Kultur-Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer. „Uns ist es wieder wichtig, auch einen Fokus auf die Clubkultur zu legen, diese zu fördern, eine Plattform für unbekanntere Künstler und Geheim-Tipps zu schaffen.“ Der freie Eintritt zum Festival sei ein „kulturpolitisches Signal, auch in Zeiten der Teuerung, zudem betont das Stream die Unesco City of Media Arts.“
Auch Kultur-Direktor Julius Stieber freut sich, „wir sind wieder in der Lage, Live-Musik im öffentlichen Raum anzubieten. Die Phase des neuen Denkens in der Corona-Zeit hat inspiriert, neue Orte zu suchen, mitten in die Stadt zu gehen.“ Er wie auch Lang-Mayerhofer betonen den wichtigen Stellenwert der Kooperation mit der freien Szene.
Bis zu 15.000 Besucher
Der Pfarrplatz kann bis zu 4.000 Besucher fassen, generell erwarte man sich zwischen 10.000 und 15.000 Besucher beim dreitägigen Festival, je nach Wetter. „Es wird ein Kommen und Gehen, das Festival hat ein offenes Format mit großer Qualität“, viele Neugierige, Passanten würden sich sicher anziehen lassen, freut sich Stieber. „Das ist uns sehr wichtig: Das Festival ist zugänglich für alle.“
13 Konzerte am Pfarrplatz
Herzstück wird die große Open Air-Bühne am Pfarrplatz sein, mit Pop- und Indie-Musik sowie elektronischen Klängen. 13 Konzerte warten an den drei Tagen dort, „ein Mix aus nationalen und internationalen Künstlern, wir positionieren uns mit zugkräftigen Acts, vor allem aber mit Geheim-Tipps“, erläutert Kurator Markus Reindl. Zur Eröffnung am Donnerstag gibt's ab 18 Uhr Stimmgewaltiges von Sophia Blenda, „The Voice“ 2018-Gewinnerin Christl und ein Eröffnungs DJ-Set des Linzers Abby Lee Tee.
Highlights am Freitag und Samstag sind unter anderem die Neo-Klassik Pianistin Hania Rani, Tess Parks mit Indipop als Kontrast, Kids Return aus Frankreich, Aze und AF 90 (Andreas Födinger).
Headliner am Samstag: Cari Cari, „die sind kein Geheim-Tipp mehr, vielleicht für viele, die vorbeispazieren, aber neu“, so Reindl. Mit Erobique gibt’s am Samstag auch elektronische Musik, ein Tipp am Samstag: die New Yorkerin Softee mit modernem Pop. Eröffnen werden am Samstag Bipolar Feminin und Zouj x Sahareya.
Daytime-Club im Kunstuni-Innenhof
Die zweite Open Air-Bühne findet sich im Innenhof der Kunstuniversität, hier warten mit dem „Daytime Club“ nachmittägliche DJ-Sets, bevor es ab 22 Uhr dann in den vier Club-Locations OK Deck, Solaris, Stadtwerkstatt und KAPU bis in die Morgenstunden weitergeht.
Unter anderem am Nachmittag zu hören: Urucum, Ehrenschwesta, Poly Chain, Botty Carrel, Off the Grid oder Heap.
In der Nightline wartet am Freitag unter anderem das neue Format „FM4 Rave“ mit Kult-DJ Kristian Davidek (OK Deck), beim FM4 Club am Samstag bringen Dalia Ahmed, Makossa und das Urgestein Mike Vinyl tanzbaren Sound mit.
Im KAPU wird’s eher gitarrenlastiger, die Stadtwerkstatt wartet am Freitag mit „Acid in the air“ und am Samstag mit der „Night of bass“ auf, nicht verpassen sollte man auch einen Besuch im Solaris.
Talk
Die Kunstuni – die 50-jähriges Jubiläum feiert – öffnet als wichtige Festivalpartnerin die Türen auch für das Talk-Programm. Musiker und Gäste aus der Musikbranche geben Einblick in ihre Arbeit (Sophia Blenda und Minimal Bill), „niederschwellig und für breites Publikum“, so Festivalleiterin Katharina Böhm. Auch das Thema Nachhaltigkeit in der Musikbranche wird behandelt (das Stream selbst wird als Green Event durchgeführt), genauso wie interaktive Möglichkeiten des aktuellen Popgeschehens, beim Panel „hyper connected“.
Jeweils einen Überblick über den Festivaltag gibt’s beim täglichen digitalen Brunch-Format „Warm-Up“, moderiert von Conny Lee – „ein kleiner Geschmack darauf, was am Festivaltag wartet“, so Böhm.
Specials im Moviemento und Ars Electronica Center
Im Ars Electronica Center wird das Aufeinandertreffen von Künstlicher Intelligenz und Musik im Rahmen einer Artisti Tour mit Musiker und Fotograf Roland von der Aist angeboten, die AI x Music Tour wirft einen Blick auf die Kultur- und Technologiegeschichte, kombiniert mit einer Deep Space Selection. Während des Festivals ist der Eintritt ins Ars Electronica Center für alle unter 18 Jahren frei, die Touren finden ebenfalls bei freiem Eintritt statt, Voranmeldung nötig.
Im Moviemento ist die Preview des diesjährigen Diagonale-Eröffnungsfilms „Das Tier im Dschungel“ von Patric Chiha zu sehen. Der Film feiert die Clubkultur, begleitet von 1979 bis 2004 – von Disco zu Techno, am Samstag um 14 Uhr.
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